„Ich liebe dich – überweis mir Geld“: Wenn Online-Dating zur Betrugsfalle wird


Ein Fall von Romance Scamming mit „Traumprinz“ aus Ghana – aufgedeckt durch die Kurtz Detektei Bonn


„Er war charmant, gebildet und suchte nach der großen Liebe“ – so beginnen, gerade in Zeiten von Online-Dating, viele Geschichten, deren Ende meist alles andere als romantisch ist. US-amerikanischer Soldat, stationiert in einem Krisengebiet (Ghana), einsam, voller Sehnsucht nach Liebe – so stellte er sich vor. Seine Worte trafen mitten ins Herz, seine Geschichten wirkten ehrlich. Dass sich hinter dem gepflegten Profilbild ein professioneller Betrüger verbarg, dem es nicht um Gefühle, sondern um das Plündern der Bankkonten seiner Opfer ging, wurde erst klar, als es zu spät war.

Der vorliegende Fall der Kurtz Detektei Bonn zeigt exemplarisch, wie raffiniert und perfide Täter beim so genannten Romance Scamming (auch Romance Scam, Love Scamming usw. genannt) – also Liebesbetrug im Internet – vorgehen, und wie schnell man vom ahnungslosen Internetnutzer zum Betrugsopfer wird. Eine vermeintliche Liebesbeziehung über das Internet entpuppt sich als raffiniert eingefädelter Betrug. Die Drahtzieher sitzen mutmaßlich in Westafrika. Die Ermittlungen unserer Detektive aus Bonn führen sie von naiven Geldüberweisungen über mehrere Wohnadressen im Rheinland bis zur persönlichen Konfrontation mit einer Frau, die als Mittlerin selbst Teil des Systems geworden ist.


Soldat-Silhouette vor US-Flagge; Detektei USA, Detektiv Amerika, Privatdetektiv Vereinigte Staaten von Amerika, Detektiv USA

Wenn der Mann zu toll klingt, um wahr zu sein …


Die Mandantin der Kurtz Privatdetektei Bonn – nennen wir sie Frau Berger – hatte sich auf einer Partnerbörse im Internet registriert, um nach langer Einsamkeit endlich wieder Nähe und Geborgenheit zu finden. Stattdessen geriet sie an einen professionell auftretenden Betrüger, der sich als US-Soldat ausgab. Der Kontakt entwickelte sich schnell, war herzlich, liebevoll, intensiv, regelmäßig – genau das, was sich viele alleinstehende Frauen im Netz wünschen. Es ging um Zukunftspläne, persönliche Details, gemeinsame Träume.

Doch schon bald wurde aus der zarten Romanze eine geschickte Manipulation: Der vermeintliche Traummann erzählte von Schwierigkeiten im Auslandseinsatz in Ghana und davon, dass er in den vorzeitigen Ruhestand wolle, die Ausstiegskosten aus dem Militär aber einfach zu hoch seien. Und von einem engen Zeitfenster für die Heimkehr. Was ihm fehlte: Geld. Und zwar viel Geld. „Du bist die Einzige, der ich vertraue“, schrieb er Frau Berger. Oder auch: „Hilf mir, ich zahle dir alles zurück!“ Die Klientin unserer Detektivagentur in Bonn glaubte an Ehrlichkeit, vertraute auf die Liebe – und überwies.


Ziel: Identitätsklärung zu einer Überweisung auf ein deutsches Konto 


Um die Überweisung zu tarnen, bat der angebliche Soldat seine vermeintliche Internetliebe, das Geld nicht direkt an ihn oder nach Ghana zu schicken, sondern an das deutsche Konto einer Frau Waltraud K., angeblich seine „Vertrauensperson“ in Deutschland, die ihm das Geld auf „sicherem Wege“ weiterleiten würde. Frau Berger schöpfte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Verdacht – die Geschichte wirkte plausibel, die Liebe schien aufrichtig, die Stimme am Telefon klang ehrlich.

Doch die versprochene Abreise des Traummanns aus Ghana blieb genauso aus wie der versprochene Besuch seiner geliebten Frau Berger in Deutschland, neue Forderungen kamen, die Leihsummen wurden nicht zurückgezahlt, Ausflüchte häuften sich, auch im Ton fand eine Veränderung statt. Irgendwann setzte bei unserer späteren Klientin die Erkenntnis ein: Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu. Nach dem ersten Schock über den finanziellen Schaden und die emotionale Enttäuschung wandte sich Frau Berger an unsere Privatdetektive in Bonn mit der Bitte, zu prüfen, ob es Waltraud K. tatsächlich gibt – und ob sie wissentlich Teil des Betrugs war.


Schematische Darstellung einer Identitätsüberprüfung; Detektiv in Bonn, Privatdetektiv in Bonn, Detektei in Bonn, Privatdetektei in Bonn

Detektivarbeit zwischen Bonn und Siegburg


Erster Ansatzpunkt für die Ermittlungen war die Identifizierung der Mittelsperson Waltraud K. Als Datengrundlage standen unseren Detektiven aus Bonn lediglich der Vor- und Nachname der Zielperson zur Verfügung sowie die Kontoverbindung, auf die das Geld überwiesen worden war. Eine Überprüfung der Bankverbindung ergab, dass das Konto tatsächlich auf eine Person mit dem Namen der Zielperson angemeldet war. Die zum Konto hinterlegte Anschrift führte unsere Ermittlungen dann nach Siegburg, wo sich schnell herausstellte: Frau K. ist längst verzogen. An dem dortigen Mehrfamilienhaus traf unser Privatdetektiv in Siegburg eine freundliche Nachbarin an, die berichtete, dass Frau K. vor mehreren Jahren in einen anderen Ortsteil verzogen sei. Auch den Namen der Straße der neuen Wohnung konnte uns die hilfsbereite Nachbarin mitteilen.

Folglich begab sich der zuständige Bonner Detektiv in das ruhige Wohngebiet mit überwiegend Ein- und Zweifamilienhäusern und kontrollierte in der betreffenden (circa zwei Kilometer langen) Straße sämtliche Wohnhäuser hinsichtlich des Namens der Zielperson an den Briefkästen und Klingelschildern. Trotz dieser Bemühungen, gezielter Befragungen von Anwohnern, Postboten etc. und weiterer Vor-Ort-Recherchen konnte die Zielperson an diesem Tag nicht ausfindig gemacht werden.


Adressermittlung als einfache Melderegisterauskunft


Zwar brachte die Überprüfung der vermuteten Folgeanschrift der Zielperson nach dem Auszug aus der ursprünglich ermittelten Adresse keinen Erfolg, doch an Ansatzpunkten für weitere Ermittlungen mangelte es nicht. Da nun neben dem Namen auch eine verifizierte ehemalige Adresse der Zielperson sowie – im Zuge der Überprüfung der Kontoverbindung – das Geburtsdatum bekannt waren, ließ sich die aktuelle Meldeanschrift über einen einfachen Behördengang beim Einwohnermeldeamt eruieren. Mit diesem Ansatz also suchte unser Privatermittler aus Bonn das Einwohnermeldeamt im Bürgeramt Bad Godesberg auf. Dort ergab sich schließlich ein Durchbruch: Frau K. war nun unter einer Adresse in Hennef (Sieg) gemeldet. Der Detektiv begab sich umgehend dorthin.

Vor Ort konnte er den Namen der Zielperson tatsächlich am Klingelschild feststellen, jedoch schien sie zu diesem Zeitpunkt nicht zuhause zu sein. Auch der Versuch einer Gesprächsanbahnung mittels einer geeigneten Legende, die einem Anwohner präsentiert wurde, blieb seitens der Zielperson zunächst unbeantwortet. Glücklicherweise jedoch war ein Geschäftsmann gegenüber dem Wohnhaus auskunftsbereit: Frau K. sei seine Mieterin. Er wisse, dass sie in einer Lotto-Annahmestelle arbeite, welche genau war ihm jedoch unbekannt. Der hilfsbereite Herr stellte unserem Ermittler die Telefonnummer der Zielperson zur Verfügung. Nach telefonischem Erstkontakt erklärte sich Frau K. bereit, sich noch am selben Tag zu einem persönlichen Gespräch zu treffen, und zwar an ihrem Arbeitsplatz in Hennef.


„Ich dachte, ich helfe einem Soldaten“ – das Geständnis


Im abendlichen Gespräch an ihrem Arbeitsplatz gab Frau K. gegenüber unserem Privatdetektiv aus Bonn an, selbst über das Internet in Kontakt mit dem angeblichen Soldaten geraten zu sein. Schnell stellte sich heraus: Sie war nicht einfach Mitspielerin – sie war ebenfalls Opfer. Auch sie hatte an die Geschichte geglaubt. Und auch sie hatte Geld an den Täter weitergeleitet – zwei Überweisungen von je 2.200 Schweizer Franken, die sie aus vermeintlicher Liebe an ein Konto eines „Freundes“ ihres Geliebten in der Schweiz schickte, von wo es „auf sicherem Wege“ (erneut diese Formulierung) an den US-Soldaten in Ghana weitergeleitet werden sollte. Überzeugt von der Authentizität seiner charmanten Botschaften und seines angeblichen Schicksals im Ausland, ließ sich Frau K. überreden, das Spiel mitzuspielen. Auch hier lautete der Vorwand des Täters, dass ihm das Geld eine vorzeitige Entlassung aus dem Militärdienst ermöglichen werde. Frau K. beschrieb den „Soldaten“ als liebevoll und überzeugend, und sie sei so verliebt gewesen, dass sie seine Bitten blind erfüllt habe. Im Gespräch zeigte sie sich emotional aufgewühlt. 

Hinsichtlich der Zahlungen der Mandantin unseres Detektiv-Teams in Bonn machte Frau K. folgende Angaben: Der Täter habe ihr erklärt, dass ihm eine Geschäftspartnerin Geld schulde und es nicht direkt an ihn überweisen könne, weil die Behörden in Ghana angeblich pauschal Zahlungen von Ausländern bis auf weitere Prüfung beschlagnahmen würden. Um das zu vermeiden, müsse die Geschäftspartnerin das Geld zunächst an Frau K. überweisen, die es wiederum an den zuvor genannten Freund des Soldaten in der Schweiz weiterleiten müsse, damit dieser es dann weiter nach Ghana transferieren könne – alles angeblich legal. Tatsächlich gingen auf dem Konto von Waltraud K. zwei Zahlungen ein, die sie brav weiterleitete und damit unwissentlich als Zwischenmittlerin für einen internationalen Betrug herhielt. Sie habe nur helfen wollen. Was wie eine Ausrede klingt, ist in der Welt des Romance Scammings nicht untypisch: Täter nutzen nicht nur die Gelder ihrer primären Opfer, sondern binden Letztere teilweise sogar noch aktiv als (unwissentliche) Strohleute in weitere Betrugshandlungen gegen Dritte ein. An diesem Punkt sind die Opfer emotional erpressbar und leicht zu steuern – ein Traumszenario für die Täter. Freilich handelte es sich bei den beiden Zahlungen, die Waltraud K. empfangen und in die Schweiz weitergeleitet hatte, um ebenjene von unserer Mandantin Frau Berger.


Frau zeigt Herz in Laptopkamera; Detektivagentur in Bonn, Detektivteam in Bonn, Detektivbüro in Bonn

Genau wie unsere Mandantin hatte auch Waltraud K. eine heftige – quasi bedingungslose – Schwärmerei für die Fake-Identität ihrer Internetbekanntschaft entwickelt.


Zwei Opfer – ein Betrugssystem | Geschädigte können zu Werkzeugen werden


Die Ermittlungen unseres Bonner Detektivbüros zeigten eindeutig, dass Frau K. eine reale Person war, es sie also tatsächlich gab – und dass sie das Geld tatsächlich erhalten und weitergeleitet hatte. Ob sie dabei völlig ahnungslos oder doch informiert und involviert war, ist nicht abschließend zu beurteilen, da als Beurteilungsgrundlage lediglich ihre Selbstbehauptungen vorliegen. Auf den Ermittler machte sie einen sehr authentischen und ehrlichen Eindruck. Klar ist: Derartige Fälle sollten umgehend zur Anzeige bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden gebracht werden – was wir sowohl der Mandantin als auch Waltraud K. ausdrücklich empfahlen. 

Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie raffiniert internationale Betrüger agieren und wie leicht sich Menschen in emotionale Abhängigkeiten manövrieren lassen können. Die Kurtz Detektei Bonn unterstützt Betroffene diskret und effektiv bei der Aufklärung solcher Fälle – sei es bei Verdacht auf Liebesbetrug, Geldwäsche oder Identitätsmissbrauch.


Was ist Romance Scam? | Psychologie des Love Scamming: Wie Täter ihre Opfer einwickeln


Romance Scamming ist eine besonders perfide Form des Online-Betrugs. Die Täter arbeiten mit psychologischer Finesse, Geduld und Erfahrung. Sie suchen gezielt nach einsamen oder verwitweten Personen auf Datingportalen und investieren Wochen oder Monate in den Aufbau einer emotionalen Beziehung. Zu den typischen Merkmalen dieser Betrugsmasche zählen unter anderem:

  • Dramatische Lebensumstände: Soldat, Arzt, Unternehmer im Ausland etc.
  • Vermeintliche Nähe: „Du bist mein Ein und Alles.“ usw.
  • Der Kontakt ist intensiv, aber körperlich nie möglich („zu weit weg“).
  • Emotionale Abhängigkeit: tägliche Nachrichten, romantische Botschaften
  • Plötzliche Notlage: Krankheit, Festnahme, Ausreiseprobleme
  • Geldforderungen: angeblich für kurzfristige Hilfe (dadurch: Zeitdruck), aber niemals endend, dazu geschickt gestaffelt

Betroffene schämen sich im Nachhinein oft für ihre Gutgläubigkeit. Doch sie sind keine Einzelfälle: Allein in Deutschland entstehen jährlich Schäden in Millionenhöhe durch diese Betrugsart. Abhilfe schafft die gewissenhafte Überprüfung von Behauptungen; hier ist Skepsis Trumpf. Meist ergeben sich durch Hinterfragen schnell Widersprüche. Nehmen wir den hiesigen Fall: Die USA unterhalten gar keine offizielle dauerhafte Militär-Präsenz in Ghana – die Scam-Geschichte war also schon im Ansatz unglaubwürdig. Noch dazu handelt es sich bei der Betrugsmasche „amerikanischer Soldat hängt in Krisengebiet fest“ um eine seit vielen Jahren gängige Methode; eine einfache Google-Suche liefert hierzu entsprechend unzählige einschlägige Ergebnisse. Die Länder (stets Krisengebiete, über die der Durchschnittseuropäer wenig Kenntnis hat) und die Details wechseln, die Grundmethode bleibt – und wird dadurch nicht nur für Experten wie unsere Detektive in Bonn, sondern auch für Laien durchschaubar. 


Darstellung eines Online--Scams (Love Scam); Detektiv bei Liebesbetrug, PRivatdetektiv Romance Scam

Kurtz Detektei Bonn – Ihr Partner gegen Online-Betrug


Das Internet bietet Chancen, aber auch Risiken – vor allem, wenn es um Gefühle geht. Unsere Privatermittler helfen Ihnen bei der Aufklärung von Romance Scamming durch Identifikation von Geldempfängern und Strohleuten samt – im Idealfall – Auffindung der Täter. Dies erfordert in der Regel diskrete Ermittlungen sowohl im In- als auch im Ausland. Erfolgsgarantien gibt es natürlich nicht, und die Täter sind oft clever genug, um ihre Spuren so zu verwischen, dass nicht einmal engagierte Ermittlungsbehörden die Identitäten der realen Täter zurückverfolgen können. Doch Hoffnung besteht grundsätzlich immer, und vielen Geschädigten geht es auch weniger ums Geld als um den emotionalen Abschluss. So half es Frau Berger, der Mandantin der Kurtz Detektei Bonn, enorm, zu erfahren, dass auch eine andere Frau auf dieselbe Masche hereingefallen war.

Werden Sie misstrauisch, wenn ein Online-Kontakt früh über Geld spricht. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl – und im Zweifel uns. Ob Love Scamming, Vorschussbetrug oder anderes – wir unterstützen Sie mit diskreten Ermittlungen. Unsere Arbeit schützt nicht nur Ihr Vermögen, sondern oft auch Ihr Selbstwertgefühl. Grundsätzlich gilt: Vorsicht bei Internetbekanntschaften!


Hinweis


Zur Wahrung der Diskretion sowie der Persönlichkeitsrechte von Auftraggebern und Zielpersonen wurden alle Namen und Orte in diesem Fallbericht bis zur vollständigen Unkenntlichkeit verändert.


Kurtz Detektei Bonn

Zeppelinstraße 8

53177 Bonn

Tel.: 0228 2861 4084

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-bonn.de

Web: https://www.kurtz-detektei-bonn.de

Google: https://g.page/kurtz-detektei-bonn

Originalbeitrag: https://kurtz-detektei-bonn.de/detektiv-blog-der-kurtz-detektei-bonn/Ich-liebe-dich-überweis-mir-Geld-Wenn-Online-Dating-zur-Betrugsfalle-wird/

Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“ – neues Ueberreuter-Sachbuch mit Beitrag der Kurtz Detektei München


Für sein Sachbuch Liebe Frau Merkel schickte Thomas Ganzhorn Briefe verfasst aus der Sicht von Kindern an Personen aus Wirtschaft und Politik. Einer dieser Briefe landete bei der Detektei Kurtz. Die Antwort unseres Inhabers Patrick Kurtz finden Sie im Buch sowie nachfolgend auf dieser Seite.

Thomas Ganzhorn: Liebe Frau Merkel, Carl Ueberreuter Verlag, Wien, 120 Seiten, 16,00 Euro, ISBN: 978-3-8000-7754-0.


Klappentext Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“


Leider werden viele Dinge und Themen sehr kompliziert erklärt, besonders die Politik hat eine eigene, oft schwer entschlüsselbare Sprache. Aber auch Unternehmen verstecken sich oft hinter Werbebotschaften und Floskeln. Auch für Erwachsene sind manche Erklärungen nicht verständlich. Der Autor Thomas Ganzhorn will es genauer wissen. Und er will Antworten, die jeder versteht. Also stellt er die Fragen an Politiker und Entscheidungsträger aus der Sicht der Kinder Marie (9) und Timo (12).

Die beiden haben unterschiedlichste Antworten erhalten. So erklären zum Beispiel ein Privatdetektiv und ein städtisches Polizeipräsidium, wie ihre Arbeit wirklich abläuft, und der Chef des Berliner Flughafens schreibt nicht nur, wie es zu den vielen Bauverzögerungen kam, sondern bietet kurzerhand eine persönliche Führung an.



Timos Brief an die Kurtz Detektei München


Thomas Ganzhorns fiktiver Briefeschreiber „Timo“, 12, möchte Detektiv werden. Das hat er sich von Inspektor Gadget abgeschaut. Nun fragt er sich (und die Detektei Kurtz), ob es in Deutschland eine Detektivausbildung gibt, ob er ein Praktikum bei uns machen könne und wie das Detektiv-Dasein eigentlich ist.


Antwort der Detektei Kurtz an Timo, Nachwuchsdetektiv in spe


Lieber Timo,

vielen Dank für deinen Brief an die Detektei Kurtz.

Viele Menschen träumen davon, Detektiv zu werden – nicht nur Kinder. Auch von Erwachsenen erhalten meine Mitarbeiter und ich fast wöchentlich Bewerbungen, in denen uns die Leute erklären, weshalb sie als sogenannte „Quereinsteiger“ gern für uns oder allgemein als private Ermittler arbeiten möchten. Und ganz oft liegt ihre Inspiration in Figuren und Geschichten aus Büchern, Filmen oder Serien.

Den von dir erwähnten Inspektor Gadget habe schon ich als Kind kennengelernt, ganz wie du als Zeichentrickfigur. Ob das oder andere Geschichten, zum Beispiel die Detektivabenteuer der „Fünf Freunde“, – unbewusst – einen Einfluss auf meine spätere Entscheidung genommen haben, selbst Detektiv zu werden, weiß ich zwar nicht. Doch kann ich dir sagen, dass mich, ganz klassisch, Sherlock Holmes schon frühzeitig sehr und in mehrfacher Hinsicht inspiriert hat. So sehr, dass ich sogar angefangen habe, Pfeife zu rauchen. Da war ich gerade erst ein Jahr älter als du – also bitte nicht nachmachen! Zugegeben waren daran allerdings auch Hobbits, Zauberer und Zwerge schuld, im Allgemeinen: der dauerschlotende J.R.R. Tolkien. Also nicht nur eigenbrötlerische Detektive.

So habe ich denn auch erst einmal Literatur studiert, ehe es mich zum Detektivberuf trieb. Eine Ausbildung zum Privatermittler gibt es in Deutschland tatsächlich, allerdings nicht offiziell, das heißt keine staatlich anerkannte. Leider gibt es nur private Institute, bei denen du dich gegen viel Geld zum Detektiv ausbilden lassen kannst. So habe ich das damals gemacht, an einer Art Privatdetektivschule in Berlin. Alternativ könntest du versuchen, erst einmal Ermittler in einer Behörde zu werden – Polizei, Zoll oder auch Geheimdienst. Die Ausbildung wäre dann sogar bezahlt, und nach ein paar Jahren Berufserfahrung könntest du deinen Traum von einem eigenen Detektivbüro verwirklichen, vielleicht sogar – anders als ich zu Beginn meiner Selbständigkeit – mit ein paar finanziellen Rücklagen, die dich durch schlechte Zeiten und speziell durch die oftmals schwierige Anfangszeit tragen können.


 

Böse Leute fängt man als fähiger und gefragter Detektiv tatsächlich fast jeden Tag: vor allem Betrüger und Diebe, manchmal auch Gewalttäter. Ganz oft geht es aber vordergründig darum, Leuten zu helfen: Menschen, die ihre Liebsten aus den Augen verloren haben; Müttern und Vätern, die ihre Kinder nicht sehen dürfen; Unternehmern, die in ihrer Existenz bedroht sind.

Erwischt wird man beim Observieren schon ab und an … und mehr oder weniger. Fälle, in denen wirklich eine Zielperson auf mich oder auf einen meiner Ermittler zukam, kann ich nach mittlerweile zigtausend Fällen an einer Hand abzählen. Aber dass sich Dritte, das heißt Unbeteiligte, über einen Observanten wundern, das kommt immer mal wieder vor. Wir müssen bei unserer Beobachtungsarbeit stets den Spagat zwischen Unauffälligkeit und möglichst nahtloser Verfolgung schaffen – das, lieber Timo, ist gar nicht so leicht, wie es vielleicht scheint. Und so müssen wir manchmal in Kauf nehmen, dass sich andere über uns wundern, solang wir zumindest der Zielperson keinen Grund zum Grübeln geben. Da kann es schon mal sein, dass ein besorgter Anwohner die Polizei ruft, weil ein „verdächtiger Mann“ den ganzen Tag im Auto vor seinem Haus sitzt. Oder stell dir mal vor, man muss in der Nähe einer Schule oder eines Kindergartens observieren – ganz schnell wird man selbst für böse gehalten. Deswegen ist es manchmal sinnvoll, eine Observation bei der Polizei anzumelden. Aber auch schöne Begegnungen ergeben sich zuweilen daraus. So boten mir einmal zwei herzensgute Männer ganz mitleidig einen heißen Kaffee an, weil sie glaubten, dass ich zuhause rausgeflogen wäre und nun – bei seinerzeit winterlichen Temperaturen – in meinem Auto schlafen müsse.

Wie du siehst, ist das Detektivleben sehr abwechslungsreich. Es geht nur selten um Mord und Totschlag, dafür aber ganz oft um Zwischenmenschlichkeit.

Sehr gern würde ich dir ein Schülerpraktikum anbieten, aber als Detektiv ist es ungemein wichtig, auf die Sicherheit der Daten von Klienten und auch Zielpersonen zu achten. Diskretion ist das Zauberwort. Praktikanten unsere Türen zu öffnen, kann ich leider nicht verantworten. Stell dir mal vor, du erkennst eine unserer Zielpersonen aus deinem Privatleben oder auch aus dem Fernsehen – vielleicht ist es dein Lehrer oder auch dein Lieblingsfußballspieler. Glaubst du, du könntest das für dich behalten? Wenn ja, wäre das toll, aber ich möchte mich nicht darauf verlassen müssen. Tut mir wirklich leid.

Trotzdem: Die Detektivbranche kann Nachwuchs denkbar gut gebrauchen. Und wenn selbst aus einem verschrobenen Literatur-Nerd wie mir ein Detektiv geworden ist, dann weißt du auch: Aus Träumen kann durchaus Realität werden. Bleib am Ball und werde, was du sein möchtest. Vielleicht schlägst du dann sogar eines Tages bei mir auf und fragst mich von Kollege zu Kollege nach meiner Meinung zu einem Fall – womöglich bei einer gepflegten Pfeife. Ich würde mich darüber freuen!

Ganz liebe Grüße von meinem Zweitwohnsitz im derzeit absurd sonnigen Schottland

Detektiv Patrick Kurtz



Hinweis


Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite stammen von der Detektei Kurtz und sind in der Ueberreuter-Publikation nicht enthalten.


Kurtz Detektei München

Landsberger Straße 155 | Haus 1

D-80687 München

Tel.: 089 7007 4301

Mob.: 0163 8033 967

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-muenchen.de

Web: https://www.kurtz-detektei-muenchen.de

Google: https://g.page/kurtz-detektei-muenchen

 

https://www.kurtz-detektei-muenchen.de/2020/11/08/liebe-frau-merkel-neues-ueberreuter-sachbuch-mit-beitrag-der-kurtz-detektei-münchen/