Ist mein Partner ein Swinger? Detektive ermitteln bei Fremdgehen im Swingerclub


Ein Fallbericht der Kurtz Detektei Essen


Es ist das Standardklischee zum Detektivberuf (und zwar ein zutreffendes): Ehe- oder Lebenspartner treten mit einem unangenehmen Verdacht an einen Privatdetektiv heran, weil der oder die Liebste sich plötzlich auffällig verhält, indem er/sie öfter „lange arbeitet“, Gesprächen aus dem Weg geht, ungewohnte Spontaneität bei abendlichen Aktivitäten zeigt, das eigene Smartphone mit auffälliger Heimlichtuerei nutzt, sich mehr um das eigene Erscheinungsbild kümmert als zuvor etc. Eine der Fragen, die oft unbeantwortet bleiben bzw. deren Beantwortung eher noch weitere Zweifel aufwirft, lautet dabei: „Wohin gehst du eigentlich immer?“ – nach der Arbeit, an freien Tagen, bei behaupteten und plötzlich viel häufigeren Treffen mit angeblichen Freunden? Oder auch: „Warum sieht man dir nicht an, dass du jeden Tag stundenlang ins Fitnessstudio gehst?“ (aus einem realen Detektiv-Auftrag, Bericht hier). Der Verdacht liegt in solchen Fällen nahe: Geht mein Partner fremd?

So ähnlich gestaltete sich auch der Ausgangspunkt in dem hier geschilderten Fall, den die Kurtz Detektei Essen im Auftrag einer Mandantin aus dem Münsterland übernahm. Neben Auffälligkeiten der oben beschriebenen Art, wie ungewöhnlichen Dienstreisen, spontanen Wochenendterminen und auffälligen Körperpflegeveränderungen, verwunderte unsere Auftraggeberin insbesondere auch, dass sie beim Wäschewaschen immer wieder lange Haare an der Kleidung ihres Mannes fand, und zwar in unterschiedlichen Haarfarben. Irgendwann wurden die Zweifel so unerträglich, dass sich die besorgte Ehefrau an unsere Privatdetektive in Essen wandte und wir vereinbarten, den umtriebigen Partner bei der nächsten Ankündigung einer abendlichen Abwesenheit zu observieren, um Klarheit zu schaffen.


Mann vor Spiegel, dahinter skeptisch dreinblickende Frau; Detektei aus Essen, Detektiv aus Essen, Privatdetektiv aus Essen, Detektivagentur aus Essen

Ehemann mit Doppelleben?


Im Rahmen der Vorrecherche wurden durch den hierfür zuständigen Detektiv aus Essen zunächst Hintergrundinformationen eingeholt, aus denen sich allerdings keine Auffälligkeiten ergaben. Die Zielperson, wohnhaft im Kreis Coesfeld, galt als gesellschaftlich etabliert, in fester Partnerschaft lebend und nach außen hin unauffällig.

Die Observation wurde dann für einen späten Nachmittag ein paar Tage nach der Beauftragung angesetzt. Zuvor hatte die Zielperson angekündigt, abends mit Freunden ein Konzert in Düsseldorf besuchen und anschließend bei einem der Freunde auf halbem Weg zwischen Düsseldorf und Essen (= Arbeitsort der Zielperson) übernachten zu wollen. Die beiden eingesetzten Privatermittler aus Essen beobachteten, wie die Zielperson wenige hundert Meter nach der Abfahrt von der Wohnadresse wendete und zurück nach Hause fuhr. Bei solchen Handlungen schrillen erfahrenen Observanten stets die Alarmglocken, denn es könnte sich um ein bewusstes „Schütteln“ der observierten Person handeln, das heißt um den Versuch, etwaige Verfolger entweder loszuwerden oder dadurch zu enttarnen, dass sie das ungewöhnliche Fahrmanöver nachmachen. In diesem Fall schien es allerdings, als habe die Zielperson nur etwas zuhause vergessen. Kurz darauf fuhr sie wieder ab und hielt wenige Minuten später auf einem Parkplatz, wo eine unbekannte weibliche Person mit ansprechendem Erscheinungsbild in das Fahrzeug der Zielperson einstieg.


Aufsuchen eines Hotels mit besonderem Service


Ziel der Fahrt war ein leicht gehobenes Hotel südlich von Essen, das die beiden observierten Personen gemeinsam betraten. Bis hierhin verlief der Sachverhalt also ganz nach Muster; die beiden eingesetzten Ermittler unserer Detektivagentur in Essen erwarteten nicht, die Zielperson und ihre Begleiterin vor dem Morgen noch einmal wiederzusehen, allenfalls für einen Restaurantgang zum Abendessen. Doch kein noch so großer Erfahrungsschatz macht aus einer Deduktion eine Gewissheit – der Fall sollte eine unerwartete Wendung nehmen. Denn bald stellte sich heraus, dass das Hotel offenbar nicht das Hauptziel des Abends war, sondern lediglich eine Zwischenstation. Eine Online-Überprüfung des Hotels ergab einschlägige Hinweise: Es handelte sich nicht um eine gewöhnliche Unterkunft, vielmehr diente das Hotel als Abholpunkt für Paare, die einen nahegelegenen Swingerclub besuchen wollten. Ein eigens hierfür bereitgestellter Shuttle-Service brachte die Gäste diskret zur Clubanlage außerhalb des Stadtzentrums.

Ausgestattet mit dieser Erkenntnis konzentrierten sich unsere Ermittler nun nicht mehr nur auf die beiden Ausgänge des Hotels, sondern achteten auch auf den Shuttle-Bus. Bald kristallisierte sich ein Van mit verdunkelten Scheiben heraus, der mehrfach Hotelgäste am Hinterausgang aufnahm und jeweils einige Zeit später stets leer zurückkehrte. Nach acht Uhr abends war es schließlich so weit: Die Zielperson und ihre Begleiterin verließen das Hotel und stiegen, gemeinsam mit einem weiteren Pärchen, in den bereitstehenden Van. Der zweite Mann legte noch eine augenscheinlich prall gefüllte Sporttasche aus Leder in den Kofferraum. Wie erwartet ging die Fahrt direkt zu dem zuvor recherchierten Swingerclub, den alle vier Insassen des Shuttle-Buses nach der Ankunft flugs betraten. Aus sicherlich nachvollziehbaren Beweggründen verzichteten unsere beiden Privatdetektive aus Essen darauf, durch ein Nachfolgen in den Swingerclub die Ermittlungen zu intensivieren; der Sachverhalt war auch so eindeutig genug. Die telefonisch informierte Auftraggeberin stimmte zu. Es sollte bis in die frühen Morgenstunden, die „wee hours“, dauern, ehe der Ehemann der Auftraggeberin das Etablissement wieder verließ, die unbekannte Begleiterin im Schlepptau. Das Pärchen, mit dem sie den Shuttle-Bus auf dem Hinweg geteilt hatten, war bereits Stunden zuvor wieder in den Van Richtung Hotel gestiegen. Nun also ließen sich auch unsere beiden Zielpersonen mit dem Shuttle-Service zurückbringen. Augenscheinlich nächtigten sie im Anschluss gemeinsam im Hotel, denn bis zum Observationsende um 06:30 morgens tauchten sie nicht wieder auf.


Kleinbus auf Landstraße in Abenddämmerung; Detektivbüro aus Essen, Privatdetektei aus Essen, Privatermittler aus Essen, Detektivteam aus Essen

Das große Dilemma betrogener Lebenspartner


Wenn unser Detektivbüro in Essen seinen Mandanten die Bestätigung des Anfangsverdachts kommuniziert, ist es oft so, dass die Erkenntnisse zunächst als ausreichend betrachtet werden und die Klienten folglich die Beendigung der Maßnahmen wünschen. Doch bei vielen setzt dann erst das Gedankenkarussell ein, gerade bei Untreue in der Partnerschaft. Nur zu wissen, dass der Partner fremdgeht, reicht schnell nicht mehr aus, zu viele Implikationen und offene Fragen ergeben sich aus einer derart stichprobenhaften Erkenntnis wie in diesem Fall. Diese Auftraggeber wollen tiefer graben, wollen Antworten auch auf die Folgefragen, die sich beim Nachgrübeln ergeben über das, was ihnen widerfahren ist: Wie regelmäßig betrügt mich mein Partner? Wie oft hat er das schon gemacht? Geht es nur um den Swinger-Fetisch oder steckt mehr hinter der Beziehung mit der unbekannten Begleiterin? Ist es immer dieselbe Begleiterin oder hat mein Mann mehrere Frauen, und wenn ja, wie viele? Schützt er sich wenigstens mit Parisern oder bringt er mit seinen sexuellen Eskapaden auch meine körperliche Unversehrtheit in Gefahr? Und so weiter, und so fort.

Eben so ging es der Klientin im vorliegenden Fall; folglich beauftragte sie ein paar Tage nach ihrer ursprünglichen Beendigung des Auftrages doch noch einmal einen weiteren Observationstermin bei unserer Privatdetektei in Essen. Bislang hatte sie ihren Ehemann nicht mit ihrem Wissen um seine Untreue konfrontiert; zu überwältigend und unerwartet war die Swinger-Komponente und zu ungewiss, welche Ausmaße sie als hintergegangene Ehefrau unwissend mitgetragen hatte.


2. Observationstag: Andere Location, gleiche Frau, gleiches Spiel


Am zweiten Observationstag zeigte sich das gleiche Schema: Abholung der bekannten Unbekannten auf demselben Parkplatz, Fahrt zu einem Swinger-Club in großzügiger Distanz zum Wohnort (dieses Mal im Raum Oberhausen), Verweilen für die Dauer eines normalen Arbeitstages. Der Club gehörte zu einem branchenbekannten Szenetreffpunkt der Region und warb explizit für wechselnde Paarkonstellationen und themenbezogene Abende. Dieses Mal gab es für die Zielpersonen jedoch keine Hotelübernachtung: Sie fuhren mitten in der Nacht zurück ins Münsterland, wo sie sich an dem bekannten Parkplatz trennten und zu ihren jeweiligen Wohnanschriften begaben. Unser Detektivteam aus Essen nutzte die Ankunft an dem Parkplatz, um festzustellen, wo die Dame wohnte: in einem gut zwei Kilometer vom Treffpunkt entfernten Einfamilienhaus, dessen Briefkasten und Klingelschild mit dem Schriftzug „Familie Schmidt“ (Name geändert) beschriftet waren. Gut möglich also, dass unsere Auftraggeberin hier nicht der einzige betrogene Ehepartner war.

Nach diesem zweiten Einsatz unserer Essener Detektei bestand genügend Anlass für die Feststellung: Der Ehemann unserer Mandantin führte ein paralleles Sexualleben.


Kompliziertes Nachgespräch trotz Ergebnissen mit klarer Aussage


Durch die diskrete, rechtssichere und zielgerichtete Ermittlungsarbeit unserer Detektive aus Essen konnte das Rätsel um die Aktivitäten der Zielperson gelöst werden. Die Beweisführung erfolgte dabei ausschließlich unter Beachtung gesetzlicher Bestimmungen – ohne technische Überwachung, sondern rein durch klassische Observation, fotografische Dokumentation und Vor-Ort-Recherche.

Die Mandantin zeigte sich im Nachgespräch dankbar für die Aufklärung – trotz der schmerzlichen Erkenntnisse. Doch damit hatte ihre persönliche Aufarbeitung erst begonnen. So wusste sie zum Beispiel nicht, ob sie den Umstand, dass sich ihr Mann beim zweiten Einsatz erneut von derselben Damen begleiten ließ, positiv oder negativ sehen sollte. Einerseits waren weniger Frauen gefühlt besser, andererseits intensivierte sich die Frage nach der Natur des Verhältnisses mit dieser einen Dame – war es mehr Zweckmäßigkeit oder spielten auch tiefere Gefühle mit hinein? Dass diese Frau ihrem Mann sexuelle Bedürfnisse erfüllen konnte, die bei unserer Mandantin unerfüllt blieben, war evident, und da die hintergangene Ehefrau sehr reflektiert war, entging ihr dieser Umstand nicht. Andererseits hat Sex mit wechselnden Partnern natürlich noch einmal ein ganz anderes „Geschmäckle“ als eine einzelne Affäre oder gar ein isolierter „Ausrutscher“. Tatsächlich spitzte sich das Dilemma der Auftraggeberin weiter zu: Zwar war sie wütend auf ihren Mann, doch schienen Verlustangst und Selbstzweifel zu dominieren. Sie teilte uns unmissverständlich mit, dass sie ihn weiterhin liebe und es trotz allem das Schlimmste für sie wäre, ihn zu verlieren. Sogar Vorwürfe machte sie sich, weil sie seine Swinger-Neigung nicht erkannt hatte. Unsere Privatermittler in Essen mussten einiges an psychologischem Fingerspitzengefühl aufbringen, um die Selbstvorwürfe der Auftraggeberin abzumildern. Wir empfahlen ihr zudem weitere Observationsmaßnahmen, um das Verhältnis ihres Ehemannes mit der unbekannten Dame eingehender zu überprüfen. Doch verständlicherweise drängte die Klientin nun auf ein klärendes Gespräch mit ihrem Partner und wollte keine weiteren Ermittlungsergebnisse mehr abwarten.


Frau betrachtet Ehering in ihrer Hand; Detektiv Düsseldorf, Privatdetektiv Düsseldorf, Detektivagentur Düsseldorf, Detektei Düsseldorf

Swingerclub und Untreue – wo liegt die Grenze? | Ist „Swingen“ Fremdgehen?


Ob ein Besuch im Swingerclub als Fremdgehen gilt, hängt – offensichtlich – von den Vereinbarungen innerhalb der Beziehung ab. Vorlieben, Vorstellungen und Auffassungen sind so individuell wie divers. In den meisten Partnerschaften, ganz gleich welcher Natur, gilt aber als eiserner Grundsatz: Ehrlichkeit. So gehört es auch in so genannten „offenen Beziehungen“ für gewöhnlich nicht zur Grundvereinbarung, Swingerclubs zu besuchen, an Orgien teilzunehmen, ungeschützten Verkehr mit Fremden zu haben und so weiter. Von daher: Ja, wer solchen Bedürfnissen nachgeht, ohne den Partner zu informieren, dürfte als Fremdgänger einzustufen sein.

Im hier beschriebenen Fall unserer Detektei in Essen gab es keinerlei Absprache oder Einverständnis hinsichtlich der außerpartnerschaftlichen Aktivitäten der Zielperson. Stattdessen kennzeichneten Heimlichkeit, Lügen und gezielte Verschleierung das Verhalten. Weniger die Swingerclub-Besuche an sich als vielmehr das systematische Hintergehen des eigenen Lebenspartners stellt einen emotionalen Vertrauensbruch dar, der auch im familienrechtlichen Kontext eine Rolle spielen kann – insbesondere bei Unterhaltsansprüchen oder Sorgerechtsfragen.


Sie haben einen Verdacht? Privatdetektive der Kurtz Detektei Essen für Klarheit im Ungewissen


Ob heimliche Affäre, Seitensprünge mit wechselnden Partnern oder ein mühevoll verborgenes Doppelleben – unsere erfahrenen Privatdetektive aus Essen helfen Ihnen dabei, Klarheit zu gewinnen. Wir observieren rechtssicher, dokumentieren diskret und geben Ihnen das zurück, was in solchen Fällen fehlt: die Wahrheit. Untreue ist ein sensibles Thema – aber eines, das viele Menschen betrifft. Wir helfen Ihnen, Gewissheit zu erlangen: 0201 3840 9057.


eine männliche und eine weibliche Hand halten jeweils eine Hälfte eines zerbrochenen Herzens; Detektei Oberhausen, Detektiv Oberhausen, Privatdetektiv Oberhausen, Privatdetektei Oberhausen

Hinweis


Zur Wahrung der Diskretion sowie der Persönlichkeitsrechte von Auftraggebern und Zielpersonen wurden alle Namen und Orte in diesem Fallbericht bis zur vollständigen Unkenntlichkeit verändert. 


Kurtz Detektei Essen

Weidkamp 180

D-45356 Essen

Tel.: 0201 3840 9057

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-essen.de

Web: https://www.kurtz-detektei-essen.de

Google: https://g.page/kurtz-detektei-essen

Originalbeitrag: https://kurtz-detektei-essen.de/detektiv-blog-der-kurtz-detektei-essen/Ist-mein-Partner-ein-Swinger-Detektive-ermitteln-bei-Fremdgehen-im-Swingerclub/

Frau sucht Vater mit Online-Anruf | Kurtz Detektei Rostock in Nordkurier-Artikel über Personensuche


Janine G. aus Dresden sucht seit langem ihren Vater und lässt dabei nichts unversucht. Auch die Medien interessieren sich für ihre Mission, und so wurde Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Rostock und Mecklenburg-Vorpommern durch Anja Bölck vom Nordkurier für einen Artikel über Janines Suche interviewt. Nachfolgend eine Abschrift des Artikels mit der höflichen Bitte, etwaige sachdienliche Hinweise an die Betroffene oder an unsere Detektivagentur in Rostock zu melden.


Screenshot des Nordkurier-Artikels; Detektiv in Rostock, Detektei in Rostock, Privatdetektiv in Rostock, Privatdetektei in Rostock

Nordkurier-Artikel: „Ihr Vater hat sie ein einziges Mal besucht, danach ließ er sich nie mehr blicken“


Ihre Mutter war bis über beide Ohren in den Vater von Janine G. verliebt. Dann gestand er ihr die Wahrheit und war kurz danach verschwunden. Die Tochter sucht ihn seit Jahrzehnten.

Janine G. wünscht sich nichts sehnlicher, als ihren Vater kennenzulernen. Die gebürtige Dresdnerin vermutet, dass er im Raum Rostock lebt. Etliche Archive hat sie durchforstet. „Aber wenn man nicht mal weiß, wie der Vater heißt, ist das natürlich aussichtslos“, sagt die 43-Jährige. Ihre Suche nach ihm läuft seit Jahrzehnten.


Warum schreibt der Geliebte seinen Namen falsch?


Darum ist sie jetzt mit ihrer Vatersuche einfach mal an die Öffentlichkeit gegangen. Dem Nordkurier und anderen Zeitungen in MV erzählt sie ihre Geschichte. Die damit begann, dass sich ihre Mutter Ilona im Mai 1980 bei einem Tanzabend in Dresden in einen jungen Mann verliebte. Da ist sie 23 Jahre alt.

Ihre neue Bekanntschaft ist schlank, etwa 1,80 groß, hat helle Augen und stellt sich als Eberhard vor. Später, als sie seine Liebesbriefe noch mal durchliest, bezweifelt sie, ob er wirklich so heißt. In den Briefen steht mal die Unterschrift Eberhardt und mal Eberhard. Seinen eigenen Namen schreibt man nicht falsch, denkt sich Ilona.

Die junge Dresdnerin besitzt eine kleine Wohnung und eine Schwalbe. Mit der fährt sie Eberhard in den kommenden Monaten nach Hause. „Sie musste ihn aber immer an einer Ecke absetzen und wusste dadurch nicht, wo er wohnt“, erzählt ihre Tochter Janine G. „Vermutlich lebte er in einem Wohnheim, denn er erzählte meiner Mutter, dass er Kapitän in der zivilen Schifffahrt in Rostock sei und eine Weiterbildung zur Aufklärung von Schiffsunfällen mache. Möglicherweise hat er ab 1981 im damaligen Seeamt der Hansestadt Rostock gearbeitet.“


Comic-Darstellung eines Schiffskapitäns; Detektivagentur in Rostock, Detektivbüro in Rostock, Detektivteam in Rostock, Privatermittler in Rostock

Gesuchter Vater hatte bereits eine Familie


Ansonsten verheimlicht er seine Identität. „Meine Mutter hat einmal eine Freundin nach Hause eingeladen, als Eberhard da war“, erzählt ihre Tochter. „Und die hat dann auf dem Weg zur Toilette geschaut, ob sie in seiner Jacke einen Ausweis findet. Aber er hatte keine Papiere bei sich. Er hat richtig Aufwand betrieben, um nicht erkannt zu werden. Normale Männer, die eine heimliche Geschichte haben, legen nicht so eine Weitsicht an den Tag.“

In diesem Frühjahr 1980 aber schwebt die Mutter von Janine G. auf Wolke 7. Auch, wenn sich Eberhard komisch verhält. Sie ist bis über beide Ohren verliebt. Bis zu dem Tag, als er ihr erzählt, dass es da schon eine Familie gebe. Dass er mit einer Lehrerin verheiratet sei und drei Töchter habe. „Und im Plattenbau wohnt“, so Janine G. „Daran konnte sich meine Mutter erinnern, weil sie damals selber in einem gammeligen Altbau lebte und ein bisschen neidisch war.“


Janine G. wächst ohne Papa auf


Während des Sommers lässt sich Eberhard wochenlang nicht in Dresden blicken. Er erzählt Ilona später, dass eine Tochter Gelbsucht hatte und er selber in Quarantäne musste. Die junge Dresdnerin beendet das Verhältnis mit dem Familienvater. Doch da ist sie bereits schwanger. Im Sommer darauf, im Juni 1981, kommt ihre Tochter Janine G. zur Welt. Plötzlich taucht Eberhard auf, um seine Tochter zu sehen. Er hat bei einem Tanzabend eine Freundin von Ilona getroffen, die ihm von der Geburt berichtete. Doch zu dem Zeitpunkt hat Ilona einen neuen Partner, der sich nicht erfreut über den Besuch zeigt. Eberhard lässt sich nie wieder blicken.

Für die junge Mutter ist es nicht einfach. Schon bei der Geburt im Krankenhaus machen die Krankenschwestern komische Bemerkungen über die Frau, die den Namen des Vaters nicht weiß. Auch die eigene Familie empfängt sie nicht gerade mit offenen Armen.

Ihrer Tochter Janine erzählt Ilona von klein auf an, dass sie nicht weiß, wie ihr Vater heißt. „Sie hat nicht um den heißen Brei herumgeredet und sich ausgedacht, mein Vater wäre tot oder so“, erzählt Janine G. „Das mit ihrem neuen Freund war dann auch bald vorbei. Ich bin dann ohne Vater aufgewachsen, was kein großes Ding war, denn in meinem Umfeld lebten viele nur bei ihrer Mutter. Sie hat gearbeitet und nie geklagt, dass sie keinen Unterhalt bekommt. Schwierig wurde es nur nach der Wende, als sie arbeitslos wurde und das Gehalt wegbrach.“


Das sagt Privatdetektiv Patrick Kurtz über Janine G.


Dennoch war die ganze Geschichte der Mutter immer sehr peinlich und sie wollte nie, dass Janine vor anderen darüber redet. Doch je älter die Tochter wird, umso mehr möchte sie wissen, wer ihr Vater ist. „Irgendwann wollte ich das Geheimnis meiner Mutter nicht mehr mittragen“, erinnert die sich. „Weil es mich bedrückt hat. Ich wollte offen damit umgehen und begann mit Anfang 20, nach ihm zu suchen.“

Janine G. sucht überall – selbst im Bundeswehrarchiv und der Militärakademie. Doch ohne Namen kommt sie nicht weiter. Zwischendurch lässt sie die Suche ruhen, doch immer, wenn sie jemanden von der Ostsee trifft, etwa ein neuer Kollege von der Küste auf der Arbeit anfängt, nimmt sie die Suche wieder auf. Irgendwann rät ihr ein Hobby-Ahnenforscher, sich an die Öffentlichkeit zu wenden.

„Es ist richtig, an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn man in seiner Suche nirgendwo weitergekommen ist“, sagt Privatdetektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Rostock und Mecklenburg-Vorpommern. „Das haben wir auch schon mal nach einer längeren, ergebnislosen Suche getan und einen öffentlichen Aufruf gestartet.“


Aktenordner in Aktenschrank; Wirtschaftsdetektei in Rostock, Wirtschaftsdetektiv in Rostock, Wirtschaftsermittler in Rostock, Detektei in Greifswald

Die wenigsten behördlichen Akten dieses Alters sind digitalisiert – Suchenden bleibt nur die analoge Suche in physischen Archiven.


Chancen stehen „gar nicht gut“


Wie schätzt er als Detektiv die Chancen von Janine G. ein, ihren Vater zu finden? „Gar nicht gut“, sagt Patrick Kurtz. „Eine Person ohne Namen zu finden, ist in einem normalen Suchkontext quasi aussichtslos. Ich denke, wir würden den Fall gar nicht erst annehmen. Mit dem Wissen, dass wir von der Kundin nur das Geld für den Auftrag entgegennehmen würden, aber nichts erreichen könnten.“

Patrick Kurtz lobt aber, wie geschickt Janine G. bei der Suche nach ihrem Vater vorgegangen ist. „Sie hat den richtigen Instinkt bewiesen, war bei ihrer ganzen Herangehensweise sehr clever, ist den richtigen Spuren nachgegangen. Ähnlich, wie wir das machen. Sicher haben wir als Detektei Quellen, dank denen wir noch in weiteren Datenbanken suchen können. Aber ohne einen Namen bringt das nichts.“


Den Vater nicht zu kennen, ist quälend


Ansonsten haben Patrick Kurtz und sein Team natürlich ständig mit Menschen zu tun, die jemanden suchen. „Vor vier Minuten hat eine Dame angerufen, die ihren Patenonkel sucht“, erzählt der Experte. „Sie hat nur dessen Namen, keine frühere Adresse und kein Geburtsdatum. Das ist auch nicht ganz einfach. Wir ermitteln eigentlich täglich irgendwelche Adressen, weil Leute sich aus den Augen verloren haben – Freunde, Klassenkameraden, Familienmitglieder, hierbei oft Väter. Und wir suchen Schuldner. Das ist dann mit einem wirtschaftlichen Interesse verbunden.“

Weil Patrick Kurtz täglich mit Suchenden zu tun hat, kann er Janine G.’s Zähigkeit verstehen. „Sie hat schon viel Energie reingesteckt und wird sicher weitermachen. Sie scheint nicht der Typ zu sein, der die Hoffnung aufgibt.“

Und das tut sie auch nicht. Sie hofft, dass ihr Vater oder jemand, der ihn kennt, diesen Beitrag liest. „Vielleicht bist du enttäuscht, wenn du ihn kennenlernst, und siehst, was für ein Mensch er ist.“ Diesen Satz hört sie manchmal von anderen. „Ich denke, alle, die einen Vater haben, können nicht nachvollziehen, wie quälend das sein kann, den eigenen Vater nicht zu kennen“, sagt die 43-Jährige, die heute als Psychologin in Sachsen-Anhalt arbeitet.


„Mir fehlt einfach die Hälfte der Familie“


„Mir ist es wichtig, seine Identität kennenzulernen. Wer sind meine Halbgeschwister? Mir fehlt einfach die Hälfte der Familie. Klar doch, ich rechne mit dem Schlimmsten, dass er vielleicht Alkoholiker ist oder eine extreme Partei wählt. Aber dennoch wäre ich zufrieden, wenn ich seinen Namen wüsste und sein Gesicht vor Augen hätte.“

Janine G. möchte ihrem Vater auch keine großen Vorwürfe machen, sie will keine Rechnung begleichen oder ihn anklagen. „Ich bin froh, auf der Welt zu sein“, sagt sie. „Es ist eine traurige Geschichte. Aber meine Mutter hat immer gesagt, du warst eben das Abschiedsgeschenk. Sie ist inzwischen einverstanden, dass ich damit an die Öffentlichkeit gehe. Weil sie merkt, wie gut mir das tut. Sie hat mir sogar Bilder von früher herausgesucht.“


Silhouette eines Mannes vor weißem Hintergrund; Detektiv in Schwerin, Privatdetektiv auf Rügen, Detektivagentur Stralsund, Detektei Neubrandenburg

Vielleicht hatte der Vater Angst vorm Karriereaus


Haben sich denn schon Leute aus Rostock gemeldet auf ihre Aufrufe in der Zeitung? „Es schreiben mir viele Leute, denen es ähnlich ergangen ist. Und aus Rostock erreichten mich einige interessante Zuschriften mit Hinweisen, wie ich die Suche noch gestalten könnte, zum Beispiel durch die Nutzung von Traditionsvereinen oder bestimmten Archiven. Ich habe schon an die 30 Zuschriften aus dem Ostseeraum. Kapitäne haben sich gemeldet und Menschen, die in der Schifffahrt gearbeitet haben. Ein Glücksfall, denn ich kannte als Dresdnerin ja niemanden aus der Branche. Manche zweifeln daran, dass mein Vater damals mit 29 Jahren schon Kapitän war. Vielleicht hat er sich jünger gemacht. Durch die Zuschriften gibt es zwar noch keine heiße Spur, aber ich habe besser verstanden, was das damals in der Schifffahrt für eine Welt war.“

Janine G. weiß auch, dass Kapitäne ganz nah am Apparat für Staatssicherheit waren. In deren Fokus standen, weil sie ja durch die Welt fuhren und Fluchtgefahr bestand. „Vielleicht hatte die Geheimniskrämerei mit meiner Mutter damit zu tun, sich nicht erpressbar zu machen, die Familie zu schützen“, denkt sich die suchende Tochter. „Solche privaten Geschichten hätten schnell dazu führen können, dass es mit der Karriere zu Ende ist. Ich ahne, dass ich wohl nie herausfinden werde, wer mein Vater ist. Aber es tut gut, mir diese Geschichte erzählen zu können. Und das Interesse und die Hilfsbereitschaft der Menschen, die von meiner Suche erfahren, berühren mich.“


Bitte um Hinweise


Falls Sie Sachdienliches zur Such von Janine G. nach ihrem Vater beitragen können, freut sich die Suchende über Ihre Hinweise. Sie können sie direkt kontaktieren an vatersuche2025@gmx.de oder über die Kurtz Detektei Rostock und Mecklenburg-Vorpommern an kontakt@kurtz-detektei-rostock.de.


Hinweis


Der Originalartikel erschien 2025 im Nordkurier. Die Hervorhebungen (Fettschrift), Zwischenüberschriften und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


Kurtz Detektei Rostock und Mecklenburg-Vorpommern

Grubenstraße 20

D-18055 Rostock

Tel.: 0381 3739 0080

Fax: 0381 3739 0089

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-rostock.de

Web: https://www.kurtz-detektei-rostock.de

Google: https://g.page/kurtz-detektei-rostock

Originalbeitrag: https://kurtz-detektei-rostock.de/fallbeispiele-blogartikel/Frau-sucht-Vater-mit-Online-Anruf-Kurtz-Detektei-Rostock-in-Nordkurier-Artikel-über-Personensuche/

„10 Fragen an einen Privatdetektiv“ – Patrick Kurtz im Interview mit dem VICE Magazine


„Wie oft brichst du das Gesetz? Was war der heißeste Sex, den du observiert hast? Wie gehe ich fremd, ohne dass es mein Partner merkt?“ – diese und weitere Fragen stellte Lea Albring vom VICE Magazine Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Kiel und Schleswig-Holstein, in der locker-provokativen Kategorie „10 Fragen an einen Privatdetektiv, die du dich niemals trauen würdest zu stellen“. Eine Abschrift des Artikels finden Sie nachfolgend, das Original hier.


Berufsbild Privatdetektiv


Du willst dich Privatdetektiv nennen? Dann mach es. In einer der 1.200 Detekteien in Deutschland musst du dafür nicht arbeiten. Eine gesetzlich anerkannte Ausbildung zum Detektiv gibt es in Deutschland nicht, der Begriff ist nicht geschützt. „Deshalb gibt es natürlich auch Pfuscher in der Branche“, sagt Patrick Kurtz. Seine Ermittler, versichert er, seien alles Profis.

Während er das sagt, pafft er eine Pfeife – eine Marotte, die er sich nicht erst als Detektiv zugelegt hat, wie er sagt: „Ich bin passionierter Pfeifenraucher, schon seitdem ich 14 bin.“ Wir wollen diese Aussage nicht anzweifeln, wahrscheinlich würden wir es aber auch gar nicht merken, wenn er lügen würde. Denn ausgedachte Storys, falsche Vorwände und Fake-Identitäten gehören zu seinem Berufsalltag. Zwischen Bachelor und Master in Literatur musste er ein Jahr überbrücken. In einer Zeitung fand er eine Annonce, die ihm 1.700 Euro Praktikantengehalt in einer Privatdetektei versprach. „Da ist mir bewusst geworden: In der Branche kann man Geld verdienen.“ Die Annonce stellte sich als Fake raus, Patricks Ahnung nicht. „Als guter Detektiv kann man 3.000 Euro netto verdienen“, sagt er.


Betätigungsfelder von Detektiven in Deutschland


Privatpersonen engagieren ihn vor allem aus vier Gründen: „Unterhaltsforderungen, SorgerechtsverletzungenFremdgehenAdressermittlungen.“ Unternehmen buchen ihn meistens, weil sie wissen wollen, ob Außendienstler ihre Stunden richtig abrechnen oder ihre Angestellten blau machen. Einfach so darf ihn ein Arbeitgeber seit 2015 aber nicht mehr anheuern, urteilte das Bundesarbeitsgericht. Um einen Privatdetektiv auf Mitarbeiter anzusetzen, brauchen Chefs konkrete Indizien. In ungefähr 75 Prozent der Fälle lägen sie aber richtig mit ihren Vermutungen, sagt Patrick: Auch bei privaten Auftraggebern bestätige sich bei drei von vier Aufträgen der Anfangsverdacht.

Mitleid habe er selten mit den Menschen, die er observiert, sagt er. Nur einmal, da sollte er überprüfen, ob ein Mitarbeiter falsch seine Stunden abrechnet. Patrick merkte aber, „dass das Problem eher beim Arbeitgeber lag, weil er seine Angestellten schlecht behandelte. Aber auch in so einem Fall muss ich professionell bleiben, rechtlich gesehen ist klar, dass der Arbeitnehmer einen Fehler gemacht hat.“ Normalerweise ist es sein Job, Informationen zu beschaffen, jetzt soll er mit welchen rausrücken. Wir haben Fragen.


Wie arbeiten moderne Detektive? Die Lupe benötigen wir zwar hin und wieder für die Sicherung von Spuren und zumindest Patrick Kurtz raucht tatsächlich Pfeife, unser wichtigstes Arbeitsmittel ist dann aber doch die Kamera. 


VICE: Bist du ein Stalker?


Patrick Kurtz: „Es gibt Parallelen, auch wir beobachten Menschen in ihrem persönlichen Lebensbereich. Ein Stalker macht das allerdings auf eine übergriffige Weise, für Detektive gibt es bei der Observation aber Grenzen. Wenn wir Zeuge von sehr intimen Dingen werden, dann nur, weil sie vor der Haustür stattfinden. Wenn ein Untreue-beschuldigter Mann auf einer Autobahnraststätte Sex hat, dann ist es unser Job, das zu beobachten. Es geht darum, eine Straftat oder persönliche Probleme aufzuklären. Dem Stalker geht es um eine Obsession. In einem Fall wurde meine Detektei mal selbst von einer Stalkerin beauftragt. Damit wir ihr Opfer professionell ausspähen, hatte sie glaubwürdig ein Untreue-Szenario konstruiert. Das ist aber direkt zu Beginn der Ermittlungen aufgeflogen und wir haben den Betroffenen aufgeklärt.“


Was war der heißeste Sex, den du observiert hast?


„Wir gucken uns nicht wie beim Porno-Dreh alles aus nächster Nähe an, bei der Beobachtung von sexuellen Handlungen gibt es Grenzen. Ich erinnere mich aber an einen sehr dreisten Fall: Da ging es um einen Außendienstler. Der Arbeitgeber hatte ihn in Verdacht, nicht ordnungsgemäß zu arbeiten. Das war im Raum Hannover, wir haben ihn fünf Tage lang observiert. An den ersten Tagen fuhr er ziellos umher, Kundentermine dauerten nur sehr kurz, und er verbrachte große Teile seiner eigentlichen Arbeitszeit zu Hause. Sein Auto hatte er ein paar Straßen weiter geparkt, damit das keiner merkt. Am letzten Tag dann holte er einen jungen Mann ab. Die zwei fuhren mit dem Auto auf einen Feldweg und hatten dort circa zwei Stunden Sex im Auto. Die Anzeichen: Die Scheiben beschlagen, das Auto wackelt, oft hört man auch eindeutige Geräusche.“


Hast du schon mal eine Frau observiert und dich in sie verknallt?


„Nein, mir ist das nicht passiert und ich würde es auch ausschließen. Ich weiß aber von zwei Kollegen, die im Anschluss an die Ermittlungen mit beteiligten Personen anbandelten – das waren allerdings Auftraggeberinnen, nicht Zielpersonen. Das eine war eine Affäre, die mit einigem Abstand nach einer Untreue-Observation anfing – der Kollege wusste dann ja, dass die Frau keinen Partner mehr hatte. Aus dem anderen Fall ist sogar eine Beziehung entstanden, die bis heute anhält: Eine Frau, die bei der Stadt arbeitete und mehrfach bedroht worden war, fühlte sich abgehört, es ging um einen Lauschabwehreinsatz. Ihr Verdacht bestätigte sich zwar nicht, doch unser Einsatz hat sich trotzdem für sie gelohnt, denn sie kam im Anschluss sehr schnell mit dem Kollegen zusammen.“


Wie viele Dinge entdeckst du, die du auf keinen Fall entdecken sollst?


„Eine Sache passiert immer mal wieder: Betrogenen Frauen berichten, dass sie ihr Mann mit anderen Männern betrügt. Von 100 Untreue-Observationen bei Männern finden wir ungefähr bei zwei heraus, dass eine verheimlichte bi- oder homosexuelle Neigung dahintersteckt. Heimliche lesbische Beziehungen habe ich noch nicht erlebt. Ich denke, Männern ist ihre sexuelle Orientierung oft peinlich, zudem steht ihre bisherige Lebensgrundlage – Frau, Kinder, teils auch schon Enkel – auf dem Spiel. Deswegen verheimlichen sie ihre Neigung. Ein klassisches Doppelleben mit zwei Familien haben wir hingegen noch nicht gehabt. Dafür aber den Fall, dass ein steinreicher Mann neben seiner Ehefrau mehrere Frauen gleichzeitig hatte, denen er jeweils eine Wohnung finanzierte und die sich von ihm aushalten ließen.“


Was machst du wirklich, wenn du stundenlang im Auto sitzt und nichts passiert?


„Jeder Fall ist unterschiedlich. Klar kann eine Untreue-Observation langweilig sein, weil sie oft fast nur aus Warten vor dem Haus besteht. Es ist anstrengend, über viele Stunden eine Auffahrt zu beobachten, wenn nichts passiert. Ich höre dabei Musik und Hörbücher. Wenn ich müde werde, mache ich harten Rock wie Soundgarden oder auch mal Metallica an, das hält wach. Sonst höre ich alle möglichen Hörbücher, viel von Edgar Allan Poe und tatsächlich auch Sherlock-Holmes-Geschichten.

Ungefähr 70 Prozent der Observationsarbeit ist Wartezeit, 30 Prozent mehr oder weniger Action. Auch bei der Verfolgung einer Zielperson muss man sehr konzentriert sein. Ein angenehmer Arbeitstag ist für mich einer, an dem viel passiert.“


Wie verfolge ich jemanden so, dass er es nicht merkt?


„Meine Ermittler und ich haben Standard-Tricks, um zu vertuschen, dass wir Detektive sind. Werden Nachbarn auf uns aufmerksam, müssen wir Geschichten erfinden, sogenannte Legenden. Man kann zum Beispiel erzählen, dass man von seiner Frau aus der Wohnung geschmissen wurde. Wenn ich eine Decke und eine Thermoskanne dabei habe und mir die Haare verwuschele, nehmen mir die Anwohner diese Story ab. Enttarnungen kommen bei uns so gut wie nie vor. Mir selbst ist so etwas nur ein einziges Mal passiert. Schuld daran waren extrem schlechte Observationsbedingungen: In einer sehr ländlichen Gegend, wo jeder jeden kennt, sollten wir überprüfen, ob ein Arbeitnehmer blaumacht. Ein Kollege und ich parkten mit unseren Autos an weit voneinander entfernten Stellen, gut 700 Meter von dem Grundstück entfernt. Die fremden Fahrzeuge sind dann wahrscheinlich einem vorbeifahrenden Bauern aufgefallen, der dann die Zielperson informiert haben muss. Diese Person tauchte dann an meinem Auto auf und meinte, wir könnten unsere Beobachtung beenden. Trotzdem konnten wir ihn später noch erfolgreich überführen. Grundsätzlich gilt: Wenn wir den Eindruck haben, dass die Zielperson etwas gemerkt haben könnte, stellen wir direkt unsere Strategie um.“


Wie oft brichst du mit deinen Ermittlungsmethoden das Gesetz?


„Das Problem ist, dass wir oft in einem Grauzonenbereich aktiv sind. Gesetze sind für die Detektiv-Branche oft nicht eindeutig, es gibt sie manchmal einfach nicht. Erst durch Urteile wird klar, was geht und was nicht. GPS-Tracker gelten mittlerweile als illegal, Infos gegen Geld nicht unbedingt. Aber auch das ist wieder eine Grauzone: Ist es legal, einem Kellner Geld zu bieten, damit er einem sagt, ob Person XY dann und dann mit einer anderen Person bei ihm gegessen hat? In meiner Detektei machen wir so etwas vorsichtshalber nicht, sondern lösen das durch konzipierte Legenden: Ermittler geben sich zum Beispiel als Angehörige oder Geschäftspartner aus. Klar ist das eine Lüge – aber nicht strafbar.“


Sind Detektive gescheiterte Polizisten?


„Ich beschäftige viele Ermittler, die früher Polizisten waren. Die wenigsten [Ex-Polizisten in der Branche] wurden unehrenhaft entlassen. Viele sind Rentner, die sich was dazuverdienen wollen. Oder Polizisten, die keine Aufstiegschancen sahen oder Probleme mit dem Chef hatten, solche Dinge. Einmal hatte ich allerdings Pech: Ein Polizeihauptkommissar außer Dienst übernahm eine Ermittlung für meine Detektei. Weil ich einen sehr guten Draht zur Auftraggeberin hatte, kam heraus, dass er Beobachtungsprotokolle gefälscht hatte. Er sollte sich in einen Betrieb einschleusen und Mobbing aufdecken. Auf Nachfrage kam raus, dass der Ermittler nur einen Tag lang vier Stunden dort gearbeitet und sich danach krank gemeldet hatte. Auf seiner Abrechnung und in seinem Bericht standen aber fünf Tage zu je acht Stunden. Ich habe ihn wegen Betrugs angezeigt und auf Schadenersatz verklagt.“


Wie gehe ich fremd, ohne dass es mein Partner merkt?


„Am besten passiert das ohne schriftliche Flirts und Chats, sondern durch mündliche Verabredungen. Wenn ein Partner sein Handy plötzlich nicht mehr offen liegen lässt, ist das ein Indiz. Und für Verabredungen gilt: nie an öffentlichen Plätzen. Auch sonst sollte man sein Verhalten nicht auffällig verändern, zum Beispiel plötzlich Sport machen oder häufiger zum Friseur gehen. Das sind alles Indizien, die uns Auftraggeber schildern, wenn wir ihre Partner überprüfen sollen.“


Wenn ich untertauchen will, wie stell ich das am besten an?


„Als EU-Bürger bleibt man idealerweise in Europa, um keine Spuren an Grenzübergängen zu hinterlassen. Am besten nimmt man ein Land, zu dem man keinen nachvollziehbaren Bezug hat. Auf keinen Fall sollte man mit dem Flugzeug oder dem Zug reisen, Passagierdaten und Kameras hinterlassen Spuren. Mit dem Auto kann man gut abtauchen. Wichtig ist, kompromisslos zu sein. Viele tauchen zwar erstmal erfolgreich ab, möchten aber auf den Komfort ihres alten Lebens nicht verzichten. Sie nutzen weiterhin alte Kreditkarten und suchen mit ihrem richtigen Namen eine neue Wohnung. Wer nicht gefunden werden will, muss auf Bequemlichkeit verzichten und braucht eine komplett neue Identität mit gefälschten Dokumenten. Das machen aber die wenigsten. Deshalb sind nur 15 Prozent unserer Personensuchen nicht erfolgreich, und diese wenigen oft auch aus Budgetgründen.“


Hinweis


Bei den wiedergegebenen Aussagen von Patrick Kurtz handelt sich nicht um wörtliche Zitate, sondern um sinngemäße – teils auch sinnverändernde – Formulierungen.


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