Sherlock Holmes im Film – Teil 3: Wie das Kino den berühmtesten Detektiv der Welt immer wieder neu erfindet


Historischer Überblick der Kurtz Detektei Trier und Luxemburg


Sherlock Holmes ist nicht nur die bekannteste Erfindung Sir Arthur Conan Doyles, sondern – kulturgeschichtlich betrachtet – die prägendste Detektivfigur überhaupt. In unserer Reihe „Sherlock Holmes im Film“ beschäftigen wir uns mit genau diesem Phänomen. Für viele Menschen, auch für heutige Klienten der Kurtz Detektei Luxemburg und Trier, verkörpert Holmes fast mustergültig, was professionelle Ermittlungsarbeit ausmacht: analytisches Denken, nüchterne Beobachtung und das Vertrauen darauf, dass Beweise sprechen, nicht Vermutungen.

Ein Blick auf die Filmgeschichte des Meisterdetektivs ist deshalb mehr als cineastische Nostalgie. Die Art und Weise, wie Holmes im Kino dargestellt wurde, spiegelt zugleich wider, wie Gesellschaften zu verschiedenen Zeiten Detektive sahen, welche Erwartungen sie an Ermittlungsarbeit stellten und welche Methoden ihnen modern oder veraltet erschienen. Wer sich für zeitgemäße Arbeit eines Privatdetektivs interessiert – sei es in Luxemburg, Trier oder anderswo –, kann an Holmes‘ Leinwand-Geschichte nicht nur filmische, sondern auch kriminalhistorische Entwicklungen nachvollziehen.


Die Anfänge: Holmes ermittelt, während das Kino das Laufen lernt


Als die ersten Holmes-Filme um die Wende zum 20. Jahrhundert gedreht wurden, war professionelles Ermitteln noch keine moderne Dienstleistung wie heute bei unserer Detektei in Trier. Vielmehr befand sich auch die reale Kriminalistik in einem frühen Stadium: Fingerabdrücke wurden gerade erst als Beweismittel anerkannt, forensische Methoden steckten in den Kinderschuhen. Die Holmes-Stummfilme dieser Zeit waren kurz, theatralisch und experimentell – ideal geeignet, um dem Publikum zu zeigen, welche Art Detektiv dieser Sherlock Holmes ist: jemand, der ohne Gewalt, ohne Trickfilmmagie, allein mit Beobachtung und Kombination zu Ergebnissen kommt. Genau dieser Ansatz zog die Zuschauer in den Bann und machte Holmes zur ersten großen Detektivmarke der Filmgeschichte. 

Bereits 1900 erschien der erste Kurzfilm (circa 30 Sekunden) mit Sherlock Holmes Baffled; weitere Kurzverfilmungen mit wechselnden Schauspielern und aus unterschiedlichen Ländern (unter anderem eine Kurzfilmserie aus Dänemark) folgten rasch. Der bedeutendste Stummfilm-Holmes dieser Ära ist Eille Norwood, der zwischen 1921 und 1923 in über 40 Filmen auftrat. Norwood verkörperte den Detektiv stilisiert, physisch und mit klarer Gestik – perfekt geeignet für ein Publikum, das noch keine gesprochenen Dialoge gewohnt war. Mit Kriminaltechnik war es im Realermittlungsalltag noch nicht weit her, und doch zeigte Norwood bereits Holmes’ berühmtestes Prinzip: Ein Fall lässt sich nicht durch Raten lösen, sondern durch Beobachten und Schlussfolgern – genau wie es auch unsere heutigen Privatdetektive in Luxemburg und Deutschland täglich tun.


Eille Norwood als Sherlock Holmes mit Violine auf Sofa; Detektiv in Luxemburg, Detektei in Luxemburg, Privatdetektiv in Luxemburg, Privatdetektei in Luxemburg

Eille Norwood als Sherlock Holmes in Das Zeichen der Vier (1923 | Quelle: BFI National Archive)


Das Studio-Hollywood bringt Ordnung, Struktur – und den klassischen Ermittler


Mit den 1930er- und 1940er-Jahren begann die Ära jener Holmes-Filme, die bis heute unser Bild des Detektivs prägen. Die großen Studios produzierten Holmes-Geschichten weiterhin in Serie – ein Ansatz, der damals eigentlich noch ungewöhnlich für das Medium Film war, aber perfekt funktionierte: Das Publikum konnte den Detektiv regelmäßig wiedersehen, in Fällen, die zugleich eine einheitliche Welt formten.

Hierbei entstanden viele ikonische Merkmale, die noch heute mit dem Berufsbild des Detektivs verbunden werden: der analytisch denkende Gentleman, der systematisch Spuren verfolgt, Zeugen befragt, Zusammenhänge erkennt und Opfer vor Tätern schützt. In einer Zeit, in der polizeiliche Ermittlung zwar institutionalisiert, aber noch weit von moderner forensischer Ausstattung entfernt war, wirkten diese Filme wie Anschauungsunterricht im kriminalistischen Denken. Und sie stärkten auch im realen Leben das Bild, dass man schwierige Sachverhalte nicht nur „gefühlt“, sondern handwerklich – wie es unsere Wirtschaftsdetektive aus Trier heute tun würden – sauber analysieren kann.

Auch bekam Holmes in dieser Ära ein vertrautes Gesicht: Basil Rathbone, der zwischen 1939 und 1946 in 14 Filmen des Studios 20th Century Fox und später Universal die Rolle übernahm. Rathbones Holmes ist analytisch, elegant, beherrscht und – erstmals in großem Stil – ein Kinoheld zum Wiedererkennen. Viele ikonische Bilder des Detektivberufs entstanden genau in dieser Zeit: der Mantel, die Pfeife, die durchdachte Spurensuche, das Abwägen von Aussagen und Beweismitteln. Millionen Menschen sahen erstmals, wie Ermittler systematisch denken – ein Ansatz, der den Bogen von Holmes über die echte Traditionsinstitution Scotland Yard bis hin zu unserer Privatdetektei für Luxemburg spannt. Das Publikum erhielt Einblicke in:

  • Spuren lesen,
  • Tatmotive erdenken,
  • Tatvorgehen rekonstruieren,
  • Fakten abgleichen,
  • Hypothesen prüfen.

Dieser Holmes verlieh der realen Tätigkeit von Privatermittlern den Ruf einer professionellen, nachvollziehbaren Tätigkeit – weg vom Zufall, hin zur Methode.


Die britische Nachkriegszeit: Holmes zwischen Nebel, Herrenhaus und Aberglauben


In den 1950er- und 60er-Jahren dominierten britische Produktionen, allen voran jene mit Schauspieler Peter Cushing, der 1959 in Der Hund von Baskerville der Hammer Film Productions erstmals Holmes verkörperte und später für die BBC erneut in die Rolle schlüpfte. Cushing arbeitete in Filmen, die dunkler, gespenstischer und psychologisch komplexer waren: Nebel über Moorlandschaften, alte Familienflüche, Spukgeräusche in Herrenhäusern – und ein Holmes, der alldem mit nüchterner Ratio entgegentrat.

Für unsere heutigen Privatdetektive aus Trier liegt in dieser Ära eine bemerkenswerte Parallele: Ermittlungen finden oft in Umfeldern statt, in denen Emotionen, Gerüchte oder persönliche Befindlichkeiten stärker wiegen als Fakten. Holmes zeigte in diesen Filmen, was professionelle Detektive bis heute auszeichnet: Ruhe bewahren, wenn andere sich in Spekulationen verlieren, und die Wahrheit wieder auf festen Boden holen.


Illustration von Peter Cushing als Sherlock Holmes; Privatermittler in Luxemburg, Detektivagentur in Luxemburg, Detektivteam in Luxemburg, Wirtschaftsdetektei in Luxemburg

Peter Cushings Sherlock Holmes


Der Holmes der 1970er: Der analytische Held bekommt einen menschlichen Kern


Die 1970er-Jahre entzauberten Holmes – im besten Sinne. Plötzlich wurde der Detektiv nicht mehr nur als überragende Denkmaschine dargestellt, sondern als Mensch, der unter der Last seines Talents und seiner eigenen Dämonen leidet. Themen wie Sucht, Einsamkeit, soziale Entwurzelung oder die komplizierte Dynamik mit Dr. Watson traten stärker in den Vordergrund. Besonders eindrucksvoll gelang dies 1976 Nicol Williamson in Kein Koks für Sherlock Holmes (The Seven-Per-Cent Solution) oder 1979 Christopher Plummer in Mord an der Themse (Murder by Decree). Hier ist Holmes ein Mensch mit Last, Verantwortung und persönlichen Schwächen. Sein Genie isoliert ihn, sein Beruf frisst ihn an.

Es ist vermutlich kein Zufall, dass im selben Zeitraum auch reale Detektivbüros professioneller wurden. Ermittler waren nicht länger nur romantische Einzelgänger, sondern Teil eines Arbeitsfeldes, das eigene psychologische Anforderungen stellte: Verantwortung, die Verarbeitung persönlicher Tragödien im Zusammenhang mit Fällen, Informationsdruck, soziale Isolation und das Risiko, sich in Arbeit zu verlieren. Spezialisierte Trainings, professionalisierte Wirtschaftsdetektive sowie zunehmende Zusammenarbeit mit Anwälten und Unternehmen wurden mehr und mehr berufsprägend. Film-Holmes spiegelte damit erstmals die menschliche Seite kriminalistischer Berufe – ein Thema, dessen Bedeutung gerade im Umgang mit Auftraggebern und auch Zielpersonen von realen Detektiven nicht unterschätzt werden sollte und das die Kurtz Detektei Trier stets mit besonderer Sorgfalt in ihre Arbeit einbezieht.


Die Gegenwart: Technologischer Wandel und Holmes in unterschiedlichsten Facetten


Das 21. Jahrhundert brachte eine Holmes-Renaissance, wie es sie seit den 1930er- und 40er-Jahren nicht mehr gegeben hatte – und sie fiel erstaunlich vielfältig aus. Holmes wurde nicht nur moderner, sondern auch kulturell mobil, psychologisch komplex, variiert in Alter, Herkunft, Geschlecht und sogar Berufsfeld – erneut eben ganz dem Zeitgeist folgend, nunmehr dem unserer globalisierten Welt.

Natürlich baut ein Teil der Popularisierung auf dem explosiven Erfolg der streitbaren Guy-Ritchie-Filme auf: Robert Downey Jr. verkörperte Sherlock Holmes in 2009 und 2011 als comichaft überzeichneten hyperanalytischen, zugleich aber körperlich dominanten Action-Ermittler. Wohlwollend betrachtet, lässt sich sagen, dass auch in diesen Filmen Deduktion als strategisches Werkzeug dient: Holmes denkt, bevor er handelt, und gewinnt Kämpfe, weil er seine Gegner besser versteht als sie sich selbst. Die Filme übersetzten ein klassisches Holmes-Prinzip – Denken schlägt Kraft – in zeitgeistgemäße Bildsprache.

Fast parallel dazu, aber mit deutlich anderem Ansatz entstand die BBC-Serie Sherlock (2010–2017), die Benedict Cumberbatch und Martin Freeman zum Durchbruch verhalf. Hier wurde Holmes vollends zum digitalen Ermittler: SMS, Chatprotokolle, Google, GPS, Social Media und Datenanalyse wurden zu Bestandteilen deduktiver Logik, während das Publikum die Gedankengänge visuell eingeblendet bekam. Für viele Zuschauer wurde damit erstmals sichtbar, wie Ermittlungen im digitalen Zeitalter stattfinden können: nicht mit einem Vergrößerungsglas am Tatort, sondern durch strukturierte Informationsauswertung.

Doch die Gegenwart bietet noch weit mehr an Neuinterpretationen der Holmes-Figur; von ihr gingen zahlreiche weitere kreative Abzweigungen aus:


Watson als Frau


In der US-Serie Elementary (2012–2019) war Holmes zwar weiterhin ein männlicher Ermittler (gespielt von Jonny Lee Miller), doch Dr. Watson wurde zur Frau – dargestellt von Lucy Liu. Das veränderte die Dynamik grundlegend: Aus einer männlichen Mentor-Schüler-Beziehung wird eine partnerschaftliche, gleichberechtigte Zusammenarbeit. Gleichzeitig griff die Serie Themen auf, die auch in den Beauftragungen im realen Detektivberuf bedeutsam geworden sind – Sucht, Trauma, Rehabilitationsprozesse, Verantwortlichkeit und Berufsethos. So gehört der Nachweis von Substanzmissbrauch im Zusammenhang mit der Kinderziehung und dem Sorgerecht mittlerweile zu einer Standardermittlung echter Privatdetektive.


Dr. House – Holmes als Arzt im weißen Kittel


Mit Dr. Gregory House (brillant verkörpert von Hugh Laurie) entstand eine der subtilsten Holmes-Hommagen der Fernsehgeschichte. House ist kein hauptberuflicher Detektiv per se, sondern ein medizinischer Diagnostiker – also ein Detektiv im Krankenhaus. Auch Methodik und Persönlichkeit sind unverkennbar Holmes; die Parallelen sind mannigfaltig:

  • brillante Beobachtung,
  • deduktive Schlussfolgerungen,
  • exzentrische Persönlichkeit,
  • Abhängigkeit von Medikamenten,
  • ein unverkennbares Watson-Pendant (Dr. Wilson),
  • Musizieren als Introspektions- und Expressionsvehikel,
  • zahlreiche Anspielungen in Details wie Namen, Set-Design und Episodenstruktur (beispielsweise die Wohnadresse Baker Street 221b).

Die Serie zeigt, dass Holmes nicht nur eine Figur ist, sondern ein Denkmuster, das sich in jede moderne, analytisch arbeitende Profession übertragen lässt – ob Medizin, Kriminalistik oder Wirtschaftsaufklärung.


Illustration von Dr. House am Klavier; Detektei in Trier, Detektiv in Trier, Privatdetektiv in Trier, Wirtschaftsdetektiv in Trier

Die Figur des Dr. House erfreute sich über acht Staffeln hinweg einer enormen Popularität.


Holmes in der historischen Revision – Enola Holmes & Co.


Mit den Enola Holmes-Filmen (seit 2020, Netflix) wurde die Holmes-Welt um eine weibliche Nachwuchsdetektivin erweitert – Sherlocks jüngere Schwester, gespielt von Stranger-Things-Star Millie Bobby Brown, während Henry Cavill einen historisch eher unerwartet empathischen, sozial reflektierten Holmes darstellt. Die Filme richten sich an ein Publikum, das Detektivarbeit und Filmgeschmack heute stärker mit Empowerment, Selbstbestimmung und innerer Entwicklung verbindet.


Holmes im Alter – ein Detektiv, der seinem eigenen Gedächtnis hinterherspürt


2015 verkörperte Schauspiellegende Ian McKellen in Mr. Holmes die Figur in hohem Lebensalter: brillant, aber mit nachlassendem Gedächtnis (siehe Teil 1 dieser Artikelserie). Der Fall, den Holmes zu lösen versucht, ist zugleich ein Kampf gegen den eigenen geistigen Verfall. Eine Holmes-Interpretation, die weniger auf Täterjagd als auf Selbstanalyse abzielte und damit die Betrachtung der psychologischen Anforderungen des Detektivberufs auf eine ganz andere Ebene hob.


Ein literarisches Erbe, das neue Fragen stellt | Warum Holmes zeitlos bleibt


All diese Varianten zeigen: Holmes ist kein statisches Denkmal, sondern eine Figur, die mitwächst – mit der Zeit und den sich ändernden kulturellen und technologischen Umfeldern. Moderne Adaptationen behandeln Fragen, die in der heutigen Detektivarbeit unserer Privatermittler in Luxemburg ebenfalls relevant sind, beispielsweise:

  • Wie verändert digitale Informationsflut Ermittlungsarbeit?
  • Wie arbeiten Detektivteams anstelle der traditionell so gern gezeigten „einsamen Wölfe“?
  • Wie verändert gesellschaftliche Diversität analytische Berufe?
  • Wie wirken sich Burnout, berufliche Verantwortung und soziale Isolation auf Ermittler aus?
  • Und wie geht man als Ermittler mit den Grenzen des eigenen Wissens oder der eigenen Psyche um?

Holmes wird heute nicht mehr nur als Genie gezeigt, sondern als Mensch – und gerade deshalb bleibt er glaubwürdig. Dass sein Denkansatz in Medizin, Wirtschaftskriminalität, Cyberermittlung oder Finanzforensik anwendbar bleibt, macht ihn für die heutige Welt relevanter denn je. Holmes ist nicht nur ein Detektiv – er ist ein Modell analytischer Professionalität.

Was all diese Epochen verbindet, ist ein Prinzip: Sherlock Holmes ist flexibel genug, sich an neue Zeiten anzupassen, weil seine Kernidee universell ist. Er sagt – in Literatur wie Film – immer wieder: Die Welt ist erklärbar, wenn man sie aufmerksam betrachtet – er ist ein eingefleischter Empirist, und Empirie wiederum ist die Basis kriminalistischer Beweisführung. Für unsere Detektivagentur in Trier ist diese Grundhaltung heute wichtiger denn je: In einer Welt aus Überinformation, politischer Unsicherheit, digitalisierten Spuren und immer professioneller agierenden Tätern ist kriminalistische Professionalität nicht Nostalgie, sondern hochaktuelle Notwendigkeit, um im Angesicht all der gesetzlichen Anforderungen gerichtsverwertbare Beweisführungen erbringen zu können. Und Sherlock Holmes, auf Leinwand wie im Denken vieler Klienten, bleibt das Symbol für ebendieses Vorgehen – über 130 Jahre nach seiner Erfindung.


Illustration von Sherlock Holmes mit Lupe in Bibliothek; Privatermittler in Trier, Privatdetektei in Trier, Wirtschaftsdetektei in Trier, Detektiv-Service in Trier

Warum Sherlock Holmes auch heute noch in Luxemburg relevant ist


Luxemburg ist ein Land mit einer besonderen Sicherheits- und Ermittlungslandschaft. Die Präsenz internationaler Unternehmen, Banken, diplomatischer Vertretungen und grenzüberschreitender Pendlerströme macht kriminalistische Sachverhalte oft komplexer als in vielen anderen europäischen Staaten. Auch deshalb hat Sherlock Holmes in Luxemburg eine besondere Strahlkraft.

Unsere Detektivagentur für Luxemburg erlebt im Alltag die Auftraggeber-Erwartung, dass ein Privat- oder Wirtschaftsdetektiv nicht einfach nur beobachtet, sondern Zusammenhänge erkennt und proaktiv „mitdenkt“. In einem Rechtsraum mit hohen Datenschutzanforderungen, internationaler Mobilität und landesübergreifenden wirtschaftlichen Interessen ist die Fähigkeit zur analytischen Ermittlungsführung unabdinglich. Genau hier bleibt Holmes, trotz seines literarischen Alters, verblüffend zeitgemäß: Er zeigt, wie professionelle Recherche funktionieren muss – damals wie heute.


Kurtz Detektei Trier und Luxemburg

Güterstraße 55a

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Tel.: +49 (0)651 2094 0060

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-luxemburg.com 

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Original: https://kurtz-detektei-luxemburg.com/blog-unserer-detektei/Sherlock-Holmes-im-Film-Wie-das-Kino-den-berühmtesten-Detektiv-der-Welt-immer-wieder-neu-erfindet/

Auf der Suche nach der Wahrheit: Detektiv Patrick Kurtz in der Offenbach-Post


Ein Artikel von Eva-Maria Lill nach einem Interview mit Patrick Kurtz: Beobachtungen aus einem Frankfurter Detektivbüro


„Über Tapetengeschmack lässt sich streiten. Über Intelligenz nicht. Privatdetektiv Patrick Kurtz jagt in Frankfurt Betrüger und Banditen. Und eifert dabei nicht nur in Sachen Büroeinrichtung einem seiner Vorbilder nach: Sherlock Holmes.

Patrick Kurtz sieht viel jünger aus als seine Möbel. Er ist 27, sein Vitrinentisch geschätzte hundert. Auf dem polierten Holz steht eine Flasche Ardbeg-Whisky, das schwarz-rote Leder des Zweisitzers knarrt. Patrick Kurtz’ helle Brogue-Oxford-Schuhe auch. Sein Büro ist eine Zeitmaschine für Verlorene. Für Hilfesuchende, Betrogene, Opfer. Kurtz ist Detektiv – einer von etwa 75 in Frankfurt. Seinen ersten Betrieb eröffnete der Thüringer Anfang 2013 in Leipzig. Mittlerweile gehören ihm deutschlandweit 28 Detekteien, seit 2014 auch eine in der Mainmetropole.

Wir haben mit ihm über seinen Beruf gesprochen, über Klischees und Ausharren im Auto. Anlass: Am Pfingstwochenende strahlt die ARD die vierte Staffel der britischen Erfolgsserie Sherlock aus. Kurtz ist ein großer Fan – und mit Pfeife, Macbook und Spiegelreflex selbst eine moderne Variante des genialen Holmes.“


Von echter Detektivarbeit in Frankfurt am Main


Offenbach-Post: „Herr Kurtz, treffen Sie viele Menschen, die eine falsche Vorstellung von Ihrem Beruf haben?“

Patrick Kurtz: „Sicher. Schuld daran sind vor allem Fernsehproduktionen, in denen Ermittler unbescholten in Wohnzimmerfenster fotografieren und sich im Anschluss prügeln.“

Offenbach-Post: „Der Alltag in Frankfurt ist sicher langweiliger.“

Patrick Kurtz: „Eher auf andere Art spannend. Zu körperlichen Streitereien kommt es fast nie. Vielleicht ein Mal in hundert Fällen. Und wir müssen auf Gesetze achten. Eindringen in den höchstpersönlichen Lebensbereich ist verboten – etwa das Fotografieren ins Haus. Oder auch ins Auto. Wenn jemand auf einem Feldweg im Wagen Geschlechtsverkehr hat, darf ich nicht einfach ranzoomen und auslösen.“

Offenbach-Post: „Was dürfen Sie denn?“

Patrick Kurtz: „Das ist in Deutschland gesetzlich nicht genau geregelt, da gibt es Nachholbedarf. Wir müssen uns aktuelle Gerichtsurteile anschauen, um ein Bild davon zu bekommen, was erlaubt ist. Bis vor einigen Jahren war es zum Beispiel Usus, dass wir GPS-Tracker nutzen, um ein Bewegungsprofil zu erstellen. Dann gab es 2013 eine Reihe von Beschlüssen, bei denen Kollegen zu Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Prinzipiell muss unser Auftraggeber ein berechtigtes Interesse an der Lösung des Falls haben, damit wir arbeiten dürfen – schließlich greifen wir mit jeder Ermittlung ohnehin in das Persönlichkeitsrecht ein. Dieses Interesse ist etwa gegeben bei Eheleuten, die eine wirtschaftliche Verbindung haben. Aber nicht, wenn ich eine Freundin, die ich seit zwei Wochen habe, aus Eifersucht bespitzeln möchte.“

Offenbach-Post: „Wie ist die Zusammenarbeit mit der Polizei?“

Patrick Kurtz: „Entweder wir übernehmen Fälle, die gar nicht bei den Beamten landen. Oder wir werden parallel engagiert. Oft ist die Zusammenarbeit nicht leicht. Das ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich. In Frankfurt haben wir keine Probleme. In Leipzig ist es vorgekommen, dass sich Beamte in ihrer Ehre gekränkt gefühlt haben und deshalb unseren Hinweisen nicht nachgegangen sind.“


Fallarten und Detektiv-Kosten


Offenbach-Post: „Mit welchen Fällen haben Sie es hauptsächlich zu tun?“

Patrick Kurtz: „Mit Betrug. Im Privaten handelt es sich meist um Untreue, im Wirtschaftlichen um Blaumachen oder Abrechnungsbetrug. Diebstahl kommt auch häufig vor.“

Offenbach-Post: „Und in Frankfurt?“

Patrick Kurtz: „Frankfurt ist Finanzstandort, dementsprechend sind wir häufig für Unternehmen unterwegs. Außerdem fällt auf, dass die Menschen uns eher bezahlen können als zum Beispiel im Ruhrgebiet.“

Offenbach-Post: „Das heißt, Sie sind teuer?“

Patrick Kurtz: „Wir nehmen einen Stundensatz von 59 Euro. Brutto für Privatpersonen, netto für Unternehmen.“

Offenbach-Post: „Der klassische Kunde ist also Besserverdiener?“

Patrick Kurtz: „Kann man so sagen. Aber ab und an gibt es auch den Rentner, der lange gespart hat, um nach seiner Familie zu suchen.“


Sind Detektiv-Observationen langweilig?


Offenbach-Post: „Da wir bei Klischees sind: Ehebrecher sind meistens Männer, oder?“

Patrick Kurtz: „Nein. Männer und Frauen engagieren uns etwa gleich oft. Aber eine genaue Statistik über Fallzahlen führen wir noch nicht.“

Offenbach-Post: „Wie gehen Sie, sagen wir mal, vor, wenn Sie einen Betrüger suchen?“

Patrick Kurtz: „In der Regel sind wir Beobachter und greifen nicht ein. Etwa achtzig Prozent unserer Zeit observieren wir. Davon zwei Drittel im Auto, ein Drittel zu Fuß. Der Rest ist Recherche in Datenbanken.“

Offenbach-Post: „Wird das nicht auf Dauer öde?“

Patrick Kurtz: „Vieles ist Routine, ja. Wir behandeln aber jeden Auftrag mit der gleichen Ernsthaftigkeit – schließlich geht es für unsere Kunden oft um Lebensentscheidendes.“

Offenbach-Post: „Und das Observieren? Stundenlang im Auto  …“

Patrick Kurtz: „Da höre ich Hörbücher oder Hörspiele – dabei kann ich mich konzentrieren und gleichzeitig fortbilden. Wenn ich müde werde, kommt schneller Rock ins Radio und wird laut aufgedreht.“

Offenbach-Post: „Fällt das den Anwohnern nicht auf?“

Patrick Kurtz: „Bisher bin ich einmal entdeckt worden. Eine Zielperson kam während eines Einsatzes aus einem Mehrfamilienhaus, klopfte an die Scheibe und meinte, dass wir unsere Observation ruhig einstellen könnten. Vermutlich hatte jemand dem Verdächtigen einen Tipp gegeben. Wir mussten uns also eine alternative Ermittlungsmethode einfallen lassen – und haben den Fall trotz Enttarnung schließlich gelöst.“


Nicht immer ist bei Observationen Action angesagt. Den Fokus dennoch auf einem hohen Level zu halten, gehört zu den wichtigsten Anforderungen an moderne Detektive in Deutschland.


„Was macht einen guten Detektiv aus?“


Offenbach-Post: „Wie oft haben Sie Erfolg?“

Patrick Kurtz: „Das kommt aufs Budget an. Können wir zwei Tage observieren, bestätigt sich der Verdacht in etwa 70 Prozent der Fälle. Reicht das Geld nur für ein paar Stunden, ist die Quote geringer.“

Offenbach-Post: „Was macht einen guten Detektiv aus?“

Patrick Kurtz: „Intelligenz und das Vermögen, kausale Zusammenhänge zu begreifen. Man muss konzentriert bleiben, selbst wenn stundenlang nichts passiert. Nervenstärke ist wichtig und Fitness, um extreme Hitze oder Kälte im Auto aushalten zu können. Ein Fenster zu öffnen ist tabu – die spiegelnden Scheiben machen es schwerer, uns zu entdecken. Und: Man muss in der Lage sein, Menschen glaubhaft anzulügen, um an Informationen zu kommen.“

Offenbach-Post: „Und das können Sie gut?“

Patrick Kurtz: „Ich bin geübt darin, kreative Lösungen zu finden. Der Beruf passt zu mir. Ich rauche Pfeife, seit ich 14 bin, und habe Detektivromane verschlungen. Eigentlich habe ich Literatur studiert und hatte zwischen Bachelor und Master Zeit. Ich habe ein Praktikumsangebot gesehen – in einer Detektei. Daraus ist nichts geworden. Angeregt von der Ausschreibung habe ich mich darüber informiert, wie man Detektiv wird. In Deutschland braucht man dafür nur ein Führungszeugnis. Später bin ich an die Sicherheitsakademie in Berlin gegangen und habe ein halbes Jahr eine IHK-Fortbildung absolviert – und mich dann selbstständig gemacht.“

Offenbach-Post: „Offenbar mit Erfolg.“


Von Sherlock Holmes und Schießübungen in der Wohnung


Patrick Kurtz: „In Deutschland ist das Detektivgewerbe ein Einmanngewerbe. Ich beschäftige sechs Angestellte, und wir arbeiten mit Nachunternehmern zusammen.“

Offenbach-Post: „Also haben Sie nicht bloß einen treuen Watson an der Seite?“

Patrick Kurtz: „Ich habe viele.“

Offenbach-Post: „Sherlock Holmes ist Ihr Vorbild. Was fasziniert Sie?“

Patrick Kurtz: „Holmes ist eine realistisch gezeichnete Kunstfigur. Selbst die Viktorianer glaubten, dass er echt sei. Als Doyle ihn 1893 in Das letzte Problem sterben ließ, trug London Trauer. Interessant ist das Geniale der Figur, dass er jedes Verbrechen lösen kann, quasi ein geistiger Superman ist. Aber absurderweise nicht weiß, ob sich die Erde um die Sonne oder die Sonne um die Erde dreht.“

Offenbach-Post: „Holmes’ wichtigste Waffe ist die Logik. Ihre auch?“

Patrick Kurtz: „Eher selten, da wir in den wenigsten Fällen Rätsel lösen müssen.“

Offenbach-Post: „Und Emotionen? Holmes ist nicht für Empathie bekannt  …“

Patrick Kurtz: „Ich kann Leute nicht einfach anschreien. Auch wenn wir schlechte Nachrichten überbringen, darf ich mir nicht vor Freude darüber die Haare raufen, dass ich einen Fall gelöst habe. Das würde – im Gegensatz zu den Romanen – nicht zu Anerkennung führen, sondern eher zum Stinkefinger und einer schlechten Google-Bewertung.“

Offenbach-Post: „Sind Sie gar nicht exzentrisch?“

Patrick Kurtz: „Na ja. Ich habe in meiner alten Wohnung tatsächlich mal mit einer Pistole auf meine Wand geschossen – wie Sherlock. Natürlich nicht mit scharfer Munition (lacht).“

Offenbach-Post: „Wie bitte?“

Patrick Kurtz: „Es hat sich so ergeben. Ich wollte schießen üben. Draußen ist das verboten, also hab ich’s drin gemacht. Aber zu Ihrer Beruhigung, Drogen nehme ich keine.“

Offenbach-Post: „Wenn Sie geübt im Umgang mit Waffen sind, wird es oft brenzlig?“

Patrick Kurtz: „Es kommt vor, dass Menschen uns im Nachhinein Prügel androhen. Kollegen ist jedoch einmal richtig der Angstschweiß ausgebrochen. Sie wurden von einer kurdischen Familie engagiert, um deren volljährige Tochter zu suchen. Als sie diese gefunden hatten, mussten sie die Frau fragen, ob sie ihre Adresse weitergeben durften. Sie fing an zu weinen und gab zu, dass sie Angst vor ihrer Familie hatte, weil sie in einer Beziehung zu einem nicht-muslimischen Deutschen lebte. Die Kollegen sind der Moral gefolgt und haben sie nicht verraten. Als sie der Familie das überbrachten, war auf einmal ein Haufen Menschen da, die einen Kreis um meine Kollegen gebildet und sie bedroht haben. Zum Glück ist es glimpflich ausgegangen.“



Patrick Kurtz‘ Lieblings-Holmes


Offenbach-Post: „Wenn Sie sich einen Holmes aus einer Adaption als Boss aussuchen könnten, welcher wäre das?“

Patrick Kurtz: „O je. Ich ordne mich nicht gern unter und würde im Gegensatz zu Watson nicht klein beigeben. Ärger wäre programmiert.“

Offenbach-Post: „Aber Ihren Lieblings-Holmes, den können Sie verraten?“

Patrick Kurtz: „Sicher. Zum einen Jeremy Brett aus der Granada-Serie der 80er Jahre. Zum anderen Benedict Cumberbatch aus der BBC-Reihe, die an Pfingsten in der ARD läuft. Jeremy Brett hat Holmes damals so nahe wie möglich an dem gespielt, was Doyle in seinen Geschichten beschreibt, also als Denker und Redner. Doyles Holmes ist im Original ein Exzentriker. Cumberbatch macht ihn zum Soziopathen. Er hat die Figur neu erfunden.“


Hinweis


Es handelt sich teilweise nicht um Originalzitate von Patrick Kurtz. Insbesondere sprach er nicht davon, dass die Detektei Kurtz früher GPS-Tracker eingesetzt habe, sondern dass die Verwendung in der Branche üblich gewesen sei.

Der Originalartikel der Offenbach-Post erschien unter https://www.op-online.de/region/frankfurt/suche-nach-wahrheit-frankfurter-detektiv-patrick-kurtz-8369021.html.


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Sherlock Holmes im Film – Teil 1: Mr. Holmes (2015)


Ein Viktorianer im 21. Jahrhundert


Sherlock Holmes erfreut sich offenbar nicht nur bei den Ermittlern unserer Detektei in Kiel ungebrochener Beliebtheit, denn der Meisterdetektiv flimmert aktuell so häufig über Kinoleinwände und Fernseher wie selten zuvor. Sowohl Filme wie die High-Budget-Blockbuster von Regisseur Guy Ritchie mit Robert Downey jr. in der Hauptrolle als auch Fernsehserien wie Sherlock von der BBC oder Elementary aus dem Hause CBS spielen Millionen ein – an den Kinokassen, über Werbemaßnahmen und im Merchandising. Im Laufe unserer neuen Reihe „Sherlock Holmes im Film“werden wir detaillierter auf alle drei Adaptionen zu sprechen kommen.

Holmes ist eine derart ikonische Figur, dass man den Überblick verliert über die unzähligen Geschichten, die im Laufe der Jahrzehnte geschrieben und verfilmt wurden und ihn entweder als Hauptfigur haben oder als Nebenfigur auftreten lassen. Je nach Genre trifft er dabei auf reale Figuren seiner Zeit oder auf „Kollegen“ aus der viktorianischen Literatur. Die Phantasie der Autoren scheint unbegrenzt: Sowohl echte Kriminalfälle, wie die Jack-the-Ripper-Morde, als auch Fälle, die Figuren und Szenarien anderer Autoren wie H. G. Wells (die Invasion der Marsianer in Krieg der Welten) oder Bram Stoker (Dracula) zum Thema haben, bilden den Hintergrund für mehr oder weniger originelle Geschichten. So sehr ist seine Figur mit der Epoche des viktorianischen Englands verbunden, dass oft unterschlagen wird, wie viele der originalen Sherlock-Holmes-Geschichten aus der Feder seines Schöpfers Arthur Conan Doyle erst nach dem Ende dieses Zeitalters entstanden. Als Queen Victoria im Jahr 1901 starb, schien Doyle sogar genug zu haben von seinem Helden, denn er hatte ihn acht Jahre zuvor in der Kurzgeschichte Das letzte Problem (The Final Problem) sterben lassen. Der Großteil der Geschichten indes – nämlich zwei von vier Romanen und drei von fünf Kurzgeschichtensammlungen – sollte erst noch folgen, wie in unserer Reihe „Der Privatdetektiv in der Literatur“ Teil 5 und 6 nachzulesen ist.


Mr. Holmes: humorvolles Aufräumen mit Sherlock-Klischees


Den Umstand, dass ein großer Teil der Lebenszeit des fiktiven Detektivs erst nach dem Viktorianischen Zeitalter stattgefunden haben dürfte, greift auch der jüngste Ansatz von Regisseur Bill Condon auf, und daher nähern wir uns dem Thema heute einmal umgekehrt chronologisch: In Mr. Holmes, einem Kinofilm aus dem Jahr 2015, basierend auf Mitch Cullins A Slight Trick of the Mind, ist Sherlock Holmes der Überlebende einer längst vergangenen Epoche. Watson, Mrs. Hudson, sein Bruder Mycroft – alle sind längst verstorben; Holmes selbst hat sich vor über 30 Jahren aufs Land zurückgezogen und züchtet Bienen (ein Motiv mehrerer Romane aus Holmes-Pastiches, u. a. auch in denen von Henry Fitzgerald Heard).

Ein schöner Kniff ist die bewusste Haltung des Films zur Klischeefigur Sherlock Holmes: Im Film ist Holmes zwar eine sehr populäre reale Figur, die allgemeinen Vorstellungen über den Meisterdetektiv stammen jedoch gänzlich aus der Feder des ebenfalls realen John Watson – und nicht etwa von Doyle – als Verfasser der bekannten Abenteuer von Sherlock Holmes. Die Deerstalker-Mütze und das Cape? Habe er, so Holmes, in Wahrheit nie getragen! Die Pfeife? Er präferiere Zigarren! Selbst die Adresse sei geflunkert: Holmes machte sich zu seiner Londoner Zeit einen Spaß daraus zu beobachten, wie Schaulustige („amerikanische Touristen“, wie Holmes lakonisch feststellt) die Baker Street 221b heimsuchen – und zwar aus dem Fenster seiner wahren Wohnung, schräg gegenüber. Der Detektiv kommentiert die Erzählungen um seine angeblichen Taten folgendermaßen: „Ich habe Watson gesagt, falls ich je eine Geschichte schreibe, dann nur zur Korrektur der Millionen falschen Vorstellungen, die seine poetische Freiheit geschaffen hat.“ Ein Highlight auch, wie er später, in den 1940er Jahren, im Kino schmunzelnd eine fiktionalisierte Filmversion eines echten Falles sieht, mit einem „klassischen“ Holmes inklusive Deerstalker, Cape und Pfeife – eine augenzwinkernde Hommage an die erfolgreiche Filmserie mit Basil Rathbone, auf die unsere Kieler Detektive in der Reihe „Sherlock Holmes im Film“ selbstverständlich ebenfalls zu sprechen kommen werden.


Die Vermenschlichung eines übermenschlichen Geistes


Die Rahmenhandlung von Mr. Holmes spielt im Jahr 1947. Somit wird Holmes Zeuge des gerade angebrochenen Atomzeitalters – eine Tatsache, auf die der Film in mehreren Szenen deutlich anspielt. Den gebrechlichen Holmes sucht sein allerletzter Fall heim: Von Senilität geplagt, versucht er sich an die Vorfälle zurückzuerinnern, die ihn 35 Jahre vorher dazu bewogen hatten, das Detektiv-Geschäft und sein Leben in London aufzugeben, um sich aufs Land zurückzuziehen. So weit, so gut, doch das wirklich Originelle liegt im Fehlen dessen, was doch stets die Sherlock-Holmes-Geschichten definiert hat: das handlungsbestimmende Rätsel um einen Kriminalfall. Wer ist der Mörder, was war sein Motiv? All das spielt hier keine Rolle. Tatsächlich gibt es für den größten aller Detektive kein Rätsel zu lösen, außer dem wirklich letzten: Wer ist Sherlock Holmes, wenn er das verliert, was ihn ausmacht? In einer bewegenden Szene zieht er ein Resümee, dass er zwar sein Leben lang allein gewesen sei, doch als Ausgleich immer seinen Intellekt hatte – genau den droht er jetzt, in hohem Alter, endgültig zu verlieren. Was aber macht das mit einem Mann, dessen gesamtes Ego durch seinen Scharfsinn definiert wird? Holmes ist plötzlich eine verletzliche Person, ein von Sorgen geplagter Mensch statt einer Denkmaschine, die alles Unwesentliche ausblenden kann. Vielleicht zum ersten Mal wird sein Herz angesprochen (unter anderem auch durch den wissensbegierigen Sohn seiner Haushälterin) – und das bringt ihn aus dem Gleichgewicht.

Das Mysterium des Films ist daher kein Mord oder ein anderer Kriminalfall, sondern Holmes selbst. Viele Facetten kennen die Leser und Zuschauer von Sherlock Holmes, aber diese hier ist neu: Als Meister der Logik und Deduktion hatte man den Privatdetektiv bisher als zwar brillanten, dafür aber doch sehr unnahbaren, ja fast schon kalten Charakter kennen gelernt, oder (wie es Benedict Cumberbatch in der Verkörperung des titelgebenden Charakters in der großartigen Serie Sherlock ausdrückt) gar als „hochgradig funktionierenden Soziopathen“. Nähe, gar Intimität zu unserem Meisterdetektiv kam in den allermeisten Geschichten nicht auf – das macht Mr. Holmes so originell. Ian McKellen, selbst eine Ikone und gewohnt, solche zu spielen, agiert gewohnt großartig als strauchelnder alter Zausel, der mit den Geistern der Vergangenheit hadert. Verschachtelt auf drei Zeitebenen erzählt, weiß der Film der Figur des Sherlock Holmes neue und liebenswerte Facetten hinzuzufügen.


Ian McKellen als 93jähriger Rentner-Sherlock im Kinofilm „Mr. Holmes“, © Miramax 

Neuer Realismus, ungekannte Menschlichkeit


Ist der Film eine Empfehlung wert? Nun, wer sich auf Action à la Guy Ritchie einstellt oder auf spannende Kriminalfälle, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Wer jedoch Lust hat auf einen Film mit ruhigerer Erzählweise, der sich Zeit nimmt, in die Charaktere einzutauchen, sollte Mr. Holmes nicht verpassen – vor allem nicht, wenn er Sherlock-Holmes-Fan ist. Da der Alltag unserer Privatdetektive aus Kiel nicht nur von spannenden Fällen mit dem größten „Thrill“ bestimmt wird, sondern von ganz realen Menschen mit normalen Schicksalen, ist es erfrischend, in Mr. Holmes einen Film zu finden, der sich keines Klischee-Mordfalles bedient, sondern tief in die Psychologie seiner Figuren eintaucht und selbst den größten aller fiktiven Detektive zur Abwechslung einmal sehr menschlich erscheinen lässt.


Verfasser: Gerrit Koehler  

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Über schreibende Detektive: Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Trier und Luxemburg, im „Langen Interview“ – Teil 5


Für das Format „M19 – das lange Interview“ des Radiosenders Mephisto 97.6 unterhielt sich Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Trier und Luxemburg, eine Stunde lang mit Chefredakteurin Paula Drope über den Detektivberuf. Im nachfolgenden fünften Teil geht es um schreibende Detektive. Den dritten Teil über die Vorbilder unserer Privatdetektive in Luxemburg und Trier finden Sie hier.


Filmreifes Detektivbüro?


Paula Drope: „Sie haben uns Ihr Büro ja schon beschrieben und wir haben uns einmal dort umgesehen. Wenn man sich da so umschaut und sich vor allem auch Ihre Homepage anguckt, dann bekommt man das Gefühl, dass Sie einen Kriminalroman à la Sherlock Holmes oder Philip Marlowe darstellen wollen. Sie wollen die Leute schon eintauchen lassen, oder? Warum schaffen Sie sich diese Atmosphäre?“

Patrick Kurtz: „Es ist nicht meine bewusste Absicht, die Leute in eine solche Atmosphäre eintauchen zu lassen, denn im Vordergrund steht der jeweilige objektive Sachverhalt. Doch wenn dem so ist, kommt das, glaube ich, einfach daher, dass ich das selbst so sehr mag, dass ich selbst so tief dort drin bin, weil es auch ein Stück weit ich selbst bin. Das wird entsprechend widergespiegelt: im Büro, im Internetauftritt etc.“

Paula Drope: „Bevor wir weiter über Sherlock Holmes sprechen – und da sprechen wir noch drüber, denn wir sind noch nicht ganz fertig –, kommen wir noch zu unserer Schnellschussfragerunde. Das machen wir hier öfter bei M19. Ich stelle Ihnen eine kurze Frage und Sie antworten kurz und knackig. Bereit?“

Patrick Kurtz: „Ja, ich hoffe.“


Es wird persönlich: die „Schnellschussfragerunde“


Paula Drope: „Ihr Berufswunsch in der Kindheit?“

Patrick Kurtz: „Schriftsteller.“

Paula Drope: „Was für ein Schriftsteller?“

Patrick Kurtz: „Damals Fantasy, glaube ich.“

Paula Drope: „Lieblingsfach in der Schule?“

Patrick Kurtz: „Puhh, eine Zeitlang Französisch, manchmal auch Deutsch.“

Paula Drope: „Agatha Christie oder Dan Brown?“

Patrick Kurtz: „Hmmm, beide … eher Agatha Christie.

Paula Drope: „Warum?“

Patrick Kurtz: „Weil mir Dan Brown in letzter Zeit ein bisschen arg reißerisch schreibt. Also, das tat er schon immer, aber es nimmt zuletzt ein bisschen überhand.“

Paula Drope: „Für welchen Film würden Sie zu Hause bleiben?“

Patrick Kurtz: „Für viele, The Dark Knight fällt mir spontan als erstes ein, aber ich bin da weder titel- noch genrebeschränkt.“

Paula Drope: „Krimis als Buch, Film oder als Hörspiel?“

Patrick Kurtz: „Als Buch am ehesten.“

Paula Drope: „Trinken Sie zu einem guten Krimi lieber ein Glas Rotwein oder ein Bier?“

Patrick Kurtz: „Eher ein Bier, noch eher einen Whisky.“

Paula Drope: „Das ist also ein Detektiv, ganz wie er im Buche steht – tatsächlich.“


Zum Radio gehört Musik – ein Titelwunsch aus Irland


Paula Drope: „Und damit sind wir bei Ihrem nächsten und tatsächlich auch letzten Musikwunsch. Cocaine Chest Pains haben Sie sich ausgesucht von der irischen Band Kopek. Warum dieser Song?“

Patrick Kurtz: „Weil es auch wieder eine unbekannte Band ist, relativ unbekannt zumindest. Relativ, weil sie im letzten Jahr als Vorgruppe der Toten Hosen unterwegs waren. Ich habe die Band 2013 bei einem Konzert in einem kleinen Club in Berlin persönlich kennengelernt. Ganz sympathische Jungs und ich finde, es ist ein toller Song.“



Es folgt ein Einspieler, das Thema der BBC-Serie „Sherlock“:



Von Sherlock-Holmes-Adaptionen


Paula Drope: „Mit dieser Titelmelodie der momentan beliebtesten Serie der BBC starten wir in unsere vierte und letzte Runde bei M19, dem langen Interview bei Mephisto97.6. Mein Gast Patrick Kurtz könnte auch mit dieser Musik begrüßt werden, denn er ist Privatdetektiv. Herr Kurtz, nach kurzer Auswertung der Indizien: Was für eine Titelmusik war das?“

Patrick Kurtz: „BBC-Sherlock, haben Sie das nicht gerade erst gesagt?“

Paula Drope: „Nein, ich habe nur „beliebteste BBC-Serie“ gesagt, das haben Sie unterbewusst wohl direkt verknüpft. Sind Sie auch Fan?“

Patrick Kurtz: „Ja, ich finde die Serie hervorragend und habe alle Staffeln im Regal stehen.“

Paula Drope: „Das ist ja ein neuer Kult, der da um die Sherlock Holmes-Figur entstanden ist. Doch bereits in den Fünfzigern entstanden einige Fernseh- und vor allem auch Kinofilme, heute gibt es nicht nur die Serie der BBC und Sherlock Holmes-Filme, sondern auch die US-Verfilmungen aus den Jahren 2009 und 2011 mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle. Daneben gibt es noch eine etwas anders interpretierte Darstellung von Sherlock Holmes in der US-Serie Elementary. Zum Beispiel wird da Dr. Watson von einer Frau dargestellt. Kennen Sie die genannten Filmadaptionen alle?“

Patrick Kurtz: „Ja, wobei ich von Elementary nur ein paar Folgen gesehen habe – das hat mir nicht so zugesagt, muss ich sagen. „

Paula Drope: „Und warum nicht?“

Patrick Kurtz: „Ich fand, das sah so ein bisschen aus wie eine billige deutsche TV-Produktion. Ich bin nicht warm geworden mit der Sherlock-Darstellung, ich bin nicht warm geworden mit Lucy Liu als Watson, das hat für mich einfach nicht gepasst. Hat mir leider nicht gefallen.“

Paula Drope: „Also filmisch, so zu sagen?“

Patrick Kurtz: „Optisch einerseits, es wirkte auf mich aber auch ein bisschen arg simpel. Womöglich habe ich nur die falschen Folgen erwischt – das kann natürlich sein –, aber das, was ich gesehen habe, hat mich nicht angesprochen.“

Paula Drope: „Welche der genannten Adaptionen gefällt Ihnen am besten?“

Patrick Kurtz: „Von den genannten eindeutig der BBC-Sherlock, weil das am kreativsten ist, weil Benedict Cumberbatch auch der mit großem Abstand überzeugendste Holmes all dieser Adaptionen ist. Weil die Atmosphäre hervorragend ist, weil die Fälle super durchkonstruiert sind, weil die Wendungen klasse sind, weil die Adaptionen des klassischen Materials, der Romane und Kurzgeschichten, hervorragend gelungen ist. Das ist meiner Meinung nach, neben der Serie mit dem brillanten Jeremy Brett aus den 80ern und frühen 90ern, die mit Abstand beste Umsetzung von Sherlock Holmes.“


Von Romanen und Detektiv-Blogs


Paula Drope: „Dann kommen wir von den Filmhelden mal zu den realen Helden. Sie sind nicht nur Privatdetektiv, sondern auch Schriftsteller. Neben einer Essaysammlung haben Sie einen Roman geschrieben: 2012 erschien Livingstones Mahnung, der 1. Band aus den Memoiren des Detective Inspector Aidan Johnstone. Also das heißt letztlich, Sie sind Schriftsteller? Kommt das von allein, dass man sich ausdrücken will, wenn man als Detektiv arbeitet?“

Patrick Kurtz: „Dass ich mich ausdrücken möchte, stimmt auf jeden Fall. Ich habe das aber schon als Kind gemacht: Seitdem ich schreiben kann, habe ich immer geschrieben. Mit sechs oder sieben Jahren waren das noch Weitererzählungen der Pippi Langstrumpf-Geschichten, später dann unterschiedlichste andere Texte. Im Moment habe ich leider keine Zeit, ich avisiere allerdings, 2016 wieder intensiver einzusteigen. In meiner Schublade liegt schon seit Jahren ein Manuskript, das ich bislang noch nicht überarbeiten konnte. Außerdem habe ich zig andere Projekte im Kopf, die ich gerne umsetzen möchte, für die bislang aber einfach keine Zeit war.“

Paula Drope: „Womit Sie sich aber auf jeden Fall identifizieren können, ist der Blog Ihrer Detektei. Da beschreiben Sie, natürlich anonymisiert, Fälle, die Ihre Detektei in ganz Deutschland aufdeckt. Wie kam Ihnen denn die Idee, Ihre Fälle in einem Blog darzustellen? Sherlock Holmes und Watson machen es in der Sherlock-Serie zum Beispiel ja auch.“

Patrick Kurtz: „Ja, das stimmt, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie ich auf die Idee gekommen bin. Das ist jetzt auch schon ein gutes Weilchen her. Es hat sich einfach so ergeben.“

Paula Drope: „Ist der Detektiv-Blog vielleicht das neue Detektivformat?“

Patrick Kurtz: „So sehr viele Leute dürfte es nicht geben, die das machen. Ich mache es einfach gerne, weil da verschiedene Dinge zusammenfließen, die mich ansprechen: dass ich gerne schreibe und dass ich Detektiv bin. So ein bisschen kann ich auf dieser Ebene beides vereinen, auch wenn das auf dem Blog natürlich deutlich sachlicher stattfinden muss als das, was ich normalerweise schreiben würde. Es ist ein schönes Format, um sich auszudrücken. Außerdem ist es gute Werbung – das darf man als Dienstleister nicht außer Acht lassen.“


Nicht nur Dr. Watson aus der BBC-Serie „Sherlock“, gespielt von Martin Freeman, betreibt einen Detektivblog, auch unsere Detektei berichtet wöchentlich von eigenen Fällen und anderen interessanten Themen.

Abmoderation


Paula Drope: „Das sagt der Privatdetektiv und Inhaber der Detektei Kurtz, Patrick Kurtz. Damit sind wir am Ende unserer Sendung angelangt. Vielen Dank für das interessante Gespräch und vielen Dank, dass Sie da waren!“

Patrick Kurtz: „Gerne. Ich danke auch!“

Paula Drope: „Wer diese Sendung noch einmal nachhören möchte, kann das gerne auf unserer Internetseite tun: mephisto976.de. Die Redaktion für die heutige Sendung hatte Caroline Bernert, die Musik hat unserer Gast Patrick Kurtz selbst ausgesucht und in der Technik betreute uns Andreas Wolf. Damit ist Mephisto 97.6 für heute erstmal zu Ende und morgen früh um 10:00 geht es dann weiter mit unserem Vormittagsmagazin Faustschlag. Mein Name ist Paula Drope, ich bedanke mich fürs Zuhören und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“


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Das Sherlockianische Spiel als virale Marketingkampagne – die Welt ermittelt!


Erkenntnisse der Sherlockianer und ihre Bedeutung für die Interpretation des Ur-Detektivs


Im ersten Teil unseres Beitrags über die Sherlockianer und das Spiel berichteten wir bereits von deren historischen Anfängen und von der heutigen Verbreitung der internationalen Holmes-Gesellschaften, weswegen nun von der genauen Spielweise und den gewonnenen Erkenntnissen aus der ewigen Suche nach der Person des Sherlock Holmes die Rede sein soll; außerdem werden wir von der Kurtz Detektei Frankfurt am Main nachfolgend auf die heutige Situation der Sherlock-Gesellschaften eingehen. Um sich vorstellen zu können, wie die Sherlockianer in ihrer Recherche zum Urvater unserer Detektive aus Frankfurt vorgehen, sollen hier und in einem weiteren Beitrag Beispiele gegeben werden, die zeigen, dass es sich beim Spiel nicht um eine profane Zusammenfassung der offensichtlichen Fakten aus dem Kanon handelt, sondern um eine bis ins letzte Detail gehende Analyse jeder noch so unwichtig und nebensächlich erscheinenden Äußerung Watsons oder Holmes’.

Christopher Morley beispielsweise, der Gründer des ersten amerikanischen Sherlock-Clubs, setzt den Geburtstag des Londoner Meisterdetektivs auf den 6. Januar 1854 fest, was natürlich kein beliebig gewähltes Datum ist, sondern in liebevoller Kleinstarbeit nach der Zusammensetzung und Interpretation der literarischen Details recherchiert wurde: In den Geschichten selbst gibt Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle zwar kein Datum an, jedoch wird der Meister-Detektiv in der Kurzgeschichte Seine Abschiedsvorstellung, die im Jahre 1914 spielt, als Sechzigjähriger beschrieben – die Jahre 1853/54 waren somit als mögliche Geburtsjahre gefunden. Den genauen Tag ermittelte Morley mit einer adleräugigen Schärfe: In den kanonischen Holmes-Werken aus der Doyle’schen Feder wird die Shakespeare-Komödie Twelfth Night zweimal erwähnt; die titelgebende „zwölfte Nacht“ bezieht sich dabei auf den zwölften Tag nach Weihnachten, also den 6. Januar. Außerdem spricht, laut Morley, zusätzlich für diesen Tag, dass Holmes am Anfang des letzten Romans Das Tal der Angst am 7. Januar grantig und schlecht gelaunt ist, was von Morley auf einen Kater nach den vorangegangenen Geburtstagsfeierlichkeiten zurückgeführt wird (vgl. Fleischhack 248). Freilich eine relativ vage Interpretation, aber sie setzte sich durch, und so wird dieses Datum seither unter Sherlockianern als der Geburtstag von Sherlock Holmes, Vorbild nicht nur unserer Privatdetektive aus Frankfurt/Main, überwiegend anerkannt.


Virales Marketing und die Sherlockianer im Zeitalter des Internets


Durch die weltweite Vernetzung im 21. Jahrhundert können die Erkenntnisse und Neuinterpretationen über den Meisterdetektiv Sherlock Holmes viel leichter miteinander geteilt werden als noch in den 30er, 40er und 50er Jahren – den Anfangszeiten des Spiels. Anstelle von langen, bis zu halbjährigen Wartezeiten zwischen dem Erscheinen der Sherlock-Magazine wird jetzt zum Beispiel von der „Sherlock Holmes Society of London“ ein monatlicher Newsletter als PDF an alle Abonnenten versendet (vgl. Fleischhack 251). Viele einzelne Artikel der Zeitschriften sind online frei verfügbar und die Gruppen können sich in Foren und Gruppenchats austauschen, ohne von schwer organisierbaren Landes- oder Kontinentaltreffen abhängig zu sein. In vielen modernen Clubs wird allerdings inzwischen – negativ beäugt von alteingesessenen Holmes-Gesellschaften – auch Bezug auf verschiedene Adaptationen genommen. Adaptationen, durch die das ursprüngliche literarische Bild des Vorreiters unserer Wirtschaftsdetektive aus Frankfurt a.M. in der Massenwahrnehmung grundlegend verändert oder sogar verfälscht werden kann und vielleicht sogar schon wurde.

Nachdem einige Folgen der besonders bei jungen Leuten beliebten BBC-Serie Sherlock mit dem kongenialen Duo Benedict Cumberbatch als Londoner Spürnase und Martin Freeman als Dr. Watson gesendet worden waren, entstanden Dutzende neuer Gruppen, die sich über den Verlauf der Serie und über ihre Helden austauschten, Zitate aus Serie und Büchern verglichen und Inhalt und Struktur analysierten. Darüber hinaus entwickelte sich durch geplantes virales Marketing einerseits, aber auch dank einer großen Eigendynamik der Fan-Bemühungen auf der anderen Seite eine ganz neue Spielart des zu diesem Zeitpunkt bereits hundertjährigen „Great Game“, wie das Spiel auch genannt wird. Vernetzung, der Hype um die Serie und die Ausstrahlung in 16 Ländern in der jeweiligen Nationalsprache bescherten dem Franchise ohne große Marketingausgaben enorme Bekanntheit: Als beispielsweise der englische Premierminister David Cameron der Volksrepublik China einen Besuch abstattete, konnten ihm aus der Bevölkerung Fragen gestellt werden, von denen die am häufigsten gestellte Frage die folgende war: Könne er, der britische Premierminister, nicht dafür Sorge tragen, dass die Sherlock-Serie auch in China ausgestrahlt werde (Fleischhack 253)? Dass sich Leute so detektivisch betätigen wollen, wie es Sherlock selbst und natürlich auch unsere Privatdetektive in Frankfurt tun, ist also längst kein rein westliches Phänomen mehr – Sherlock Holmes geht um die Welt, als wäre er eben erst erfunden worden.


Die Fiktion durchdringt und beeinflusst das wirkliche Leben: Kampagne „I believe in Sherlock!“


Ähnlich wie nach dem literarischen Tod Sherlocks in den Schweizer Reichenbachfällen (veröffentlicht 1893) reagierten auch die Zuschauer der BBC-Serie im Jahr 2012 nach Holmes’ vermeintlich tödlichem Sturz vom St. Bartholomäus-Krankenhaus in London geschockt und verzweifelt auf den Tod ihres Helden. Jedoch wurde Sherlock Holmes in der Serie nicht nur scheinbar getötet, sondern sein Erzfeind Moriarty setzte zusätzlich alles daran, den guten Ruf des Privatdetektivs zu zerstören; sowohl bei Polizei als auch Öffentlichkeit fällt der bis dahin gefeierte und unfehlbare Sherlock Holmes in Ungnade. Um ihre Solidarität mit dem Detektiv-Urgestein öffentlich zu zeigen und für ihn Partei zu ergreifen, entstand innerhalb kürzester Zeit nach der Ausstrahlung dieser finalen Episode von Staffel 2 eine weltweite Fan-Bewegung, die den guten Ruf ihres Lieblings wiederherzustellen versuchte. Unter dem Slogan „I believe in Sherlock Holmes“ stellten sich Fans aus aller Welt auf die Seite des Londoners und positionierten sich in aller Öffentlichkeit gegen die Anschuldigungen Moriartys.

Überall auf der Welt, in Hauptstädten von Ländern aller Kontinente, an Wohnhäusern, öffentlichen Plätzen und Gebäuden wurden Banner und Poster aufgehängt, Flyer verteilt und Demonstrationen und Flashmobs zu Ehren des exzentrischen Detektivs organisiert. Berühmtheit erlangte beispielsweise der Tumblr-Fotoblog von „Earl Foolish“ – ein Pseudonym –, der bis heute 138 mit Informationen und Fotos zur Bewegung sammelte. Zeitgleich wurde nicht nur ein literarischer und damit fiktionaler Held gefeiert, sondern auch für einen guten Zweck Geld gesammelt und Aufmerksamkeit generiert: Der „Undershaw Preservation Trust“ kümmert sich um die Restaurierung und um den Erhalt von Undershaw, einem Haus, das von Holmes-Vater Arthur Conan Doyle entworfen und bewohnt wurde und bis vor kurzem vom Verfall bedroht war. Nicht zuletzt hier wird deutlich, wie eng die Grenze zwischen Realität und Fiktion im Sherlockianischen Spiel ist, an dem auch unsere Frankfurter Wirtschaftsdetektive Gefallen gefunden haben.


Der Umfang des modernen Interesses am Proto-Detektiv Sherlock Holmes zeigt sich auch an Ausstellungen wie jener im Museum of London (2014), zu der dieses ausgefallene Plakat entstand. 

Das Sherlockianische Spiel – ein Selbstläufer durch die Jahrzehnte


Am beeindruckendsten mag an der oben beschriebenen Kampagne sein, dass kein cleveres Marketingbüro, Filmstudio oder Autorenteam der Serie dahintersteckte, sondern dass Impulse zu viralen Sherlock-Aktionen immer aus den Reihen der Fans stammten und damit die bestmögliche und ehrlichste Werbung für die folgenden Staffeln der Serie darstellten. Auch Podcasts, Youtube-Videos und -Channels, Blogs, Tumblrs und liebevoll gestaltete Webseiten über den Detektiv der Detektive tragen dazu bei, den Londoner Urvater unserer Detektive in Frankfurt am Main und sein Vermächtnis am Leben zu erhalten. Außerdem sorgt der Personenhype um Martin Freeman, der nicht nur als Dr. Watson, sondern auch als „Der Hobbit“ (Bilbo Beutlin) Massen begeisterte, und vor allem um Serien-Holmes Benedict Cumberbatch, dessen weibliche Fans sich selbstironisch als „Cumberbitches“ bezeichnen, dafür, dass immer mehr jüngere Generationen an neuen, nicht mehr streng wissenschaftlichen Ausprägungen des Spiels teilnehmen, um dem größten Ziel der Sherlockianer näher zu kommen: Sherlock Holmes zu erfassen und zu begreifen und vielleicht eines Tages so sein zu können wie er.


Literaturverzeichnis



Verfasserin: Maya Grünschloß

Kurtz Detektei Frankfurt am Main

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Von Detektiv-Vorbildern: Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Frankfurt, im langen Interview – Teil 4


Für das Format „M19 – das lange Interview“ des Radiosenders Mephisto 97.6 unterhielt sich Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Frankfurt, eine Stunde lang mit Chefredakteurin Paula Drope über den Detektivberuf. Im vierten Teil geht es um fiktive Vorbilder für unsere Frankfurter Privatdetektive. Den dritten Teil über Observationen durch Detektive finden Sie hier.


Klischee: Haben Detektive Erzfeinde?


Paula Drope: „Ich komme nicht drum herum, ich muss noch eine Klischeefrage über Detektive stellen.“

Patrick Kurtz: „Ja, gerne.“

Paula Drope: „Haben Sie einen Erzfeind, wie er im Buche steht?“

Patrick Kurtz (lacht): „Nein. Nicht dass ich wüsste zumindest.“

Paula Drope: „Von einem Erzfeind muss man eigentlich wissen.“

Patrick Kurtz: „Nicht unbedingt. Vielleicht ist man ja der Erzfeind von jemanden, ohne es zu wissen und ohne dass der andere der eigene Erzfeind ist. Das könnte ich mir schon eher vorstellen.“

Paula Drope (lacht): „Damit sind wir auch schon bei Ihrem 2. Musikwunsch angekommen. Es handelt sich um den Song Madman von Peter Cornell. Warum haben Sie sich für dieses Lied entschieden?“

Patrick Kurtz: „Peter Cornell ist der Bruder von Chris Cornell. Chris Cornell gehört zu meinen liebsten Musikern überhaupt. Alle Projekte, die er jemals angefangen hat, bis auf ein Album, das er leider mit Timbaland produzierte, finde ich hervorragend. Durch Chris Cornell bin ich auf Peter Cornell gestoßen, der jetzt sein erstes Solo-Album rausgebracht hat. Ich glaube, das war im letzten Jahr, und zunächst nur als MP3-Download – er ist noch ein ganz Unbekannter. Schön, dass er es überhaupt verwirklichen konnte. Weil er so unbekannt ist und weil ich seine Musik trotzdem klasse finde, möchte ich das hier gerne abspielen lassen.“

Paula Drope: „Madman von Peter Cornell.“



Detektiv-Stereotypen | Stichwort: Sherlock Holmes


Paula Drope: „Hallo zurück zu M19, dem langen Interview bei Mephisto 97.6. Mein Gast, der Detektiv Patrick Kurtz, und ich sprechen schon die ganze Zeit über das Leben als Privatdetektiv in Frankfurt. Jetzt müssen wir mal zu den Vorbildern kommen und wer könnte da ein größeres Vorbild sein als Sherlock Holmes und letztlich seine vielen Romannachfolger? Haben Sie auch so ein Vorbild für den Detektiv-Beruf? Ist Sherlock Holmes das Vorbild?“

Patrick Kurtz: „Er ist auf jeden Fall mein liebster fiktiver Detektiv. Ich habe eine ganze Menge Memorabilia im Büro, also Gesamtausgaben auf Englisch und auf Deutsch, einen Pfeifenständer mit Sherlock Holmes-Emblem, Bilder, natürlich DVDs und Blu-rays, CDs, Hör-CDs – alles Mögliche.“

Paula Drope: „Wenn man sich diese Romanfiguren einmal anguckt: Da gibt es zum einen diesen Pfeife rauchenden Detektiv – Sie selbst rauchen Pfeife, seit Sie 14 sind, haben Sie vorhin erzählt –, der Trenchcoat trägt im nebligen London, und auf der anderen Seite den alleinstehenden, groben, Whisky trinkenden Detektiv aus der Bronx. Haben Sie mit diesen Stereotypen dann vielleicht doch etwas gemeinsam?“

Patrick Kurtz: „Also mit den amerikanischen Stereotypen über Privatdetektive eher weniger. Mit den britischen, also gerade Sherlock Holmes, schon eher, weil ich eben auch viel in meinem Ohrensessel sitze, Pfeife rauche und dabei gerne ein Buch lese. Allerdings spiele ich Gitarre, nicht Violine [lacht]. Es gibt schon ein paar Schnittpunkte, die sich allerdings in der tatsächlichen Arbeit nicht so wahnsinnig widerspiegeln, weil Sherlock Holmes ja doch über das Genialische kommt, über Schlussfolgerungen, die bei uns gar nicht notwendig sind, weil sich die Fälle ganz anders gestalten. Weil wir nicht Mysterien lösen müssen, sondern es sich größtenteils um Dinge handelt, die durch unsere Detektive in Frankfurt zu beobachten sind.“

Paula Drope: „Wirken Sie auf Ihre Mitarbeiter in Ihrem Detektivbüro manchmal einen Tick exzentrisch?“

Patrick Kurtz: „Das kann ich Ihnen nicht sagen, das müsste ich sie fragen oder besser: Sie müssten sie fragen.“


Sherlock Holmes-Pfeifenständer der Firma Peterson im Büro der Detektei Kurtz. Einige Klischees, die sich über Detektive im Umlauf befinden, treffen auf unsere Ermittler der Kurtz Detektei Frankfurt und auch auf viele andere Kollegen zu.

Tipps aus der Fiktion für den Berufsalltag als Privatdetektiv?


Paula Drope: „Was von diesen Detektiv-Bildern ist denn eher nicht realistisch?“

Patrick Kurtz: „Vor allem das des Detektivs als Einzelkämpfer. Das ist heute einfach kaum noch machbar, weil man, wie vorhin schon angesprochen, Beziehungen zu Behörden und vielen anderen Ansprechpartnern braucht – und natürlich zu den Kollegen. Ohne die geht es nicht.“

Paula Drope: „Sie haben gerade schon gesagt, Sie haben Sherlock Holmes in allen möglichen Ausführungen bei sich im Büro stehen. Sie sind großer Fan, würde ich mal behaupten wollen?“

Patrick Kurtz: „Ja.“

Paula Drope: „Haben Sie aus diesen Büchern vielleicht auch etwas gelernt und evtl. schon Dinge für Ihren Alltag als Detektiv in Frankfurt übernehmen können?“

Patrick Kurtz: „Ich denke, als Jugendlicher habe ich dem sehr viel entnehmen können. Gerade was logisches Denken, was Problemlösungen angeht. Vermutlich eher unterbewusst. Also es ist nicht so, dass ich mir, als ich tatsächlich Detektiv geworden bin, Sherlock Holmes-Bücher angeschaut und nachgeguckt habe, was ich davon übernehmen könnte. Ich habe das teilweise versucht bei der Sherlock-Darstellung von Benedict Cumberbatch, bin da allerdings an meine Grenzen gestoßen [lacht]. Ich denke, unterbewusst schaut man sich schon etwas ab, aber bewusst habe ich mir nichts rausgepickt.“

Paula Drope: „Lesen Sie auf der anderen Seite auch gerne mal so einen schwedischen Krimi?“

Patrick Kurtz: „Bislang eher weniger. Das steht auf meiner Liste, aber bin ich noch nicht oft dazu gekommen.“

Paula Drope: „Aber würden Sie generell schon noch machen?“

Patrick Kurtz: „Ja, klar – wenn ich Zeit habe. Ich habe nicht viel Zeit.“


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„Detektivarbeit ist heute Teamarbeit“ – M19, das lange Interview im Leipziger Lokalradio Mephisto


Lupe, Pfeife und Trenchcoat – diese Detektivtypen gibt es nur im Roman. Oder etwa nicht? Unser Gast Privatdetektiv Patrick Kurtz erklärt uns, wie man überhaupt Detektiv wird und wie viel von Sherlock Holmes in ihm steckt.


Privatdetektiv Patrick Kurtz in seinem Büro in Leipzig | Foto: Christine Warnecke

Moderatorin Paula Drope im Gespräch mit Privatdetektiv Patrick Kurtz


Wie schätzt Patrick Kurtz die modernen Filmadaptionen ein? Wie viel hat er eigentlich mit Sherlock Holmes gemein? Ist der Detektiv-Blog das neue Detektiv-Format? Und wie durchtrieben ist eigentlich Leipzig? Die Antworten auf diese Fragen und noch mehr gibt es hier zum Nachhören:

https://www.kurtz-detektei-leipzig.de/2015/08/28/detektivarbeit-ist-heute-teamarbeit-m19-das-lange-interview-im-leipziger-lokalradio-mephisto/


Ein schmuddeliges Hinterzimmer in einem Bürohaus in schwarz weiß, ein großer Ledersessel und davor ein schwerer Schreibtisch. Dieses Bild kommt vielen in den Kopf, wenn sie an ein Detektivbüro denken. Der dazu passende Detektiv hat eine Zigarette im Mundwinkel und ein Glas Whiskey in der rechten Hand. Oder man stelle sich das britische Pendant Sherlock Holmes mit Pfeife, Trenchcoat und Lupe vor. Doch wie viel davon ist Fiktion und ausschließlich in Romanen vorzufinden?

Dieser Frage sind wir im langen Interview M19 nachgegangen. Dafür haben wir uns Patrick Kurtz, Inhaber der Privatdetektei Kurtz in Leipzig, ins Studio eingeladen. Er hat sich, nachdem er Psychologie, Komparatistik, Germanistik und Provinzialische Archäologie studierte hatte, ganz dem Beruf des Privatermittlers zugewandt.


Wie sieht der Alltag eines Privatdetektivs aus?


Vielen stellen sich an dieser Stelle vor, dass der Privatdetektiv so lange in seinem Hinterzimmerbüro sitzt, bis eine schöne junge Frau hereingeschneit kommt und um die Aufklärung eines Mordes bittet – so sieht der Berufsalltag jedenfalls bei den Roman-Detektiven aus. Patrick Kurtz erklärt uns, dass der moderne Detektiv viel Schreibtischarbeit macht, besonders als Inhaber einer international agierenden Detektei, und ab und zu auch mal Observationsarbeit oder verdeckte Ermittlung. Dabei machen sich die Detektive von heute die moderne Technik und moderne Forschungsmethoden zu Nutze. So setzten manche Ermittler Lügenerkennung und Verhaltensanalyse zur Aufklärung eines Verbrechens ein. Besonders wichtig sei aber die Teamarbeit, betont Kurtz.


      „Ich spiele Gitarre, nicht Violine.“ Patrick Kurtz


Obwohl Sherlock Holmes als Detektiv heute vielleicht nicht ganz so viel Erfolg hätte als Einzelkämpfer – einen großen Fan hat er in Patrick Kurtz auf jeden Fall. Dieser schätzt nicht nur die Romane von Sir Arthur Conan Doyle, sondern auch die Filmadaptionen. Denn Sherlock Holmes hat in den letzten Jahren noch einmal einen ganz schönen Auftrieb erhalten. Am bekanntesten ist neben der Hollywood-Verfilmung mit Robert Downey jr. in der Hauptrolle, wahrscheinlich die BBC-Fernsehserie „Sherlock“ mit Benedict Cumberbatch als zeitgenössischer, moderner Sherlock Holmes.


Der Artikel wurde verfasst durch Caroline Bernert und erschien ursprünglich unter:

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