Interview mit Patrick Kurtz im „Blick“: „So spürt dieser Privatdetektiv dreiste Mietnomaden auf“


Dreiste Mietnomaden bringen Vermietern Chaos, Kosten und Verzweiflung. Oft scheint die Lage aussichtslos, die Horror-Mieter sind unauffindbar. Doch Privatdetektiv Patrick Kurtz weiss, wie man die Untergetauchten findet – und verhilft Eigentümern vor Gericht zu Erfolg.


Patrick Kurtz findet untergetauchte Horror-Mieter


Mietnomaden – der Horror eines jeden Vermieters. Mieter, die Wohnungen verwüsten, einfach verschwinden, nichts ausser offener Rechnungen und Müll zurücklassen. Der Eigentümer bleibt auf Kosten sitzen – es sei denn, man findet die Horror-Mieter. Patrick Kurtz ist Privatdetektiv, ein realer Sherlock Holmes, und sucht nach genau diesen Schreckensmietern.

Etwa zweimal im Jahr kommen verzweifelte Vermieter auf den Detektiv zu. Während seiner Karriere hat er 15 Mietnomaden-Fälle mit seiner Detektei erfolgreich gelöst. „Häufig ging es dabei nur darum, den Ist-Zustand einer Wohnungsvermüllung, ein wiederkehrendes inakzeptables Fehlverhalten oder Ähnliches gerichtsfest zu dokumentieren“, sagt Patrick Kurtz.



Detektive dokumentieren gerichtsfest


Das sei nicht schwierig. Von aussen offensichtliche Missstände könne er leicht dokumentieren. Doch wie geht ein Detektiv vor, wenn der Mietnomade sich weniger offensichtlich verhält? „Ein kurzer Blick von der Türschwelle in die Wohnung liegt, in Abwägung der Persönlichkeitsrechte der Mieter gegen die wirtschaftlichen Interessen des Vermieters, ebenfalls im Rahmen“, sagt er.

Kniffliger werde es, wenn die Horrormieter wirklich aufgespürt werden müssen, „wenn die Zielpersonen komplett unter dem Radar leben“. Wenn sie etwa weder bei den Behörden noch bei Grundversorgern mit korrekten persönlichen Daten registriert sind. Dann beginnt tiefere Recherchearbeit des Detektivs.


So findet ein Privatdetektiv die Untergetauchten


Man müsse eben kreativ werden, so Privatdetektiv Kurtz. „Oft hilft dann zum Beispiel die Befragung von ehemaligen Nachbarn oder auch Freunden, Familie und Bekannten.“ Wird der Mieter, der die Wohnung verwüstet hat, tatsächlich aufgespürt, muss dieser für die entstandenen Kosten aufkommen.

Sogar die Detektivkosten könne man dem Mietnomaden aufbrummen. Zuletzt machten mehrere Fälle in der Schweiz Schlagzeilen. Unternehmer Rolf Steiner hat sein Chalet in Hohtenn VS an einen Künstler vermietet – als der weg war, fand Steiner nur Verwüstung. Ein weiterer Fall ereignete sich in Trimbach SO. Vermieter Dino Rossi (66) hatte seine Wohnung an Sozialbezüger vermietet. Diese hinterliessen Schäden der Höhe von mehreren Zehntausend Franken, ein einziges Chaos – und tauchten unter. Das Sozialamt durfte die neue Adresse nicht herausgeben.


Auch Sozialhilfebezüger sind auffindbar


Doch die Privatdetektive können auch in solchen aussichtslos wirkenden Härtefällen helfen. Das Sozialamt darf zwar keine Angaben zu neuen Adressen von Bezügern machen, aber Patrick Kurtz sagt: „Ist ein geflüchteter Mietnomade Sozialhilfebezüger und hat er hierfür seine korrekten Adressdaten beim Sozialamt hinterlegt, macht er sich damit für uns transparent.“

Das gelte genauso für untergetauchte Arbeitnehmer, die sich korrekt bei Renten- und Krankenkasse angemeldet haben. Selbst wenn betroffene Vermieter es für völlig aussichtslos halten: „Rechtssichere Privatdetektive wissen, welche Beweise sie liefern müssen, um die Aussichten auf einen Erfolg vor Gericht dramatisch zu erhöhen.“


Hinweise


Der Originalartikel von Helena Schmid und Celina Euchner erschien bereits 2020 in der Schweizer Tageszeitung Blick und wird nun endlich von uns nachgereicht. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


Kurtz Detektei Zürich und Schweiz

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Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Zürich und Schweiz im Interview bei Radio Freiburg


Patrick Kurtz, Inhaber der Kurtz Detektei Zürich und Schweiz, im Interview mit Radio Freiburg aus Freiburg im Üechtland über seinen Beruf. Nachfolgend reichen wir die Transkription des entstandenen Beitrages (mit einiger Verzögerung) nach.


Welche Arten von Aufträgen erledigen Detektive in der Schweiz?


Moderation: „Der Schweizer Autor Marcel Naas hat in letzter Zeit viel geschafft. Er bringt heute sein erstes Jugendbuch heraus und das heisst Berge, Ski und falsche Spuren: Vier junge Detektive lösen in den Schweizer Bergen Fälle und erleben dabei spannende Abenteuer. Wir von RadioFr. stellen euch heute das ganze Buch vor, das neu erschienen ist. Wichtig für uns: In so einem Detektivbuch klingt das schon spannend, das Detektiv-Dasein. Wir fragen uns aber, ist das wirklich so spannend? Auskunft gibt mir Patrick Kurtz. Er ist Inhaber der Kurtz Detektei in Zürich, und sie lösen unter anderem auch Fälle hier bei uns im Freiburgerland. Patrick Kurtz, was macht ein Detektiv in der Schweiz? Ist das wirklich, wie man sich das so vorstellt?“

Patrick Kurtz: „Detektive haben ganz unterschiedliche Aufgabengebiete. Zum einen teilt sich das auf in die Gebiete Wirtschaftsermittlungen und Privatermittlungen. Privatermittlungen sind, wie das Wort schon sagt, für Privatpersonen; das heisst, dass man solche typischen Dinge wie Untreue untersucht, also Untreue in der Partnerschaft, oder Sorgerechtsangelegenheiten oder Probleme mit UnterhaltszahlungenStalking, dass man Schuldner sucht – lauter solche Dinge. Bei Wirtschaftsermittlungen sprechen wir vor allem über die Überwachung von Arbeitnehmern, die sich gegen ihre arbeitsrechtlichen Verpflichtungen stellen oder zumindest in Verdacht stehen, diese Verpflichtungen zu verletzen. Da sprechen wir dann von Arbeitsunfähigkeitsbetrug oder von Spesenmissbrauch, von Arbeitszeitabrechnungsbetrug, von Diebstahl – von vielen verschiedenen Sachverhalten, die durch Detektive untersucht werden können.“

Moderation: „Das klingt nach einer breiten Palette. Also sprich: Ihr überprüft bei einem Verbrechen, ob einer unschuldig ist oder nicht oder ob irgendetwas dran ist.“

Patrick Kurtz: „Verbrechen sind es seltener. Die Definition von Verbrechen ist ja schon, dass es ein kapitalerer Eingriff ist. Wir gehen gegen Vergehen vor; das sind also solche Delikte wie Diebstähle und Betrug – das sind die beiden Hauptfaktoren, die wir für Unternehmen nachweisen. Häufig sind es eben die eigenen Arbeitnehmer, die diese Betrügereien und Diebstähle vornehmen. Dementsprechend sind wir bei sehr, sehr vielen Beauftragungen im strafrechtlichen Bereich tätig.“

Moderation: „Was es mehr gibt bei der Detektei Kurtz – ob es mehr wirtschaftliche Beauftragungen sind oder mehr private Aufträge –, und was denn die spannendsten Fälle überhaupt sind, das hören wir gleich von Detektiv Patrick Kurtz.“


Spur; Detektiv Zürich, Detektei Zürich, Privatdetektiv Schweiz
Spurensuche ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Detektiven in Freiburg im Üechtland und in der ganzen Schweiz.

Fallbeispiel: Hotel mit Swingerclub-Kooperation


Moderation: „Sie sind meistens im Hintergrund tätig: versteckt und möglichst ja so, dass man nicht genau weiss, was sie genau machen – Detektive. In der Schweiz gibt’s unter anderem die Detektei Kurtz in Zürich. Schweizer Detektive, die aber auch im Kanton Freiburg ermitteln – ob das private Aufträge sind, wirtschaftliche oder auch Aufträge, die sie von Behörden erhalten. Der Inhaber ist Patrick Kurtz, und wir reden jetzt mit ihm über seine Fälle. Sind das aber, Herr Kurtz, meistens mehr wirtschaftliche oder sind das mehr private Fälle?“

Patrick Kurtz: „Wir haben ganz klar mehr private Fälle. Die Wirtschaftsfälle sind natürlich höher budgetiert, da steckt dann häufig ein grosses Unternehmen dahinter, das auch entsprechende Mittel zur Verfügung stellen kann für die Ermittlung. Das sieht dann natürlich beim Privatmann mitunter anders aus. Dementsprechend ist es zwar so, dass wir mehr Privatermittlungen haben, aber die Wirtschaftsermittlungen in einem solchen Mass umfangreicher sind als die Privatermittlungen, dass das Gros an Umsatz dann doch über die Wirtschaftsermittlungen reinkommt.“

Moderation: „Wenn ich nun schon mal einen Detektiv am Telefon habe, nimmt’s mich natürlich auch wunder, was der so für Aufträge erledigt hat bzw. was der spannendste Auftrag ist, den Patrick Kurtz je behandelt hat. Ist es tatsächlich so eine Erfahrung, über die man fast ein Buch schreiben könnte?“

Patrick Kurtz: „Ich möchte gar keine Wertung abgeben, was der spannendste Fall war, weil wir haben mehrere tausend Fälle bearbeitet in den letzten Jahren – da muss man erst mal die Gedanken ordnen, damit man sich eine Meinung bilden kann, welcher denn nun der spannendste war. Ich gehe einfach mal von einem aus, den wir heute auf dem Tisch hatten, weil der ganz interessant war. Da ging’s um den Verdacht auf Untreue. Wir haben also den Ehemann unserer Auftraggeberin observiert und haben festgestellt, dass er sich mit einer fremden Dame trifft, die der Auftraggeberin unbekannt war, und dann mit ihr in ein Hotel eingecheckt ist. Dieses Hotel ist laut unserer Internetrecherche bekannt dafür, dass es zu sogenannten Swinger-Clubs Touren unternimmt, dass also eine Kooperation zwischen dem Hotel und einem Swinger-Club besteht. Dann sind diese beiden [die Zielpersonen] von dem Hotel aus mit einem Shuttlebus zum Swinger-Club gebracht worden und sind dann spät in der Nacht wieder zurückgekommen. Und so haben wir dann die Untreue nachgewiesen und festgestellt, dass die also noch nicht mal nur auf eine Person beschränkt ist, sondern dass der Ehemann offenbar noch sehr, sehr viele verschiedene Sexualpartner neben seiner eigenen Frau hat.“

Moderation: „Ich würde sagen, das klingt definitiv nach etwas, worüber man ein Buch machen könnte. Besten Dank, Herr Kurtz. Wir reden heute den ganzen Tag mit Patrick Kurtz, dem Inhaber der Detektei Kurtz in Zürich. Und da wollen wir natürlich auch noch von ihm wissen, ob er durch seine Arbeit als Detektiv regelmässig in gefährliche Situationen kommt. Und wir wollen auch noch wissen, wie es ihm so gefällt, das Detektiv-Dasein, ob das tatsächlich so geheimdienstmässig ist. Das und vieles mehr auf RadioFr.“


Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Privatdetektiven in der Schweiz?


Moderation: „Manchmal arbeiten Privatdetektive auch mit der Polizei zusammen?“

Patrick Kurtz: „Die Zusammenarbeit mit der Polizei ist unterschiedlich von Kanton zu Kanton und von Stadt zu Stadt. Man hat dort und dort seine Kontakte; andernorts sind sie wiederum schlechter. Manche sind offener für die Zusammenarbeit mit Detektiven, andere nicht – das ist einzelfallabhängig. Das kann manchmal wunderbar funktionieren, dass man Hand in Hand arbeitet. Das kann aber auch so aussehen, dass die Polizei unsere Arbeit aktiv blockiert und damit auch nicht im Sinne der Strafverfolgung handelt.“

Moderation: „Das ist sicherlich eine zusätzliche Herausforderung, wenn man da nicht Hand in Hand zusammenarbeitet. Ich kann mir vorstellen, dass der Detektiv-Job auch gefährlich sein kann. Was Patrick Kurtz da schon erlebt hat und wie man überhaupt Detektiv wird, das erzählt er uns nach der Musik …“


Braincloud; Privatdetektei Freiburg im Üechtland, Detektiv Kanton Freiburg, Wirtschaftsdetektei
Zusätzlicher Input kann immer (entscheidend) weiterhelfen. Privatdetektive behördlicherseits pauschal abzulehnen, kann nicht im Sinne der Geschädigten sein.

Vielfältige Aufgaben für Privatdetektive in Freiburg im Üechtland


Moderation: „Jetzt geht’s um Columbo, Derrick, Miss Marple und Co. Detektive kennen wir als Normalsterbliche aus dem Fernsehen, aus Büchern und aus Filmen. Detektive gibt’s aber auch bei uns im echten Leben. Und die richtigen Detektive, die haben ganz unterschiedliche Aufgaben. Zwei der Aufgabengebiete bzw. der Aufgabenbereiche sind Wirtschaftsermittlungen und Privatermittlungen. Privatermittlung ist das, was das Wort schon sagt: Das ist für Privatpersonen. Da werden so typische Fälle behandelt wie Untreue oder Sorgerechtsangelegenheiten oder Probleme mit Unterhaltszahlungen, Stalking und so weiter. Bei Wirtschaftsermittlung reden wir vor allem über die Überwachung von Arbeitnehmern. Wenn zum Beispiel befürchtet wird, dass er Betrug initiiert, mit Spesen oder Arbeitszeiten bescheisst, dann kann man ihm einen Detektiv auf die Haut schicken und der untersucht dann das Ganze. Die Befürchtung bestätigt sich oder nicht. Patrick Kurtz ist Inhaber der Kurtz Detektei Schweiz und sie ermittelt unter anderem auch im Kanton Freiburg, die Detektei. Es ist ein spannender Beruf mit sehr viel Abwechslungsreichtum.“

Patrick Kurtz: „Am Detektiv-Dasein gibt es viele verschiedene Aspekte. Die Diversität an Tätigkeiten, die man durchführen kann, die ist an sich schon mal spannend. Man hat nicht den Fall X, den man jede Woche wieder bearbeitet, sondern jeder Fall ist so ein bisschen unterschiedlich. Klar: Wenn man immer wieder Untreue-Observationen hat, dann gleichen die sich irgendwann schon, dann ähneln die sich. Aber man hat unterschiedliche Fallkonstellationen, man hat unterschiedliche Personen, um die es geht, und Personen, die einen beauftragen, auch unterschiedliche Familienverhältnisse, die da mit reinspielen, man hat ganz unterschiedliche Typen von Tätern bei Straftaten. Das heisst, man hat da eine wahnsinnige Vielfalt an verschiedenen Tätigkeitsbereichen, die man einfach kennenlernen kann als Detektiv. Es ist ja auch nicht nur das Observieren auf der Strasse, sondern es gibt auch Recherchen, die man durchführen muss. Und die können natürlich auch sehr spannend sein, weil sie viel mit Gedankenkraft zu tun haben, weil sie viel damit zu tun haben, wie man seine Gedanken ordnen und die vorliegenden Fakten so ordnen kann, dass man im Endeffekt zu einem Ergebnis kommt, das für die Auftraggeber befriedigend ist.“


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Lippische Landes Zeitung: „So arbeiten Privatdetektive in Lippe wirklich“ – Interview mit Detektiv Patrick Kurtz


Janet König von der Lippischen Landes Zeitung interviewte Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Bielefeld und Ostwestfalen zur Arbeit seiner Ermittler in Lippe:


Lippische Landes Zeitung: „So arbeiten Privatdetektive in Lippe wirklich“


Kreis Lippe. 17 Stunden bei 35 Grad Hitze im Auto ausharren und dabei auf eine Tür starren, aus der niemand kommt. Das war so ziemlich der langweiligste Job, den Patrick Kurtz je in seiner Karriere als Privatdetektiv erlebt hat. „Man braucht Sitzfleisch“, sagt er und lächelt. Doch das ist natürlich nicht alles. Vor allem Hartnäckigkeit und Kreativität sind nötig. Seit sieben Jahren arbeitet Kurtz schon als professioneller Schnüffler. Inzwischen hat sich der 31-Jährige aus Thüringen bundesweit eine große Detektei mit 29 Standorten aufgebaut. Auch der Kreis Lippe gehört zu seinen festen Einsatzgebieten.

Aber kann der ländliche Raum überhaupt lukrativ für einen Profiermittler sein? Zumindest Auftragsgeber wie Eheleute, die den Betrug des Partners wittern und sich Gewissheit wünschen, gehören in Lippe eher selten zu seinen Kunden, sagt Patrick Kurtz. Und generell sei der Kreis Lippe nicht das stärkste Gebiet, wenn es um Fälle aus dem privaten Raum geht. „Ich möchte den Standort trotzdem nicht missen, weil hier gerade wirtschaftsstarke Firmen sitzen, die unsere Kunden sind“, sagt Kurtz. Oft ginge es in solchen Fällen um die verdeckte Observation von Mitarbeitern. Nur wenn Arbeitgeber einen triftigen Grund oder Verdacht hätten, sei es rein rechtlich erlaubt, einen Privatdetektiv anzuheuern und Mitarbeiter beschatten zu lassen. „Man muss aber immer abwägen, welches Interesse überwiegt und ob wir das Persönlichkeitsrecht nicht schützen müssen.“


Schwarze Schafe schaden dem Image


Die Detektei Kurtz behalte sich daher vor, Aufträge auch abzulehnen. Das sei nicht immer üblich in der Branche. Viele schwarze Schafe hätten dem Image des Privatdetektivs durch unseriöse Angebote geschadet. „Das liegt aber auch daran, dass wir politisch nicht reglementiert werden“, sagt der 31-Jährige. Daher gebe es einige, die das Gesetz eben nicht so ernst nehmen würden. Aber was ist als Detektiv überhaupt erlaubt? „Für uns gilt das gleiche Recht wie für jedermann“, sagt Kurtz. Ermittelt werde daher ausschließlich im öffentlichen Raum. Niemals sei es denkbar, eine Zielperson in privaten Räumen zu fotografieren oder gar abzuhören. „Was man aus manchen Serien kennt, ist vollkommen realitätsfremd“, sagt er. Wer in eine Wohnung einsteigt, begeht Hausfriedensbruch. Wer das als Privatdetektiv ausnutzt, könne sogar noch härter bestraft werden.

Ein unauffälliges Auto, mit dem man notfalls Gas geben kann, eine Kamera mit Teleobjektiv und ein Smartphone gehörten zur unabdingbaren Standardausrüstung eines Detektivs. Wobei das Handy für den ungeschützten Berufsstand ein wenig Fluch und Segen zugleich sei, gibt Patrick Kurtz zu. Während es einerseits ganz praktisch ist, eine Zielperson mit dem Handy unauffällig in einem Café zu fotografieren, würde das Smartphone andererseits auch einige „Aufträge klauen“, weil es die Recherche in vielen Bereichen enorm erleichtert habe. „Viele Informationen sind inzwischen leicht zugänglich, da braucht man nicht unbedingt einen Privatdetektiv für.“


Smartphone als Detektiv; Detmold Privatdetektiv, Bad Salzuflen Detektei, Lemgo Detektiv
Internetfähige Geräte wie Smartphones können heute in Windeseile Unmengen von Aufgaben erledigen, für die Detektive früher teils wochenlang recherchieren mussten.

Keine Garantie auf Erfolg


Seine Auftraggeber kämen aus allen Gesellschaftsschichten, auch wenn die Dienstleistung schon ihren Preis habe und nicht billig sei. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht dazu, schließlich müsse die Objektivität gewahrt werden. Andernfalls hätten ermittelte Erkenntnisse vor Gericht keinen Wert. Jeder Fall wird nach Stunden abgerechnet. Inzwischen ist Patrick Kurtz selbst nicht mehr oft auf der Straße unterwegs, und wenn dann eher bei Auslandseinsätzen. Der Chefermittler koordiniert die Fälle meist von der Zentrale aus, steuert und bespricht sich mit den operierenden Ermittlern. Die meisten „seiner Detektive“ seien kleine Ein-Mann-Subunternehmen. „Anders wäre es nicht leistbar, weil die Auftragslage so unglaublich fluktuiert.“ Die Coronavirus-Pandemie mit dem zweiten Lockdown habe auch die Detektivbranche stark getroffen, da der öffentliche Raum nahezu komplett wegfalle – und der sei nun mal das Einsatzgebiet eines Privatschnüfflers. „Observationen machen einen großen Teil unseres Jobs aus.“ Diese können sich oft über mehrere Stunden hinziehen.

Die Herausforderung dabei sei, die Konzentration über einen langen Zeitraum aufrecht zu erhalten und nicht gedanklich abzuschweifen. Schließlich könne jeden Moment etwas passieren oder die Zielperson aus der Tür kommen. Wer im falschen Moment pennt, kann seinem Auftraggeber möglicherweise keine Beweise liefern. Anspruchsvoll werde der Job in der Sekunde, wenn sich die Zielperson viel bewegt oder bei kniffligen Fällen eben keine offensichtlichen Lösungsansätze parat lägen. Einmal habe sich ein Paar mittleren Alters an die Detektei gewandt, das in der Nachbarschaft mit Drohbriefen terrorisiert wurde. Der Grund scheint banal: Beide hatten nach vielen Jahren ihre jeweiligen Ehepartner füreinander verlassen, erzählt Kurtz. „Das wurde im Ort gesellschaftlich nicht akzeptiert.“ Mithilfe eines Personenspürhundes habe der Detektiv den Drohbriefschreiber schließlich über die Fährte des Postboten ausfindig machen können. „Das ist natürlich nur möglich, wenn man ein gutes Netzwerk aus Kontakten und Spezialisten hat“, sagt er. Sonst sei man in diesem Beruf aufgeschmissen.


Fasziniert von Sherlock Holmes


Daneben zählen vor allem Expertise und Erfahrung. Dabei ist der Chefermittler selbst eher zufällig in das Berufsfeld hineingestolpert. „Eigentlich habe ich Europäische Literaturen studiert und hatte nach dem Bachelor etwas Zeit vor dem Anschlussstudium“, sagt er. Den Leerlauf habe er dann dazu nutzen wollen, um sich sinnvoll weiterzubilden. Als eine Detektei ihn trotz beworbenen Praktikumsplatzes aus Desinteresse abservierte, habe ihn das nur noch mehr motiviert. „Ich war schon als 13-Jähriger von Sherlock Holmes fasziniert, das kam natürlich dazu.“ Dennoch gebe es Quereinsteiger wie ihn eher selten. Und auch der Altersdurchschnitt eines Detektivs liege meist deutlich höher. Viele private Schnüffler seien Profis, die laut Kurtz früher fest angestellt in Ermittlungsbehörden – ob Kripo, Stasi oder Geheimdienst – tätig waren und aus diversen Gründen in die Privatwirtschaft wechselten. Darunter seien einige, die Missstände in Behörden nicht mehr hinnehmen wollten. „Und manch andere gehen wahrscheinlich nicht ganz freiwillig“, sagt er. Es sei daher gar nicht so leicht gewesen, ein vertrauenswürdiges Netzwerk aus Ermittlern aufzubauen. „Zuverlässigkeit ist für mich das A und O.“ Der fehlende Nachwuchs allerdings bereitet nicht nur ihm, sondern der ganzen Branche Sorgen.

Dabei ist der Job an sich gerade für Außenstehende oft faszinierend. „Für viele hat es eine gewisse Mystik“, sagt Kurtz. Dass jeder Fall sehr individuell sei, mache den Job dazu noch vielfältig. Auch wenn ein großer Teil der Aufträge mit Untreue, Sorgerechtsstreitigkeiten oder mutmaßlichem Krankheitsbetrug zu tun hätten. Das Einsatzgebiet sei groß – und nicht immer ungefährlich. Eine verdeckte Observation sei ein Handwerk, das man erst erlernen müsse. Bekommt die Zielperson mit, wer sie beschattet, kann es auch mal brenzlig werden. „Manche werden sauer, dabei sind wir ja bloß die Dokumentaristen“, sagt Kurtz. Er selbst sei ein Informationsjunkie, wohl ein Grund, weshalb ihn der Beruf des Detektivs fasziniert habe. Anders als viele seiner Kollegen scheut Kurtz daher nicht, über seine Arbeit zu sprechen. „Viele haben ein verklärtes Bild von Privatdetektiven. Das möchte ich ändern.“


Hinweise


Der Originalartikel von Janet König erschien in der Lippischen Landes Zeitung. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


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„Big Brother im Homeoffice“ – Handelsblatt-Artikel mit Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Düsseldorf


Was tun die Beschäftigten eigentlich während der Heimarbeit? Einige Unternehmen greifen bereits zu Schnüffelsoftware. Die ist jedoch nicht nur rechtlich umstritten.


Für zwei Artikel zum Thema Mitarbeiterüberwachung in Corona-Zeiten auf dem Portal karriere.de sowie im Handelsblatt befragte Handelsblatt-Journalistin Melanie Raidl unter anderem Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Düsseldorf. Nachfolgend der Artikel aus dem Handelsblatt:


Handelsblatt: „Big Brother im Homeoffice“


Kontrolle am Arbeitsplatz


Es klingt wie ein schlechter Krimi. Detektive beobachten seit Tagen die Wohnung eines Verdächtigen. Er öffnet die Haustür, geht nach draußen zu seinem Auto und fährt los. Sein Ziel: ein Baumarkt. Sein Einkauf: Fertigrollrasen. Der Auftraggeber ist ein Unternehmer, der dank minutiöser Ermittlungsarbeit nun Gewissheit hat, dass sein Angestellter sich um die Arbeit drückt.

Wenn die Mitarbeiter wegen der Corona-Pandemie im Homeoffice sind, fragen sich viele Chefs, was sie dort treiben. Medienberichten zufolge erhalten Detekteien zahlreiche Aufträge von Unternehmen, die ihren Leuten misstrauen. Bei einer Frankfurter Firma sollen es derzeit bis zu 25 Kundenanfragen pro Tag sein, berichten „Die Zeit“ und das „Hamburger Abendblatt“.

Doch es sind längst nicht mehr nur private Ermittler, die mit viel Aufwand und zu hohen Kosten Angestellte beschatten. Denn anders als berichtet, konnte der Bund Internationaler Detektive (BID) in einer bundesweiten Mitgliederumfrage keine höhere Nachfrage zur Aufklärung von „Homeoffice-Betrug“ feststellen. Stattdessen kommt offenbar eine neue Überwachungsmethode in Mode.

Digitale Überwachungsprogramme, beschönigend auch „Monitoring-Tools“ genannt, erfahren seit Ausbruch der Corona-Pandemie reißenden Absatz. Die Start-ups, die diese Tracking-Programme entwickeln, kommen überwiegend aus den USA und haben Namen wie ActivTrak, Timedoctor oder Hubstaff.

In den USA nutzen zahlreiche Unternehmen, unter anderem American Express und die Bank of America, solche Überwachungsprogramme. Betriebsräte, die Einwände äußern könnten, gibt es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten selten, Arbeitnehmerrechte kaum.

In Deutschland ist das anders. „Es gibt hier eine klare Rechtsprechung“, sagt Arbeitsrechtler Peter Wedde von der Frankfurt University of Applied Sciences, der sich in seiner Promotion mit der Fernüberwachung von Telearbeit befasst hat. „Eine Totalüberwachung, bei der der Arbeitgeber jeden einzelnen Arbeitsschritt überwachen kann, ist in Deutschland nicht zulässig.“

Doch das hält Unternehmen hierzulande offenbar nicht davon ab, solche Programme zu verwenden. Auf Anfrage hat das US-Monitoring-Start-up Hubstaff bestätigt, dass es auch Anfragen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt. Welche Kunden dahinterstecken, verschweigt Hubstaff. Nur so viel: Seit März ist die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr dreimal so hoch. Und das, obwohl es nicht nur hohe rechtliche Hürden gibt, sondern auch Zweifel an der Effektivität.


Homeoffice ohne Hose; Detektei Düsseldorf, Detektiv Düsseldorf, Wirtschaftsdetektei Düsseldorf
Das Homeoffice zählt zum höchstpersönlichen Lebensbereich – Detektive haben keinen Zugriff. Der Nachweis von Arbeitszeitbetrug im Homeoffice ist folglich nur unter sehr günstigen Umständen möglich (z.B. bei einer offenkundigen Urlaubsreise etc.).

Kontrolle statt Vertrauen


Schon seit den Anfängen der Industrialisierung kontrollieren Arbeitgeber ihre Mitarbeiter. So ließ etwa der englische Textilunternehmer Ambrose Crowley Ende des 17. Jahrhunderts jeden Tag um 21 Uhr eine Glocke läuten, die den Beginn der Sperrstunde in der Arbeitersiedlung signalisierte, die er für seine Mitarbeiter errichten ließ. Alkohol trinken war nicht erlaubt, und auch andere Aktivitäten, die die Arbeitskraft des Mitarbeiters beeinträchtigen, wurden mit Strafen geahndet. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in einigen Fabriken Englands den Mitarbeitern sogar das Tragen einer eigenen Uhr verboten. Die Kontrolle über die Zeit hatten die Unternehmer.

Seitdem haben sich die Arbeitsverhältnisse zwar gewandelt. Doch damals wie heute geht es Arbeitgebern darum, die Produktivität der Mitarbeiter sicherzustellen oder sie zu erhöhen. In Fabriken oder Bürogebäuden können die Arbeitgeber das einfacher umsetzen. Im Homeoffice jedoch können sie nicht mehr jeden einzelnen Arbeitsschritt kontrollieren. Der Arbeitgeber muss seinen Mitarbeitern vertrauen – oder er greift zur Software von Hubstaff.

Das US-Start-up verspricht, die Produktivität der Mitarbeiter zum Teil deutlich steigern zu können. Unternehmen müssten dafür zehn Dollar im Monat pro Mitarbeiter ausgeben. Einmal aktiviert, steht dem Arbeitgeber eine Fülle von Überwachungsmethoden zur Verfügung. Das reicht von der simplen Aufzeichnung von Tastaturanschlägen und Mausbewegungen über die Überwachung des Surfverhaltens im Internet bis hin zur GPS-Ortung von Mitarbeitern.

Timedoctor bietet weitergehende Überwachungsfunktionen. So werden in regelmäßigen Abständen Videos vom Bildschirm eines Mitarbeiters aufgenommen. Alle zehn Minuten schießt die Webcam zudem ein Foto, um sicherzustellen, ob der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz sitzt.

Doch Hubstaff und Timedoctor sind verglichen mit Enaible nur der erste Schritt. Das Bostoner Start-up nutzt zusätzlich einen Algorithmus, um die gesammelten Daten automatisch auszuwerten, ohne dass ein Mensch die Qualität der Arbeit bewerten muss. Die Werbeagentur Omnicom Media Group nutzt Enaible bereits, mit der US-Fluggesellschaft Delta Airlines und der US-Apothekenkette CVS Health ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in Gesprächen. Seit dem Ausbruch des Coronavirus habe sich die Nachfrage vervierfacht.

Gründer Tommy Weir erklärt gegenüber dem Technologiemagazin „Technology Review“, wie seine Software funktioniert: „Stellen Sie sich vor, Sie leiten Angestellte, und Sie können ihnen den ganzen Tag über die Schulter schauen und Ratschläge geben, wie sie ihren Job besser machen können. Das ist es, was wir mit unserem Tool versuchen zu ermöglichen.“

Mitarbeiter bekommen von der Maschine Lob und Tadel in Form von Produktivitätswerten. Die Künstliche Intelligenz wird zum Einpeitscher. Der Vorgesetzte sieht nur noch das Endergebnis. Für manche dürfte das wie ein Horrorszenario klingen.


Der gläserne Angestellte wurde schon häufig in utopischen bzw. dystopischen Romanen und Filmen thematisiert. Die Realität bewegt sich immer weiter in Richtung der Fiktion.

Kein Plus an Produktivität


Und es ist auch äußerst fraglich, wie sinnvoll so eine Überwachung ist. Es gibt Studien, die nahelegen, dass die Produktivität dadurch nicht steigt. So fanden die britischen Anthropologen Michael Fischer und Sally Applin in der Studie mit dem Titel „Watching Me, Watching You“ heraus, dass Überwachung am Arbeitsplatz dazu führe, dass Menschen ihr Verhalten öfter ändern, um sich dem Verhalten von Maschinen anzupassen. Ihr Fazit: Überwachung macht nicht unbedingt produktiver, sondern eher maschinenähnlicher.

Auch Arbeitspsychologin Simone Kauffeld von der TU Braunschweig sieht die Mitarbeiterüberwachung – egal ob analog oder digital – kritisch. Zusammen mit Kollegen untersucht sie anhand einer Umfrage, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die virtuelle Zusammenarbeit hat.

„Ich empfinde das aus arbeitspsychologischer Sicht als No-Go“, sagt sie. Der Arbeitgeber müsse nicht über jeden einzelnen Arbeitsschritt oder Arbeitstag einen Rapport erhalten. „Das Einzige, was ein Vorgesetzter wissen muss, ist, ob ein Mitarbeiter eine Aufgabe in einer bestimmten Zeit bewältigen kann.“

Die permanente digitale Überwachung könnte das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer empfindlich stören, zumal nicht alle Mitarbeiter im Homeoffice gleichermaßen produktiv sein können, wie Kauffeld erklärt. „Es wird welche geben, die sagen, dass sie im Homeoffice viel produktiver sind. Andere Arbeitnehmer jedoch werden froh sein, wenn sie wieder im Büro arbeiten können.“

Selbst Patrick Kurtz, der über seine Detektei Überwachungsdienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen anbietet, hat Zweifel. Vor allem in Zeiten des Homeoffice ergebe eine Überprüfung nur wenig Sinn, da die Arbeitszeiten zu Hause flexibler gestaltet werden können als im Büro.

„Nur weil jemand mal rausgeht und private Besorgungen macht, heißt das noch lange nicht, dass er seiner Arbeit nicht vertragsgerecht nachkommt“, sagt Kurtz. Außerdem gehöre der Wohnbereich zum höchstpersönlich geschützten Lebensbereich, der für Privatermittler wie in der Detektei Kurtz in Düsseldorf ohnehin absolut tabu sei.

„Und was die digitalen Überwachungsmöglichkeiten betrifft, gibt es klare rechtliche Einschränkungen in Deutschland. Wenn wir Spionagesoftware auf einem Computer aufspielen wollen, benötigen wir zunächst die Einwilligung des Nutzers. Deswegen ist das legale Anwendungsgebiet sehr klein“, so Kurtz.


Überwachte Vertrauensarbeitszeit


In der modernen Arbeitswelt stoßen die digitalen Überwachungstools ohnehin an ihre Grenzen. Berufe, in denen sich die Tätigkeit täglich wiederholt, zum Beispiel im Callcenter oder in der Kundenbetreuung, lassen sich noch am ehesten statistisch auswerten. „Doch es gibt Berufe, deren Arbeitsproduktivität kann mit solchen Tools schlichtweg nicht gemessen werden“, sagt Arbeitsrechtler Wedde.

Bei Kreativberufen oder Jobs ohne feste Arbeitsabläufe versagen die digitalen Überwacher. Sie sind auch nicht in der Lage, die Arbeit zu erfassen, wenn ein Mitarbeiter beispielsweise Ideen für eine neue Strategie oder ein Projekt sammelt und diese nicht in seinen Computer eintippt, sondern in sein Notizbuch.

„Letztlich sind diese Tools nur Statistikprogramme, die mit einer hohen Rechnerleistung laufen. Über die Qualität der Arbeit eines Angestellten sagen diese Programme kaum etwas aus“, sagt Wedde. Sie suggerieren allenfalls eine objektive Auswertung der Arbeitsproduktivität.

Für den Arbeitsrechtler ist das Verhalten von Arbeitgebern, die zur digitalen Überwachung ihrer Mitarbeiter neigen, ohnehin widersprüchlich. Der Aufschrei bei vielen Arbeitgebern sei groß gewesen, als im vergangenen Jahr der EU-Beschluss zur Arbeitszeitkontrolle erlassen wurde. Sie argumentierten, dass die Arbeitszeiterfassung mit der Vertrauensarbeitszeit nicht vereinbar sei.

„Paradox wird es jedoch, wenn Arbeitgeber nun auf Überwachungstools zurückgreifen, um Mitarbeiter im Homeoffice zu kontrollieren. Vertrauensarbeitszeit bei gleichzeitiger Kontrolle gehen nicht zusammen“, sagt Wedde. Und Unternehmen gehen beträchtliche Risiken ein, wenn sie ihre Mitarbeiter ungefragt beschatten.

Denn die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) setzt enge Grenzen, was das Sammeln von Daten betrifft. Laut Wedde hätten Arbeitnehmer die Möglichkeit, auf Basis der DSGVO Schadensersatzansprüche geltend zu machen, sollten sie ohne rechtliche Grundlage oder ohne eine schriftliche Einwilligung am Arbeitsplatz überwacht worden sein. Sollte einem Unternehmen eine illegale Überwachung der Mitarbeiter nachgewiesen werden können, droht sogar eine Strafe von bis zu vier Prozent des Konzernumsatzes.

Weddes Fazit lautet daher: „Ein guter Vorgesetzter sollte auch ohne technische Tools in der Lage, sein die Produktivität seiner Mitarbeiter einzuschätzen.“


Hinweise


Der Originalartikel von Melanie Raidl und Roman Tyborski erschien im Handelsblatt. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


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„Wie Unternehmen im Homeoffice ihre Mitarbeiter überwachen“ – Artikel mit der Kurtz Detektei Düsseldorf


Wem Vertrauen fehlt, hilft eine digitale Schnüffelsoftware. Die Programme sind jedoch umstritten – nicht nur rechtlich.


Für zwei Artikel zum Thema Mitarbeiterüberwachung in Corona-Zeiten auf dem Portal karriere.de sowie im Handelsblatt befragte Handelsblatt-Journalistin Melanie Raidl unter anderem Detektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Düsseldorf. Nachfolgend der Artikel von karriere.de:


„Wie Unternehmen im Homeoffice ihre Mitarbeiter überwachen“


Wenn die Mitarbeiter wegen der Corona-Pandemie im Homeoffice sind, fragen sich viele Chefs, was sie dort treiben. Medienberichten zufolge erhalten Detekteien zahlreiche Aufträge von Unternehmen, die ihren Leuten misstrauen. Bei einer Frankfurter Firma sollen es derzeit bis zu 25 Kundenanfragen pro Tag sein, berichten „Die Zeit“ und das „Hamburger Abendblatt“.

Doch die privaten Ermittler bekommen technische Konkurrenz. Digitale Überwachungsprogramme, beschönigend auch „Monitoring-Tools“ genannt, erfahren seit Ausbruch der Corona-Pandemie reißenden Absatz. Die Start-ups, die diese Tracking-Programme entwickeln, kommen überwiegend aus den USA und haben Namen wie ActivTrak, Timedoctor, Enaibe oder Hubstaff.


Überwachung im Homeoffice: Klare Rechtslage


In den USA nutzen zahlreiche Unternehmen, unter anderem American Express und die Bank of America, solche Überwachungsprogramme. Betriebsräte, die Einwände äußern könnten, gibt es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten selten, Arbeitnehmerrechte kaum.

In Deutschland ist das anders. „Es gibt hier eine klare Rechtsprechung“, sagt Arbeitsrechtler Peter Wedde von der Frankfurt University of Applied Sciences, der sich in seiner Promotion mit der Fernüberwachung von Telearbeit befasst hat. „Eine Totalüberwachung, bei der der Arbeitgeber jeden einzelnen Arbeitsschritt überwachen kann, ist in Deutschland nicht zulässig.“

Doch das hält Unternehmen hierzulande offenbar nicht davon ab, solche Programme zu verwenden. Auf Anfrage hat das US-Monitoring-Start-up Hubstaff bestätigt, dass es auch Anfragen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern gibt. Welche Kunden dahinterstecken, verschweigt Hubstaff.

Nur so viel: Seit März ist die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr dreimal so hoch. Und das, obwohl es nicht nur hohe rechtliche Hürden gibt, sondern auch Zweifel an der Effektivität.

„Und was die digitalen Überwachungsmöglichkeiten betrifft, gibt es klare rechtliche Einschränkungen in Deutschland. Wenn wir Spionagesoftware auf einem Computer aufspielen wollen, benötigen wir zunächst die Einwilligung des Nutzers. Deswegen ist das legale Anwendungsgebiet sehr klein“, sagt Patrick Kurtz, der über seine Detektei Überwachungsdienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen anbietet.

In der modernen Arbeitswelt stoßen die digitalen Überwachungstools ohnehin an ihre Grenzen. Berufe, in denen sich die Tätigkeit täglich wiederholt, zum Beispiel im Callcenter oder in der Kundenbetreuung, lassen sich noch am ehesten statistisch auswerten. „Doch es gibt Berufe, deren Arbeitsproduktivität kann mit solchen Tools schlichtweg nicht gemessen werden“, sagt Arbeitsrechtler Wedde.



Der Wunsch nach digitaler Totalüberwachung erinnert an den streitbaren Hollywood-Streifen „The Circle“ (2017) mit Tom Hanks und Emma Watson. © STX Films

Paradoxon: Überwachung versus Vertrauensarbeitszeit


Für den Arbeitsrechtler ist das Verhalten von Arbeitgebern, die zur digitalen Überwachung ihrer Mitarbeiter neigen, ohnehin widersprüchlich. Der Aufschrei bei vielen Arbeitgebern sei groß gewesen, als im vergangenen Jahr der EU-Beschluss zur Arbeitszeitkontrolle erlassen wurde. Sie argumentierten, dass die Arbeitszeiterfassung mit der Vertrauensarbeitszeit nicht vereinbar sei.

„Paradox wird es jedoch, wenn Arbeitgeber nun auf Überwachungstools zurückgreifen, um Mitarbeiter im Homeoffice zu kontrollieren. Vertrauensarbeitszeit bei gleichzeitiger Kontrolle gehen nicht zusammen“, sagt Wedde. Und Unternehmen gehen beträchtliche Risiken ein, wenn sie ihre Mitarbeiter ungefragt beschatten.

Denn die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) setzt enge Grenzen, was das Sammeln von Daten betrifft. Laut Wedde haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, auf Basis der DSGVO Schadensersatzansprüche geltend zu machen, sollten sie ohne rechtliche Grundlage oder ohne eine schriftliche Einwilligung am Arbeitsplatz überwacht worden sein. Sollte einem Unternehmen eine illegale Überwachung der Mitarbeiter nachgewiesen werden können, droht sogar eine Strafe von bis zu vier Prozent des Konzernumsatzes.

Weddes Fazit lautet daher: „Ein guter Vorgesetzter sollte auch ohne technische Tools in der Lage sein, die Produktivität seiner Mitarbeiter einzuschätzen.“


Die Tools für die Überwachung: Hubstaff, Timedoctor oder Einaible


Im Homeoffice verlieren jedoch Führungskräfte das Gefühl der Kontrolle. Der Arbeitgeber ist quasi zu Vertrauen gezwungen – oder greift eben zur Software wie von Hubstaff.

Das US-Start-up verspricht, die Produktivität der Mitarbeiter zum Teil deutlich steigern zu können. Unternehmen müssten dafür zehn Dollar im Monat pro Mitarbeiter ausgeben. Einmal aktiviert, steht dem Arbeitgeber eine Fülle von Überwachungsmethoden zur Verfügung. Das reicht von der simplen Aufzeichnung von Tastaturanschlägen und Mausbewegungen über die Überwachung des Surfverhaltens im Internet bis hin zur GPS-Ortung von Mitarbeitern.

Timedoctor bietet weitergehende Überwachungsfunktionen. So werden in regelmäßigen Abständen Videos vom Bildschirm eines Mitarbeiters aufgenommen. Alle zehn Minuten schießt die Webcam zudem ein Foto, um sicherzustellen, ob der Mitarbeiter an seinem Arbeitsplatz sitzt.

Doch Hubstaff und Timedoctor sind verglichen mit Enaible nur der erste Schritt. Das Bostoner Start-up nutzt zusätzlich einen Algorithmus, um die gesammelten Daten automatisch auszuwerten, ohne dass ein Mensch die Qualität der Arbeit bewerten muss.

Die Werbeagentur Omnicom Media Group nutzt Enaible bereits, mit der US-Fluggesellschaft Delta Airlines und der US-Apothekenkette CVS Health ist das Unternehmen nach eigenen Angaben in Gesprächen. Seit dem Ausbruch des Coronavirus habe sich die Nachfrage vervierfacht.

Gründer Tommy Weir erklärt gegenüber dem Technologiemagazin „Technology Review“, wie seine Software funktioniert: „Stellen Sie sich vor, Sie leiten Angestellte, und Sie können ihnen den ganzen Tag über die Schulter schauen und Ratschläge geben, wie sie ihren Job besser machen können. Das ist es, was wir mit unserem Tool versuchen zu ermöglichen.“

Mitarbeiter bekommen von der Maschine Lob und Tadel in Form von Produktivitätswerten. Die Künstliche Intelligenz wird zum Einpeitscher. Der Vorgesetzte sieht nur noch das Endergebnis. Für manche dürfte das wie ein Horrorszenario klingen.


Mitarbeiterüberwachung; Detektei Düsseldorf, Detektiv DüsseldorfEine Komplettüberwachung von Arbeitnehmern ist innerhalb der deutschen Rechtsstaatlichkeit glücklicherweise nicht möglich.

Überwachung im Homeoffice: Was bringt es?


Dabei ist es äußerst fraglich, wie sinnvoll so eine Überwachung ist. Es gibt Studien, die nahelegen, dass die Produktivität dadurch nicht steigt. So fanden die britischen Anthropologen Michael Fischer und Sally Applin in der Studie mit dem Titel „Watching Me, Watching You“ heraus, dass Überwachung am Arbeitsplatz dazu führe, dass Menschen ihr Verhalten öfter ändern, um sich dem Verhalten von Maschinen anzupassen. Ihr Fazit: Überwachung macht nicht unbedingt produktiver, sondern eher maschinenähnlicher.

Auch Arbeitspsychologin Simone Kauffeld von der TU Braunschweig sieht die Mitarbeiterüberwachung – egal ob analog oder digital – kritisch. Zusammen mit Kollegen untersucht sie anhand einer Umfrage, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die virtuelle Zusammenarbeit hat.

„Ich empfinde das aus arbeitspsychologischer Sicht als No-Go“, sagt sie. Der Arbeitgeber müsse nicht über jeden einzelnen Arbeitsschritt oder Arbeitstag einen Rapport erhalten. „Das Einzige, was ein Vorgesetzter wissen muss, ist, ob ein Mitarbeiter eine Aufgabe in einer bestimmten Zeit bewältigen kann.“

Die permanente digitale Überwachung könnte das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer empfindlich stören, zumal nicht alle Mitarbeiter im Homeoffice gleichermaßen produktiv sein können, wie Kauffeld erklärt. „Es wird welche geben, die sagen, dass sie im Homeoffice viel produktiver sind. Andere Arbeitnehmer jedoch werden froh sein, wenn sie wieder im Büro arbeiten können.“

Selbst Patrick Kurtz, der über seine Detektei Überwachungsdienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen anbietet, hat Zweifel. Vor allem in Zeiten des Homeoffice ergebe eine Überprüfung nur wenig Sinn, da die Arbeitszeiten zu Hause flexibler gestaltet werden können als im Büro.

„Nur weil jemand mal rausgeht und private Besorgungen macht, heißt das noch lange nicht, dass er seiner Arbeit nicht vertragsgerecht nachkommt“, sagt Kurtz. Außerdem gehöre der Wohnbereich zum geschützten höchstpersönlichen Lebensbereich, der für Privatermittler wie in der Detektei Kurtz in Düsseldorf ohnehin absolut tabu sei.

Bei Kreativberufen oder Jobs ohne feste Arbeitsabläufe versagen die digitalen Überwacher. Sie sind auch nicht in der Lage, die Arbeit zu erfassen, wenn ein Mitarbeiter beispielsweise Ideen für eine neue Strategie oder ein Projekt sammelt und diese nicht in seinen Computer eintippt, sondern in sein Notizbuch.

„Letztlich sind diese Tools nur Statistikprogramme, die mit einer hohen Rechnerleistung laufen. Über die Qualität der Arbeit eines Angestellten sagen diese Programme kaum etwas aus“, sagt Wedde. Sie suggerieren allenfalls eine objektive Auswertung der Arbeitsproduktivität.


Hinweise


Der Originalartikel von Melanie Raidl und Roman Tyborski erschien auf karriere.de, einem Portal der Handelsblatt Group. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


Businesstalk am Kudamm – Interview mit Patrick Kurtz: „IT-Sicherheitslücke Mensch“


Patrick Kurtz ist Inhaber von Kurtz IT-Service. Im Interview mit Businesstalk am Kudamm spricht er über den Wettlauf zwischen IT-Sicherheitssystemen und Cyber-Kriminalität.


Der Fachkräftemangel in der deutschen IT


In der Informations-Technologie (IT) fehlen derzeit zehntausende Fachkräfte, die aus deutschen Studiengängen offenbar nicht nachrücken können. Rechnet sich die Maßnahme, Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen und zu integrieren?

Patrick Kurtz: Kurzfristig können auf diese Weise sicherlich Kompetenzlöcher gestopft werden. Es stellt sich allerdings die Frage nach der Perspektive. Die Bundesregierung hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie mit IT nicht viel am Hut hat – am eindrucksvollsten belegt durch Angela Merkels berühmte Aussage, das Internet sei für uns alle Neuland. Wenn ein Land fünfzehn Jahre lang mit einer solchen Attitüde regiert wird, kann es kaum verwundern, dass dieses Land einen erheblichen Entwicklungsrückstand gegenüber vielen anderen Industrienationen und auch gegenüber vermeintlichen Entwicklungsländern aufweist. Setzt sich diese Tendenz fort, dass durch die Inlandsausbildung keine Bedarfsdeckung an qualifizierten IT-Kräften besteht, macht man sich zwangsläufig von Dritten abhängig, nicht nur personell, sondern auch technologisch. Das halte ich für sehr unweise, insbesondere in einer Branche mit einer derartigen Zukunftsrelevanz.


Die Zukunft der Speicherkapazitäten


Industrie, Wirtschaft und Privatpersonen nutzen vermehrt die IT. Die Speicherkapazitäten müssen immer größer werden, Datenmengen werden immer gigantischer. Haben wir bald den Zenit erreicht, wo die Datensicherung nicht mehr gewährleistet ist?

Patrick Kurtz: Rein technisch ist ein kritischer Punkt bei den Speicherkapazitäten für mich in absehbarer Zeit nicht erkennbar. Die Weiterentwicklung der Kapazitäten kann mit dem Bedarfsanstieg locker mithalten. Dennoch sollte nicht sorglos mit Speicherkapazitäten umgegangen werden. Aus betriebsökonomischer Sicht ist es sehr vorteilhaft, die eigenen Daten organisiert zu halten und Datenmüll konsequent auszusondern. Auch für das Klima wird die IT immer mehr zum Faktor. Ziel muss es sein, den ökologischen Fußabdruck nicht nur am Wachsen zu hindern, sondern mit energieeffizienteren Speichermöglichkeiten sogar zu reduzieren. Die Balance zu schaffen zwischen voller Funktionalität und klimabewusstem Handeln, ist alles andere als leicht, und sie steht leider auch nicht überall im Fokus.


Das ultimative IT-Sicherheitssystem


Immer wieder gibt es neue Meldungen über Hacker-Angriffe auf lebenswichtige Server und Einrichtungen (Krankenhäuser, Verwaltungen, Banken). Wann gibt es das ultimative Sicherungssystem, welches der Cyber-Kriminalität einen Riegel vorschiebt?

Patrick Kurtz: Nie. Denn es handelt sich ein wenig um ein Henne-Ei-Problem. Angreifer und Verteidiger bedingen sich gegenseitig. Je besser die Schutzmechanismen, desto besser werden die Hacker. Nach den bisherigen Erfahrungen sind sie stets in der Lage, sich schnell zu adaptieren, sie gehen jede Entwicklung mit. Es ist ein Rennen, in dem es immer nur Etappensieger geben kann, aber nie einen Meisterpokal.

Die größte Sicherheitslücke in jedem System ist der Faktor Mensch. Das sicherste System ist eines, das komplett in sich selbst geschlossen ist und kontrolliert bedient wird. Unsichere Passwörter, ungeschultes Personal und Faulheit können auch das stärkste Sicherheitssystem aushebeln. Ich bin der Überzeugung, dass Cyber-Kriminalität nicht verhindert werden kann, solang es Menschen gibt, die Links aus unbekannten E-Mails folgen, ihre Daten aufgrund mangelnder Digitalkompetenz an Phishing-Seiten weitergeben, (eigentlich) verdächtige Anhänge aus unbekannten Quellen herunterladen oder simpelste Passwörter verwenden. Wenn ich nicht schwimmen kann, gehe ich nicht ins Wasser. Für das Internet scheint das allerdings nicht zu gelten. Wem Sicherheit wichtig ist, der sollte zunächst die Spielregeln verstehen lernen. Da ist auch jeder ein bisschen seines eigenen Glückes Schmied.


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Der internationale Datenhandel


Die Fragen des Datenschutzes werden offenbar immer mehr auf die leichte Schulter genommen, die sozialen Netzwerke wie Facebook oder TikTok machen Milliardengeschäfte mit Userdaten. Warum gibt es keine einheitlichen Richtlinien zum Schutz der Kunden?

Patrick Kurtz: Das müssen Sie die Politik fragen. In der Frage steckt aber sicherlich schon der Kern der Antwort: wegen der Milliardengeschäfte. Bei der Abwägung zwischen dem lieben Geld und Bürger-Individualinteressen wie Datenschutz ist der Ausgang in der Regel vorprogrammiert. Zudem gibt es international keine Einigkeit, wie die Datengeschäfte reguliert werden sollten. Das liegt vor allem daran, dass Deutschland ein ganz anderes Interesse an einheitlichen Richtlinien haben dürfte als zum Beispiel Irland.


Anforderungen an IT-Fachkräfte


Die IT-Branche ist im Wandel begriffen: Heute sollten IT-Absolventen Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und wirtschaftliches Denken mitbringen und technikübergreifend Kompetenz und Human Resources mitbringen. Sehen Sie diese Anforderungen auch in der Branche?

Patrick Kurtz: Diese Fähigkeiten sind natürlich wünschenswert. Aber den perfekten Rundum-Arbeiter gibt es nicht, jeder hat innerhalb seiner jobrelevanten Fähigkeiten eine unterschiedliche Ausprägung von Stärken- und Schwächen. Das ist aber nicht auf die IT-Branche beschränkt, sondern einfach menschlich und damit eine recht banale Feststellung. Gerade im Bereich IT gibt es sicherlich viele „Fachidioten“, die auf manchen Gebieten herausragend kompetent sind und von anderen Bereichen dafür so ganz und gar nichts verstehen. Dieses nicht von ungefähr stammende Bild des ITlers wird ja gerade auch in TV-Fiction sehr häufig bemüht (Stichwort: „Nerd“).

Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass bei der Personalauswahl im IT-Bereich weniger Anforderung als Förderung und Chancen in Betracht gezogen werden sollten.


Interessenkampf bei der Digitalisierung


Inwieweit unterscheidet sich die EDV (elektronische Datenverarbeitung) von der IT (Informationstechnologie)?

Patrick Kurtz: Das Eine (EDV) ist ein Teil des Anderen (IT), ungefähr wie Finanzbuchhaltung ein Teil der Wirtschaftswissenschaften ist. Entsprechend lässt sich kein Unterscheidungspunkt definieren.

Wo sehen Sie in der Zukunft die größten Herausforderungen für die Branche?

Patrick Kurtz: Darin, die richtige Balance zu finden. Man hat die Technophobiker, die Digitalisierung um jeden Preis vermeiden wollen, und die Technophilen, die meinen, auf Teufel komm raus alles digitalisieren zu müssen. Wichtig ist, maßvoll zu handeln und einen gesunden Mittelweg zu finden: Wann und in welchem Umfang kann und sollte digitalisiert werden? Das ist keine einfache Frage, sie bedarf der öffentlichen Diskussion und der klugen Einzelfallentscheidung. 

Herr Kurtz, vielen Dank für das Gespräch.


Hinweise


Der Originalartikel von Dr. Manuela Diehl erschien bei Businesstalk am Kudamm. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


Kurtz IT-Service | IT-Forensik & IT-Sicherheit

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Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“ – neues Ueberreuter-Sachbuch mit Beitrag der Kurtz Detektei München


Für sein Sachbuch Liebe Frau Merkel schickte Thomas Ganzhorn Briefe verfasst aus der Sicht von Kindern an Personen aus Wirtschaft und Politik. Einer dieser Briefe landete bei der Detektei Kurtz. Die Antwort unseres Inhabers Patrick Kurtz finden Sie im Buch sowie nachfolgend auf dieser Seite.

Thomas Ganzhorn: Liebe Frau Merkel, Carl Ueberreuter Verlag, Wien, 120 Seiten, 16,00 Euro, ISBN: 978-3-8000-7754-0.


Klappentext Thomas Ganzhorn: „Liebe Frau Merkel“


Leider werden viele Dinge und Themen sehr kompliziert erklärt, besonders die Politik hat eine eigene, oft schwer entschlüsselbare Sprache. Aber auch Unternehmen verstecken sich oft hinter Werbebotschaften und Floskeln. Auch für Erwachsene sind manche Erklärungen nicht verständlich. Der Autor Thomas Ganzhorn will es genauer wissen. Und er will Antworten, die jeder versteht. Also stellt er die Fragen an Politiker und Entscheidungsträger aus der Sicht der Kinder Marie (9) und Timo (12).

Die beiden haben unterschiedlichste Antworten erhalten. So erklären zum Beispiel ein Privatdetektiv und ein städtisches Polizeipräsidium, wie ihre Arbeit wirklich abläuft, und der Chef des Berliner Flughafens schreibt nicht nur, wie es zu den vielen Bauverzögerungen kam, sondern bietet kurzerhand eine persönliche Führung an.



Timos Brief an die Kurtz Detektei München


Thomas Ganzhorns fiktiver Briefeschreiber „Timo“, 12, möchte Detektiv werden. Das hat er sich von Inspektor Gadget abgeschaut. Nun fragt er sich (und die Detektei Kurtz), ob es in Deutschland eine Detektivausbildung gibt, ob er ein Praktikum bei uns machen könne und wie das Detektiv-Dasein eigentlich ist.


Antwort der Detektei Kurtz an Timo, Nachwuchsdetektiv in spe


Lieber Timo,

vielen Dank für deinen Brief an die Detektei Kurtz.

Viele Menschen träumen davon, Detektiv zu werden – nicht nur Kinder. Auch von Erwachsenen erhalten meine Mitarbeiter und ich fast wöchentlich Bewerbungen, in denen uns die Leute erklären, weshalb sie als sogenannte „Quereinsteiger“ gern für uns oder allgemein als private Ermittler arbeiten möchten. Und ganz oft liegt ihre Inspiration in Figuren und Geschichten aus Büchern, Filmen oder Serien.

Den von dir erwähnten Inspektor Gadget habe schon ich als Kind kennengelernt, ganz wie du als Zeichentrickfigur. Ob das oder andere Geschichten, zum Beispiel die Detektivabenteuer der „Fünf Freunde“, – unbewusst – einen Einfluss auf meine spätere Entscheidung genommen haben, selbst Detektiv zu werden, weiß ich zwar nicht. Doch kann ich dir sagen, dass mich, ganz klassisch, Sherlock Holmes schon frühzeitig sehr und in mehrfacher Hinsicht inspiriert hat. So sehr, dass ich sogar angefangen habe, Pfeife zu rauchen. Da war ich gerade erst ein Jahr älter als du – also bitte nicht nachmachen! Zugegeben waren daran allerdings auch Hobbits, Zauberer und Zwerge schuld, im Allgemeinen: der dauerschlotende J.R.R. Tolkien. Also nicht nur eigenbrötlerische Detektive.

So habe ich denn auch erst einmal Literatur studiert, ehe es mich zum Detektivberuf trieb. Eine Ausbildung zum Privatermittler gibt es in Deutschland tatsächlich, allerdings nicht offiziell, das heißt keine staatlich anerkannte. Leider gibt es nur private Institute, bei denen du dich gegen viel Geld zum Detektiv ausbilden lassen kannst. So habe ich das damals gemacht, an einer Art Privatdetektivschule in Berlin. Alternativ könntest du versuchen, erst einmal Ermittler in einer Behörde zu werden – Polizei, Zoll oder auch Geheimdienst. Die Ausbildung wäre dann sogar bezahlt, und nach ein paar Jahren Berufserfahrung könntest du deinen Traum von einem eigenen Detektivbüro verwirklichen, vielleicht sogar – anders als ich zu Beginn meiner Selbständigkeit – mit ein paar finanziellen Rücklagen, die dich durch schlechte Zeiten und speziell durch die oftmals schwierige Anfangszeit tragen können.


 

Böse Leute fängt man als fähiger und gefragter Detektiv tatsächlich fast jeden Tag: vor allem Betrüger und Diebe, manchmal auch Gewalttäter. Ganz oft geht es aber vordergründig darum, Leuten zu helfen: Menschen, die ihre Liebsten aus den Augen verloren haben; Müttern und Vätern, die ihre Kinder nicht sehen dürfen; Unternehmern, die in ihrer Existenz bedroht sind.

Erwischt wird man beim Observieren schon ab und an … und mehr oder weniger. Fälle, in denen wirklich eine Zielperson auf mich oder auf einen meiner Ermittler zukam, kann ich nach mittlerweile zigtausend Fällen an einer Hand abzählen. Aber dass sich Dritte, das heißt Unbeteiligte, über einen Observanten wundern, das kommt immer mal wieder vor. Wir müssen bei unserer Beobachtungsarbeit stets den Spagat zwischen Unauffälligkeit und möglichst nahtloser Verfolgung schaffen – das, lieber Timo, ist gar nicht so leicht, wie es vielleicht scheint. Und so müssen wir manchmal in Kauf nehmen, dass sich andere über uns wundern, solang wir zumindest der Zielperson keinen Grund zum Grübeln geben. Da kann es schon mal sein, dass ein besorgter Anwohner die Polizei ruft, weil ein „verdächtiger Mann“ den ganzen Tag im Auto vor seinem Haus sitzt. Oder stell dir mal vor, man muss in der Nähe einer Schule oder eines Kindergartens observieren – ganz schnell wird man selbst für böse gehalten. Deswegen ist es manchmal sinnvoll, eine Observation bei der Polizei anzumelden. Aber auch schöne Begegnungen ergeben sich zuweilen daraus. So boten mir einmal zwei herzensgute Männer ganz mitleidig einen heißen Kaffee an, weil sie glaubten, dass ich zuhause rausgeflogen wäre und nun – bei seinerzeit winterlichen Temperaturen – in meinem Auto schlafen müsse.

Wie du siehst, ist das Detektivleben sehr abwechslungsreich. Es geht nur selten um Mord und Totschlag, dafür aber ganz oft um Zwischenmenschlichkeit.

Sehr gern würde ich dir ein Schülerpraktikum anbieten, aber als Detektiv ist es ungemein wichtig, auf die Sicherheit der Daten von Klienten und auch Zielpersonen zu achten. Diskretion ist das Zauberwort. Praktikanten unsere Türen zu öffnen, kann ich leider nicht verantworten. Stell dir mal vor, du erkennst eine unserer Zielpersonen aus deinem Privatleben oder auch aus dem Fernsehen – vielleicht ist es dein Lehrer oder auch dein Lieblingsfußballspieler. Glaubst du, du könntest das für dich behalten? Wenn ja, wäre das toll, aber ich möchte mich nicht darauf verlassen müssen. Tut mir wirklich leid.

Trotzdem: Die Detektivbranche kann Nachwuchs denkbar gut gebrauchen. Und wenn selbst aus einem verschrobenen Literatur-Nerd wie mir ein Detektiv geworden ist, dann weißt du auch: Aus Träumen kann durchaus Realität werden. Bleib am Ball und werde, was du sein möchtest. Vielleicht schlägst du dann sogar eines Tages bei mir auf und fragst mich von Kollege zu Kollege nach meiner Meinung zu einem Fall – womöglich bei einer gepflegten Pfeife. Ich würde mich darüber freuen!

Ganz liebe Grüße von meinem Zweitwohnsitz im derzeit absurd sonnigen Schottland

Detektiv Patrick Kurtz



Hinweis


Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite stammen von der Detektei Kurtz und sind in der Ueberreuter-Publikation nicht enthalten.


Kurtz Detektei München

Landsberger Straße 155 | Haus 1

D-80687 München

Tel.: 089 7007 4301

Mob.: 0163 8033 967

E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-muenchen.de

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„Ein Tag lang Detektiv“ – die Kurtz Detektei Dresden in einem Beitrag für Sachsen Fernsehen


Produktionstalent Benedict „Benno“ Bartsch stellte Privatdetektiv Patrick Kurtz von der Kurtz Wirtschafts- und Privatdetektei Dresden einen Tag lang Fragen zum Detektivberuf und begleitete ihn bei einer nicht ganz ernst gemeinten Observation. Ein äußerst gelungener Beitrag mit tollen Schnitten, szenischen Bildern aus Dresden und einem Schuss Humor – für Sachsen Fernsehen und Dresden Fernsehen, unter anderem zu sehen in der Dresdner Straßenbahn.

Die Detektei Kurtz bedankt sich beim blutjungen, aber hochtalentierten Drehteam um Benno, Benny und Keno! Nachfolgend das Video und darunter eine Abschrift für Hörgeschädigte. 



„Ein Tag lang Privatdetektiv“


Benedict Bartsch: „Ich bin heute mal einen Tag lang ein Trovato, denn ich schaue mir heute mal an, wie denn eigentlich ein Detektiv arbeitet. Dafür treffe ich Patrick Kurtz. Der hat eine eigene Detektei, ist schon seit Jahren Privatdetektiv. Aber ich frage mich halt: Wie läuft denn eigentlich so eine Observation ab? Was macht ein Detektiv den ganzen Tag? Und vor allem: Sitzt der wirklich den ganzen Tag im braunen Mantel auf der Couch und guckt sich „Die Trovatos“ an und irgendwelche Sherlock-Holmes-Filme? Guck ich mir mal an, let’s go: Ein Tag Detektiv!“


Detektiv – Kurzübersicht zum Beruf


Benedict Bartsch: „Aber mein Outfit für einen Tag lang Detektiv muss natürlich stimmen: Lederjacke, Anglerhut und eine Lupe – so kann ich auch meinem heutigen Boss begegnen: Patrick Kurtz, seit Jahren Detektiv. Ich muss aber mal ganz schnell meine Jacke wieder ausziehen, denn das wird doch ganz schön warm im Sommer. Patrick, seit wann machst du das denn eigentlich so als Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Ich bin seit 2013 in der Branche tätig.“

Benedict Bartsch: „Und wie fing das Ganze an? Wie wird man eigentlich Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Die meisten Kollegen bzw. fast alle Kollegen sind vorher in Ermittlungsbehörden tätig gewesen, das heißt, sie haben bei der Polizei oder auch bei Geheimdiensten, beim Zoll etc. ihre Kenntnisse erworben, um in diesem Beruf tätig werden zu können. Bei mir war das nicht so. Ich war vorher in der Literaturwissenschaft tätig, habe das studiert, habe also etwas vollkommen Anderes gemacht und bin dann über eine Ausbildung zur IHK-Fachkraft Detektiv geworden.“

Benedict Bartsch: „Was für Leute sind das eigentlich, die zu dir kommen und sagen: Ich brauche einen Detektiv?“

Patrick Kurtz: „Ach, das sind ganz unterschiedliche Leute, die zu uns kommen. Da sind Unternehmen, aber wir haben auch ganz viele Privatleute, quer durch alle Schichten: Wir hatten vom Hartz-IV-Empfänger bis zum A-Promi schon alles Mögliche bei uns. Das Hauptthema bei uns ist Betrug: Privat, ganz klassisch, die Untreue, wie man sie auch kennt von den Klischees.“


Observation – Was ist das, wie geht das?


Benedict Bartsch: „Wie läuft so eine Observation dann ab, wie funktioniert sowas? Macht ihr das dann im Auto?“

Patrick Kurtz: „Die meisten Observationen werden im Auto durchgezogen, wobei dann häufig auch noch ein fußläufiger Anteil mit dabei ist. Das entscheidet sich immer nach Zielperson und Aufgabenstellung. Wir haben aber auch teilweise Observationen mit dem Motorrad oder mit dem Fahrrad. Je nachdem, wie sich unsere Zielperson fortbewegt, da müssen wir uns dann anpassen.“

Benedict Bartsch: „Aber du bist nicht mehr selber als Detektiv unterwegs, oder?“

Patrick Kurtz: „Ich bin nur noch ganz selten in verdeckten Observationen tätig.“

Benedict Bartsch: „Warum?“

Patrick Kurtz: „Weil ich eben das Gesicht meines Unternehmens bin; es wäre unverantwortlich – ich werde zwar nicht häufig wiedererkannt –, aber es wäre trotzdem unverantwortlich, weil ich ja nie wissen kann, ob die Zielperson nicht schon mal einen Zeitungsartikel oder sowas mit mir gelesen hat.“


Die Punica-Flasche – ein Klassiker bei Observationen


Benedict Bartsch: „War doch schön hier [Anmerkung: Elbwiesen]. Aber jetzt haben wir noch einen Termin, oder?“

Patrick Kurtz: „Ja, wir müssen eine Person verfolgen, um zu schauen, was sie so treibt.“

Benedict Bartsch: „Was ist das für eine Person?“

Patrick Kurtz: „Das ist ein Jugendlicher, um den sich die Eltern Sorgen machen, und wir müssen mal gucken, ob die Sorgen begründet sind.“

Benedict Bartsch: „Obwohl Patrick eigentlich nicht mehr observiert, macht er heute für mich eine Ausnahme, um mir den Ablauf zu zeigen. Wir machen uns im Auto auf den Weg zum Termin. Erzähl mal so ein bisschen: Hattest du einen krassen Fall, an den du dich zurückerinnerst, oder irgendwas, das dich bewegt hat?“

Patrick Kurtz: „Also besonders befriedigend ist es, wenn man Leuten wirklich weiterhelfen kann, wenn es auch nicht darum geht, dass man so etwas Unangenehmes aufdeckt wie zum Beispiel eine Untreue, sondern wenn man wirklich Hilfe leisten kann. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man Familienzusammenführungen bewerkstelligen kann. Da habe ich schon schöne Geschichten erlebt, dass der Vater die Tochter nach 27 Jahren wiedergesehen hat und es dann zu einer großen Family-Reunion kam. Die Leute sind dann auch entsprechend dankbar und das ist ein sehr befriedigendes Gefühl letzten Endes.“

Benedict Bartsch: „So ein bisschen Julia Leischik dann. Was muss man denn als Detektiv so alles können, gibt’s da irgendwelche Voraussetzungen – was muss man mitbringen, um den Job zu machen?“

Patrick Kurtz: „Es gibt ganz, ganz viele Voraussetzungen, die allerdings die wenigsten mitbringen, muss man sagen. Das liegt einfach daran, dass unser Aufgabengebiet so unglaublich groß ist. Wir haben ja nicht nur Observationen, wir haben auch Recherchen. Grips ist erst mal nicht ganz verkehrt, wenn man noch mehr machen möchte als einfach nur simple Observationen. Dann braucht man ganz viel Ausdauer und ganz viel Geduld, weil man auch teilweise lange Standobservationen hat. Das Längste, was ich mal hatte, waren 17 Stunden – im Auto, im Hochsommer, die Sonne knallt den ganzen Tag drauf. Das heißt, da muss man auch ein bisschen hart im Nehmen sein. Wenn man dann allein ist, hat man auch Probleme mit der Notdurft zwischendurch; da darf man dann auch nicht so penibel sein, dass man sagt, ich muss jetzt auf jeden Fall irgendwo noch mal eine tolle Toilette finden, sondern man muss dann zur Not auch mal in die Punica- oder in die Milchflasche reinpinkeln.“



Was man als Detektiv darf und, vor allem, was nicht


Benedict Bartsch: „Wo liegen denn eigentlich deine Grenzen als Detektiv, also was darfst du auf keinen Fall?“

Patrick Kurtz: „Ich darf es extrem Vieles nicht mittlerweile, das wird auch immer schlimmer. Zum Beispiel war es früher ein Hauptaufgabengebiet von Detektiven, ich meine bis Anfang der 2000er, also noch vor meiner Zeit, dass sie DNA-Spuren für Vaterschaftstests besorgt haben. Das dürfen wir heutzutage nicht mehr. Wir dürfen so ziemlich nichts von dem, was „Die Trovatos“ machen: in Räume reinfotografieren, durch Fenster hineinfotografieren – das ist alles der höchstpersönlich geschützte Lebensbereich. Das ist absolut tabu für uns; das heißt, wir würden uns strafbar machen, wenn wir das täten. Richtmikrofone ausrichten, dass wir also auch Leute abhören …

Benedict Bartsch: „Zum Teil aus dem Auto raus …“

Patrick Kurtz: „Ja, das ist höchst illegal.“

Benedict Bartsch: „Geht sowas überhaupt?“

Patrick Kurtz: „Technisch geht das schon, aber es ist illegal.“

Benedict Bartsch: „Bist du schon mal aufgeflogen?“

Patrick Kurtz: „Ich bin ein einziges Mal aufgeflogen, tatsächlich, und habe aber den Fall dann trotzdem noch lösen können. Ich habe das dann auch tausend Mal im Kopf noch durchgespielt: Wo hättest du dich vielleicht anders verhalten sollen … Wir hatten noch nicht mal das Problem, dass wir der Zielperson aufgefallen wären, sondern einem Bauern, der dort regelmäßig mit seinem Trekker langfuhr. Der wunderte sich eben darüber, dass da zwei Autos standen, versetzt voneinander, also wir hatten noch nicht mal Sichtkontakt zueinander im Zweierteam. Es war einfach so eine blöde Situation, dass durch den Tratsch im Dorf weitergetragen wurde, dass wir da waren. Dementsprechend klopfte irgendwann die Zielperson an mein Fenster.“


Simulation einer Detektiv-Observation


Benedict Bartsch: „Oh Gott, hoffen wir mal, sowas passiert uns jetzt nicht. Wir sind im Stadtzentrum von Dresden und beobachten einen Jugendlichen, um zu prüfen, ob er illegale Dinge macht. Patrick erkennt ihn – natürlich – bei „Maces“ sitzend. Was machen wir jetzt am besten?“

Patrick Kurtz: „Am besten halten wir Abstand und die Zielperson unter Sichtkontakt.“

Benedict Bartsch: „Und wir machen ein Foto, oder?“

Patrick Kurtz: „Ein Foto sollten wir auch machen. Ich tue jetzt so, als würde ich dir was zeigen auf dem Handy; in Wahrheit mache ich aber ein Foto. Im Moment ist es sowieso nicht so wichtig, weil er mit dem Rücken zu uns ist. Aber es kann natürlich immer mal sein, dass sich die Zielperson spontan umdreht. Dementsprechend können wir so tun, als würde ich dir hier einfach was zeigen.“

Benedict Bartsch: „Wäre es riskant, sich jetzt dazuzusetzen? Wo könnte man sich jetzt am besten hinsetzen?“

Patrick Kurtz: „Ich würde mich hier ehrlich gesagt gar nicht dazusetzen, sondern hier drüben ein schattiges Plätzchen suchen mit ein bisschen Sichtschutz und die Zielperson von da unter Kontrolle halten.“

Benedict Bartsch: „So jetzt steht er auf.“

Patrick Kurtz: „Sehr nah. Ich hoffe, er kommt nicht in unsere Richtung, dann müssen wir jetzt nämlich schnell reagieren und uns in Deckung begeben. Aber wir haben Glück: Er geht in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt lassen wir ein bisschen Abstand und gehen dann gleich hinterher.“

Benedict Bartsch: „Unsere Zielperson geht in einen Spielwarenladen. Patrick prüft die Ausgänge, geht aber bewusst nicht hinterher.“

Patrick Kurtz: „Also das geht ins Untergeschoss runter; ich meine, da gibt es keinen weiteren Ausgang. Das heißt, wir würden jetzt – da es sowieso seine Laufrichtung war – versuchen, ihn da vorn wieder abzupassen.“

Benedict Bartsch: „Wir setzen uns gerade hin, da müssen wir auch schon wieder hoch. Unsere Zielperson hat das Geschäft verlassen.“

Patrick Kurtz: „Es sorgt für einen unheimlichen Wiedererkennungswert, wenn man jemandem einmal in die Augen geschaut hat. Das sollte man dringlichst vermeiden beim Observieren.“

Benedict Bartsch: „Das heißt, wir gucken jetzt ein bisschen nach hier.“

Patrick Kurtz: „Und da kommt er jetzt um die Ecke.“

Benedict Bartsch: „Jetzt läuft er weiter die Straße runter.“ 

Patrick Kurtz: „Jetzt sollten wir uns auch wieder in Bewegung setzen und hinterhergehen.“

Benedict Bartsch: „Der Auftrag soll abgebrochen werden, wenn der Jugendliche in die Straßenbahnlinie 7 steigt. Dann fährt er nämlich nach Hause.“

Patrick Kurtz: „Er läuft gerade zur 7. Stellt sich an, geht rein. Ich würde sagen, unser Auftrag ist an der Stelle beendet.“ 

Benedict Bartsch: „Dann gute Fahrt! Und damit ist es ja gegessen für dich.“

Patrick Kurtz: „Für heute auf jeden Fall.“

Benedict Bartsch: „Okay, zugegeben: Der Fall war nicht real. Der Jugendliche, der observiert werden sollte, der war in Wahrheit mein Tonmann Benny. Eine echte Observation mit der Kamera zu begleiten, wäre viel zu gefährlich. Und die Chance, dabei entdeckt zu werden, wäre einfach viel zu hoch.“


Beispiele für Detektiv-Gadgets kurz vorgestellt


Benedict Bartsch: „Bevor das Video endet, möchte mir Patrick noch seine Detektiv-Geräte zeigen. Kannst du mal zeigen, was du so alles in deinem Koffer drin hast?“

Patrick Kurtz: „Ja, sehr gern. Also, die meisten Sachen sind im Alltag eher nicht so gebräuchlich. Das ist vor allem ein Spurensicherungskoffer; den braucht man, wenn man wirklich forensische Spuren sichern möchte: Fingerabdrücke zum Beispiel. Das, was eher für Observationen infrage kommt, sind verdeckte Kameralösungen.“

Benedict Bartsch: „Krass, okay. Das ist eine ganz einfache Armbanduhr, so wie ich sie auch habe in etwa?“

Patrick Kurtz: „Herkömmliche Armbanduhr, ist nicht zu unterscheiden von einer normalen Armbanduhr, und die hat hier eben ein kleines Objektiv drin. Die lässt sich für ganz viele Alltagsobservationen letzten Endes nutzen. Gerade in geschlossenen Räumen, wenn man eng beieinander sitzt – in einem Restaurant ist das zum Beispiel gegeben –, kann man sich einfach hinter die Zielperson setzen und dann sehr unauffällig, indem man den Arm entsprechend positioniert, aufnehmen. Und wenn man es für Tonaufnahmen braucht, was eher selten der Fall ist, wäre es dafür auch noch geeignet. 

Ich habe noch eine andere Kleinigkeit mit: eine Sonnenbrille mit einer ähnlichen Funktionsweise. Da haben wir auch ein Objektiv in der Mitte. Die ist jetzt natürlich nicht so super stylisch bzw., na gut, manche Leute würden sie vielleicht stylisch finden. Fürs Radfahren z.B. wäre das klasse. Wenn man eine Fahrradobservation hat, dann ist es auch ein bisschen schwierig, die Kamera nebenbei zu halten.“

Benedict Bartsch: „Darf ich die mal aufsetzen?“

Patrick Kurtz: „Natürlich!“

Benedict Bartsch: „Und jetzt filme ich euch hier. Das ist wirklich geil.“

Patrick Kurtz: „Steht dir sogar. Erstaunlich gut.“

Benedict Bartsch: „Na ja, wie pflege ich immer zu sagen: Jeschmackssache!“


Benedict Bartsch und Patrick Kurtz untersuchen einen Spurensicherungskoffer der Detektei Kurtz in der Dresdner Innenstadt.

Dürfen Privatdetektive Waffen tragen?


Benedict Bartsch: „Patrick und ich fahren wieder im Auto. Mir sind noch einige Fragen zu seinem Job eingefallen: Aber als Detektiv ist man nicht bewaffnet unterwegs? Oder ist man das teils bei manchen Observationen?“

Patrick Kurtz: „Es gibt Kollegen, die führen Schreckschusspistolen mit. Man kriegt in der Regel keinen Waffenschein als Detektiv. Man kommt aber auch nicht in gefährliche Situationen in aller Regel. Wir hatten mal ein bisschen Probleme mit einer Rockerbande. Da haben wir ein Mitglied einer Rockerbande observiert, und die sind auch ganz gut darin, Gegenobservationen durchzuführen. Die schützen sich ja alle gegenseitig. Wir hatten nur Budget für einen Sachbearbeiter – das würde ich heutzutage auch nicht mehr machen, sondern da würde ich immer mindestens ein Zweierteam hinschicken zu solchen Observationen. Der eine fiel dann eben leider auf und hat auch entsprechende Drohungen bekommen von der Zielperson. Er ist dann übers Wochenende mit Frau und Kind erst mal weggezogen, hat das Ganze beobachten lassen, ob da irgendwelche Leute nun vor seinem Haus kampieren. Das hat sich letzten Endes alles in Luft aufgelöst, das waren leere Drohungen. Aber es wird einem natürlich schon ein bisschen anders in der Situation als Ermittler. „

Benedict Bartsch: „Vielen lieben Dank noch mal!“

Patrick Kurtz: „Sehr gern!“

Benedict Bartsch: „Das war’s mit diesem Video; in diesem Sinne bis zum nächsten Mal, und: Ciao, Kakao!“


Kurtz Detektei Dresden

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Tel.: 0351 41 88 44 70 

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„Diskretion steht über allem“ – Detektiv Patrick Kurtz im Magazin „Die Wirtschaft Köln“


Auch Privatdetekteien haben sich den Herausforderungen des digitalen Wandels stellen müssen


Kunden müssen sich vollkommen darauf verlassen können, dass ihre Belange unter vier Augen bleiben, dass Informationen nicht nach außen dringen. Dies gilt sowohl für private Auftraggeber als auch solche mit gewerblichem Hintergrund. Und die eigene Datensicherheit muss höchsten Ansprüchen genügen, um ein Eindringen von außen über die digitale Schiene zu blocken.

Nicht einmal 40 Einträge listet das Kölner Branchentelefonbuch unter dem Suchwort Privatdetektiv auf. Eine übersichtliche Branche also, meist bestehend aus Unternehmen mit wenigen fest angestellten Mitarbeitern, die bei Arbeitsspitzen auf freie Mitarbeiter zurückgreifen.


Google Maps macht Ortsbegehungen obsolet


Den digitalen Wandel in seiner Branche sieht Patrick Kurtz einerseits positiv. „Zahlreiche neue technische Hilfsmittel haben sich als sehr förderlich für die Erfolgsquote speziell bei Observationen herausgestellt“, erläutert der Privatdetektiv, der seit 2013 in Köln, aber auch national und global ermittelt. „So gibt uns Detektiven allein Google Maps großartige Möglichkeiten zur Überprüfung und Analyse von Observationsumfeldern.“ Was sich andererseits monetär gravierend negativ auf das Detektivgewerbe auswirkt. „Vieles, wofür früher kostenpflichtige Ortsbegehungen notwendig waren, lässt sich nun kostengünstig oder sogar kostenfrei über das Internet lösen. Dazu zählen nicht nur die genannten Observationsfeldanalysen, sondern zum Beispiel auch so grundlegende Detektiv-Aufgaben wie Anschriftenermittlungen, die sich heute in einer Vielzahl von Fällen auch für Laien leicht über eine Online-Recherche lösen lassen“, erklärt Kurtz.

Lothar Wenzel, der mit seiner Detektei bereits seit 1979 am Markt ist, sieht den größten Umbruch durch die Digitalisierung im Bereich der Werbung und im äußeren Erscheinungsbild der Detekteien. „Generierten Detekteien ihre Kundschaft vor circa zehn Jahren noch zum großen Teil über Anzeigen in Printmedien wie etwa den ‚Gelben Seiten‘, so sind heute für unsere Branche ein gut gemachter Internetauftritt sowie eine umfassende Präsenz im Web ungeheuer wichtig“, so Wenzel, dessen Detektei ihren Sitz in der Engelbertstraße hat.



Auftragsakquise maßgeblich über den Webauftritt


Patrick Kurtz sieht dies genauso. „Einige frühere Groß-Detekteien, die den Sprung auf den Digitalisierungszug nicht frühzeitig geschafft haben, sind verschwunden oder in der Bedeutungslosigkeit versunken, weil die Auftragsakquise mittlerweile maßgeblich über den Werbeauftritt im Internet erfolgt“, so der studierte Germanist, der auch als Schriftsteller und Lektor tätig ist. Und weiter: „Der Mehrwert, den der freie Zugang zu Informationen im Internet für einen interessierten Menschen hat, ob nun aus beruflichen oder privaten Beweggründen, lässt sich meiner Meinung nach gar nicht hoch genug bewerten“, erläutert der Ermittler, dessen „Kurtz Detektei Köln“ in der Antoniterstraße angesiedelt ist.

Allerdings sieht Kurtz, der sich selbst als Informationsjunkie bezeichnet, durchaus auch die negativen Aspekte der Digitalisierung für die Branche der Privatermittler. Laut seiner Einschätzung ist die Zahl der Detekteien in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gesunken, da mit der Digitalisierung und den Datenschutzverschärfungen sehr große Umsatzrückgänge einhergingen. Sehr viele langjährig aktive und kompetente Detektive mussten sich beruflich umorientieren und dieser Prozess hält leider nach wie vor an.

Doch wie findet man eine geeignete Detektei oder das Detektivbüro, das für die gestellte Aufgabe die beste Option ist? Dazu hat Lothar Wenzel folgendes Bonmot geprägt: „Der potenzielle Mandant muss selber schon Detektiv sein, um eine geeignete, fachlich versierte Detektei zu finden.“ Dazu muss man wissen, dass die Berufsbezeichnung Detektiv in keiner Weise geschützt ist. Jeder, der ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis in Händen hält, kann sich an seine Bürotür ein entsprechendes Schild schrauben und passende Visitenkarten drucken – und ohne weitere Prüfung einsteigen. „Hierbei handelt es sich um einen gravierenden Missstand, den die Politik zu verantworten hat. Gerade in den heutigen Zeiten ausufernden Datenschutzes ist ausgerechnet ein Berufsstand, der mit hochsensiblen Informationen arbeitet, nicht reguliert. Das hat, genau genommen, etwas Skandalöses“, formuliert Kurtz mit Nachdruck.


Auch IT-Experten sind als Detektive tätig


Noch immer sind Aufträge im Bereich Observation die am meisten gefragten Leistungen. Bei der Detektivarbeit ist eher der Allrounder gefragt, der ein breites Leistungsspektrum professionell bedient. Je größer die Diversifizierung des Leistungsportfolios, desto gesicherter ist das Geschäftsmodell – diese Businessweisheit hat die Detektei-Branche allerdings nicht exklusiv. Nochmals Patrick Kurtz: „Wir bieten eine breite Palette an Leistungen an und wir fahren damit sehr gut. Neben der Standardtätigkeit der meisten Detektive in Deutschland – Observation – verfügen wir über sehr weitreichende Recherchemöglichkeiten und können deshalb einen ungewöhnlich hohen Umsatzanteil durch das Erfüllen von Auskunftsersuchen aufbringen. Außerdem haben wir mit unseren IT-Experten und Abhörschutzspezialisten zwei zusätzliche Unterabteilungen innerhalb des Unternehmens und können selbst solche hoch spezialisierten Dienste wie Vermisstensuchen mit sogenannten Mantrailer-Hunden durchführen.“

Die Hemmschwelle beim Aufsuchen einer Detektei ist natürlich ungleich größer als das Betreten eines Supermarkts. Ob Privatperson oder Konzernchef, jeder, der eine Detektei mandatiert, hat ein Problem, das intern nicht gelöst werden kann; Schwachstellen werden offengelegt. „Hier wird häufig die Zusammenarbeit mit Anwaltskanzleien zum Knotenpunkt“, erklärt Lothar Wenzel. Der Anwalt nimmt die Verhandlungen mit dem Detektiv auf und wickelt bevollmächtigt alle Regularien ab. Über den Rechtsanwalt wird nach Abschluss des Auftrages auch die Rechnungslegung abgewickelt – was vor allem aus Gründen der Diskretion geschieht.


Empathie, Erfahrung und Menschenkenntnis


„Aufträge aus dem privaten Bereich müssen mit der entsprechenden Empathie behandelt werden. Eine Mutter, die sich Sorgen darüber macht, ob ihre Tochter oder ihr Sohn in schlechte Kreise abgerutscht ist, oder der betrogene Ehepartner – sie alle sollten sich bei einer guten Detektei verstanden und gut aufgehoben fühlen“, so Lothar Wenzel, der Erfahrung und Menschenkenntnis als wichtige Eigenschaften in seinem Metier betrachtet.

Grundsätzlich ist es wichtig, in der Lage zu sein, sich in die Emotionen der Klienten hineinzuversetzen – das sieht auch Patrick Kurtz so. „Die Hemmschwelle ist ganz individuell, aber grundsätzlich bei privaten Auftraggebern deutlich höher als bei den Vertretern juristischer Personen. Das ist insofern vollkommen logisch, als private Auftraggeber persönliche Anliegen haben, die häufig sehr intim sind. Viele bevorzugen ein Treffen an einem neutralen Ort, statt zu uns zu kommen.“ Um die Anspannung zu lösen, versichert er seinen Klienten immer – zutreffend – zu, dass sie mit ihrer Situation nicht allein sind und es schon unzählige andere Personen gab, die mit einem ganz ähnlichen Anliegen vorstellig wurden.

Auf der Suche nach einer seriösen und qualifizierten Detektei sollte man als Kunde einige Punkte beachten. Die Mitgliedschaft in einem Berufsverband ist nur einer davon. Fragen Sie ruhig bei der örtlichen Rechtsanwaltskammer nach – diese nennt Ihnen Unternehmen, die für Ihr Anliegen den geeigneten Partner benennen können. Erkundigen Sie sich nach Referenzen und werfen Sie ruhig einen Blick in die Geschäftsräume der Detektei.


Vorkenntnisse bei Ermittlungsbehörden sind der Einstieg in den Beruf


Oftmals haben Privatermittler meist lange Vorkarrieren in Behörden wie der Polizei, dem Zoll, dem Bundesnachrichtendienst oder – ja auch – der Stasi. Gut ist, wenn eine Ausbildung zur Fachkraft Detektiv mit einem erfolgreichen IHK-Abschluss gestaltet wird. Mitgliedschaften in Verbänden sind ein positives Indiz für Seriosität, aber allein nicht aussagekräftig genug. Irreführend sind die von einigen Detekteien beworbenen DIN- oder TÜV-Zertifizierungen, da diese nichts über eigentliche Detektivarbeit aussagen, sondern über administrative bzw. formelle Standards.


Hinweise


Der Originalartikel von Heribert Eiden erschien in „Die Wirtschaft Köln“. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.


„Sherlock Holmes in Bielefeld“ – Hörfunk-Feature von Radio Bielefeld mit Detektiv Patrick Kurtz


Unterhaltsamer Hörfunk-Beitrag von Radio Bielefeld über den Detektivberuf. Mit Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Bielefeld nach einem Gespräch mit Timo Teichler. Nachfolgend: Abschrift + Audio.


„Sherlock Holmes in Bielefeld“


Moderator: „Du bist für mich so ein richtiger kleiner Inspektor. Ein typischer „Tatort“-Gucker: ‚Ich kenne den Täter schon nach fünf Minuten!‘ Wie oft du hier im Studio so aus dem Fenster guckst und Leute beobachtest …“

Timo Teichler: „Also, ich hab als Kind auch wirklich gerne Detektiv gespielt und liebe, wie du schon gesagt hast, Krimis und das Mit-Spionieren.“

Moderator: „Ich seh‘ dich auch so im Café sitzen, Tageszeitung vor dem Gesicht mit zwei Löchern drin. Wie das die Profis machen, wollten wir wissen. Und mich hat überrascht, dass wir überhaupt Profis, also Privatdetektive, hier bei uns in Bielefeld haben. Unter anderem den dreißigjährigen Patrick Kurtz. In Bielefeld hat er im Monat durchschnittlich zwei Aufträge. Dabei geht es um: Betrügt mich mein Partner? Meldet sich einer krank, obwohl er es gar nicht ist? Oder: Wird in der Firma geklaut?


Wie arbeiten Privatdetektive?


Patrick Kurtz: „Der Alltag eines Detektivs ist schon stark sitzgeprägt. Man muss viel Geduld und gutes Sitzfleisch mitbringen. Wenn man sich über 17 Stunden lang auf eine Tür konzentrieren muss, ohne dass da jemals jemand rauskommt, dann ist das schon eine Prüfung.“

Timo Teichler: „Zur Grundausstattung gehören ein Auto, ein Handy, eine gute Kamera – gibt’s auch getarnt in einer Armbanduhr oder Brille –, und das hier darf auch nicht fehlen:“

Patrick Kurtz: „Wenn man längere Standobservationen hat, muss man sich einfallen lassen, was man mit dem Urin macht, der zwischendurch doch mal drückt. Ich würde auf jeden Fall nicht empfehlen, aus Punica-Flaschen zu trinken, weil die sich nämlich sehr anbieten für sowas.“

Timo Teichler: „Vor allem ist es wichtig, beim Spionieren nicht erwischt zu werden. Hilfreich ist da: Wechselkleidung.“

Patrick Kurtz: „Eine Brille, Mützen sind immer gut, eine Wechseljacke vor allem auch. Wenn man eine ganz andere Jacke anhat, dann macht das schon mal einen riesen Unterschied. Ich bin einmal sogar so weit gegangen, dass ich mir eine Maske übergezogen habe. Eine wirklich echt wirkende Maske, natürlich nicht, wenn man ganz nah rangeht, aber zumindest wenn man in einem Abstand von 10, 15 Metern ist, dann ist nicht erkennbar, dass es eine Maske ist. Ich bin dann eben zu einem alten Herrn geworden.“


Radio Bielefeld; Detektiv in Bielefeld, Detektei in Bielefeld, Kurtz Detektei Bielefeld

Von Auftraggebern und Vorgehensweisen


Timo Teichler: „Alter Herr, junge Dame, Promis, ehemalige Fußballnationalspieler – Patricks Auftraggeber sind ganz unterschiedlich. Ein Klassiker ist natürlich so ein Fall wie Untreue. Stichwort: Hotelzimmer.“

Patrick Kurtz: „Das Ohr an die Zimmertür anlegen, das machen wir nicht. Aber wenn das Gestöhne laut genug ist im Zimmer, dann ist das natürlich ein Hinweis, der akustisch für uns wahrnehmbar ist und den wir auch entsprechend in unseren Bericht aufnehmen.“

Timo Teichler: „Und in manchen Berichten geht es dann auch um Diebstahl in Firmen.“

Patrick Kurtz: „Dann werden wir eingeschleust und nehmen Kontakt auf zu den Mitarbeitern, zum Kollegium, fügen uns da ein, um eben herauszufinden, wer nun das schwarze Schaf ist in der Belegschaft.“

Moderator: „Und was er über die schwarzen Schafe so alles herausgefunden hat, das hört ihr heute Nachmittag bei uns – oder schon jetzt auf radiobielefeld.de.“



Fallbericht: Untreue-Observation in den Niederlanden


Moderatorin: „In Filmen sitzen sie in versifften Büros, es herrscht Bodennebel wegen der vielen Qualmerei und wenn sie losziehen, dann mit dunklen Sonnenbrillen oder Hüten. Und manchmal gibt’s dann noch einen auf die Nuss. So ist zumindest mein Filmbild von einem Detektiv.

Die gibt’s aber tatsächlich auch im wahren Leben. Bei uns in der Stadt zum Beispiel ist Patrick Kurtz als Detektiv unterwegs und auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Und ein Klassiker, was die Einsätze angeht: Die Ehefrau beauftragt Patrick, um den Ehemann der Untreue zu überführen.“


Ein ungewöhnlich naher Kontakt zur Zielperson


Patrick Kurtz: „Die Observation ging bis in die Niederlanden hinein, wo er quasi Urlaub gemacht hat mit seiner Praktikantin. Also, es war eine Mischung aus Urlaub mit der Praktikantin und Geschäftstreffen mit Kunden. Während dieses Urlaubs hat er sich natürlich extrem sicher gefühlt.

Wir hatten ein Hotelzimmer direkt über ihm und saßen dann immer beim Essen mit ihm zusammen im Hotel, haben ihn auch in der Stadt immer mal wieder getroffen, weil wir ihn natürlich verfolgt haben, und er kam uns dann auch wieder entgegen. Wir sind damit sehr locker umgegangen, weil wir ganz genau wussten: Unter dieser Legende – wir sind zusammen Urlauber in diesem Hotel – ist das vollkommen unauffällig. Das führte dann sogar so weit: Er hat uns wiedererkannt, wir haben ihn gegrüßt – ganz offensiv –, er hat zurückgegrüßt, und wir haben von ihm alle Informationen erhalten, die wir haben wollten.

Dass man die Zielperson grüßt, ist aber wirklich außergewöhnlich. Da braucht die Zielperson ein starkes Sicherheitsgefühl, dass sie eben nicht überwacht wird. Und man muss sich natürlich auch relativ geschickt verhalten als Ermittler, damit das möglich ist. Aber zuweilen ist es möglich, dass man mit der Zielperson in direkten Kontakt tritt und auf diese Art und Weise die Beweise ermittelt, die man gerne haben möchte.“


Vom Ehemann betrogen – und überglücklich darüber!


Patrick Kurtz: „Die Reaktion der Frau war sehr interessant: Sie war restlos begeistert darüber, dass wir ihn der Untreue überführt haben. Normalerweise sind unsere Auftraggeber eher schockiert, wenn das dann rauskommt – der Partner geht fremd. In dem Fall war es nicht so. Sie war begeistert davon, dass sie ihm diese Beweise um die Ohren hauen durfte.“

Moderatorin: „Detektiv glücklich, Auftraggeberin glücklich, alles erfolgreich ausgeführt, dumm gelaufen für den Ehemann. Patrick hat auch schon Promis beschattet. Wie das abgelaufen ist, das hört ihr auch noch heute Nachmittag hier bei mir. Radio Bielefeld ist immer am Puls der Stadt, jeden Tag, den ganzen Tag.“



Untreue-Fall der Detektei Kurtz mit prominenter Zielperson


Moderatorin: „Patrick Kurtz ist 30 Jahre alt, Bielefelder und von Beruf Detektiv. Ich stell‘ mir die ja immer so mit dicker Sonnenbrille, hoch gestelltem Jackenkragen und einem Hut so tief in die Stirn gezogen vor. Und so ein bisschen was ist auch dran, hat Patrick uns erzählt. Patrick wird angeheuert, um zum Beispiel den Ehemann der Untreue zu überführen oder aber auch um herauszufinden, wer in der Firma Sachen mitgehen lässt. Und auch Promis gehörten schon zu seinen Kunden.“

Patrick Kurtz: „Eine tricky Story, weil die Person, um die es da ging, ein, ich sage mal, B-Prominenter war. Also schon jemand, den kennt nicht jeder, aber den kennen viele, und das Gesicht würde auch so ziemlich jeder wiedererkennen. Den sollten wir observieren, und der Auftrag kam von einem anderen B-Prominenten mit ungefähr gleichem Bekanntheitsstatus.“


Promi sucht Thai-Puff auf


Patrick Kurtz: „Es passierte erst einmal eine ganze Weile nichts, er war bei irgendwelchen Fernsehstudios unterwegs und wir eben hinterher. Bis er dann irgendwann eine Privatadresse betrat und auch längere Zeit nicht wieder herauskam. Während der Ermittler draußen saß und diese Privatadresse observierte, um zu schauen, ob dieser B-Prominente da wieder herauskommt, hat er einmal im Internet geguckt, ob diese Adresse eventuell mit Prostituierten verbunden sein könnte. Und tatsächlich war es ein Thai-Puff.

Es lief dann so: Die Dame, die ihn wahrscheinlich bedient hat, steckte irgendwann den Kopf zur Tür raus, guckte nach links, guckte nach rechts, schaute sich um, ob eventuell jemand auf der Straße steht, der ihn wiedererkennen könnte. Und als dann vermeintlich der Weg frei war – sie wusste natürlich nicht, dass der Ermittler im Auto saß –, kam er rausgelaufen und machte sich davon. Das war genau das, was der Auftraggeber wissen wollte – im Auftrag der Frau.“


Kurioses Personengeflecht


Patrick Kurtz: „Letzten Endes hatte also die Frau von diesem B-Prominenten den anderen B-Prominenten beauftragt, uns zu beauftragen, dass wir einmal diesem Herrn hinterhergehen. Wenn ich den jetzt im Fernsehen sehe, denkt man sich natürlich immer so seinen Teil.“

Moderatorin: „Oh Gott, oh Gott. Wilde Geschichten, die der Bielefelder Detektiv Patrick Kurtz schon erlebt hat und immer wieder erlebt. Natürlich nicht alles bei uns in der Stadt, er arbeitet weit über die Stadtgrenzen hinaus. Alle Infos zu Patrick und den Fällen findet ihr auch auf radiobielefeld.de.“



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D-33602 Bielefeld

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